Ende Gelände
ihrem nicht eindeutig zu verortenden osteuropäischen Akzent, ihrer trägen Anmut, unverklemmten Sexualität und Vorliebe für gotische Gemäuer mit sinnlich-samtigem Interieur – wer möchte da nicht gebissen werden! Und die bissigsten Bonmots bekommen sie zu allem Überfluss auch noch ab.
Der Vampirmythos geht weit in der Geschichte zurück, einige Wissenschaften führen sogar prähistorische Ursprünge an. Vampire begegnen uns bereits in den alten Kulturen der Mesopotamier, Hebräer, Griechen und Römer. Das Wort Vampir selbst hingegen ist relativ neu und fand erst im 18. Jahrhundert mit dem Vordringen von osteuropäischem Aberglauben Eingang in die Alltagssprache.
Mit John Polidoris Erzählung Der Vampyr aus dem Jahr 1819 war der geschmeidige, charismatische Vampir geboren, der dann in Bram Stokers Dracula (1897) weiter raffiniert wurde. Der Roman setzte gewissermaßen den Standard für alle anderen Vampircharaktere, die folgen sollten (Angst vor Knoblauch, Kruzifixen und der Sonne usw.), und ist ganz allein verantwortlich für unsere heutige Fixierung.
Manche nehmen Vampire in der Tat sehr ernst. Im London der 1970er-Jahre beispielsweise wurde der atmosphärische Highgate Cemetery (Seite 172) angeblich von einem Vampir heimgesucht und zog Trauben von selbst berufenen Vampirjägern an. Viele in Europa und in den USA versuchen gar, das Leben Draculas durch einen besonderen Lifestyle zu emulieren. Man muss sich aber mit den Subkulturen schon ganz schön gut auskennen, um noch einen Unterschied zwischen diesen New-Wave-Vampiren und den klassischen Goths feststellen zu können. Es kann aber in keinem Fall schaden, seinen Hals bedeckt zu halten.
BERÜHMTE LETZTE WORTE
»Nur ein Mann hat mich je verstanden. Und auch der hat mich nicht verstanden.«
Die gewichtigen letzten Gedanken des im Sterben liegenden Philosophen GEORG WILHELM HEGEL (1770–1831).
»Sie kennen ja bestimmt das Sprichwort: ›Man muss nicht schneller schwimmen als der Hai. Man muss nur schneller schwimmen als seine Mitschwimmer.‹«
KEVIN NEALON, COMEDIAN
DER FLUCH DER MUMIE
Die Mumie repräsentiert nicht gerade den attraktivsten Lifestyle. In der Unterhaltungskultur handelt es sich bei Mumien um den reanimierten Körper eines längst begrabenen ägyptischen Aristokraten oder Mitglieds des Königshauses. Anders als die Zombies haben sie gewöhnlich nicht viel Gesellschaft. Wie die Vampire führen sie ein eher düsteres Dasein – aber ohne jeglichen Glamour.
In der Mumienstory gibt es meist einen Forscher in kurzen Hosen, der auf der Suche nach verborgenen Reichtümern ein lange verschollenes Grab öffnet, doch damit einen fürchterlichen Fluch freisetzt. Bei der Mumie handelt es sich um eine in Bandagen eingewickelte Tötungsmaschine, für die es in der Mythologie keinerlei Vorbild gibt. Sie ist eine reine Erfindung der Literatur, die später auf der Leinwand wieder aufgegriffen wurde.
Die Ankunft dieser mit einem Fluch belegten Leiche in der Populärkultur deckte sich mit Expeditionen westlicher Länder im frühen 19. Jahrhundert, die die Plünderung der Gräber alter ägyptischer Könige und Königinnen zum Ziel hatten. Diese frevlerischen und auch gefährlichen Vorhaben sind ja geradezu prädestiniert für Gruselgeschichten von uralten Flüchen und Racheakten.
»Ein Freund von mir ist vor Kurzem gestorben. Er war 84 und total pleite. Bei seinem Begräbnis sagten alle: ›Was für eine Schande, er starb ohne einen Penny.‹ Ich weiß nicht recht – für mich klingt das eher nach perfektem Timing und einem ausgeklügelten Haushaltsplan.«
AL CLETHEN JUNIOR, COMEDIAN
BERÜHMTE LETZTE WORTE
»Ich würde lieber Ski fahren.«
ARTHUR STANLEY JEFFERSON (1890–1965), der »Laurel« des Komiker-Duos »Laurel und Hardy«, auch bekannt als »Dick und Doof«, auf seinem Sterbebett. Er fuhr überhaupt nicht Ski.
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