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Enders

Enders

Titel: Enders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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viel über ihn.«
    »Stimmt es, dass er deinen Chip entwickelt hat?«
    »Er müsste ziemlich klug für sein Alter sein, wenn er dazu fähig wäre.«
    »Er ist ziemlich klug.« Er beugte sich über den Tisch und packte eines meiner Handgelenke. »Im Grunde hatten wir nur dich im Visier, Callie Woodland. Du besitzt als Einzige einen Chip, bei dem die Stop-Kill-Sicherung außer Kraft gesetzt ist. Du kannst töten. Und du bist die einzige SMZ , die wir kennen.«
    Ich versuchte mich loszumachen, aber er hielt meine Hand fest umklammert.
    »Die einzige Spenderin mit Multiplem Zugriff. Du kannst auch ohne Körpertransfer mit einer anderen Person in Gedankenverbindung treten. Dein Bewusstsein wird dabei nicht ausgeschaltet. Und das bedeutet, dass du in der Lage bist, mit mehr als einer Person Kontakt aufzunehmen. Es ist uns bisher nicht gelungen, das bei anderen Metallos nachzubilden.«
    »Sie tun mir weh. Wollen Sie wirklich Ihre einzige SMZ verletzen?«
    Er warf einen Blick auf mein Handgelenk und ließ mich los. Ich verbarg meine Hände hinter dem Rücken. Ich wollte nicht, dass er sah, wie ich die Druckstellen massierte.
    Hydens Worte fielen mir ein. Dann waren diese Typen also Konkurrenten von Hydens Vater? Wollten sie den neuen Chip an Terroristen oder an einen feindlichen Staat verkaufen? Oder waren sie womöglich selbst Terroristen?
    »Dann forschen Sie also auch auf dem Gebiet der Chip-Technologie …?«
    »Nun«, entgegnete Dawson, »so könnte man sagen.«
    »Und Sie haben Ihre eigenen Experten?«
    »Die allerbesten, die es gibt.«
    »Aber Sie können den Chip nicht nachbauen.«
    »Das wäre der krönende Abschluss unserer Entwicklungen.«
    »Wir wollen diese Implantate längst loswerden«, sagte ich. »Sie können die Dinger haben. Und ich glaube, dass es hier einen Spezialisten gibt, der sie entfernen kann.«
    »Du weißt, dass das sehr schwierig ist. Die Operation erfordert die Präzisionsarbeit eines Sprengmeisters und eines Herzchirurgen.«
    »Ja. Aber Sie haben genau den richtigen Mann dafür, nicht wahr?«
    Er starrte mich durchdringend an. Ich sah, dass er es in Erwägung zog, als könnte es die Lösung all seiner Probleme sein.
    »Der Vorschlag kam von dir«, sagte er schließlich. »Vergiss das nie.«

kapitel 18 Dawson versammelte uns alle in dem großen Raum, den wir zuerst betreten hatten. Hyden, Emma, mich und Michael. Diesmal bildete eine Projektion der schneebedeckten Himalaya-Berge die Kulisse.
    Ich stürmte auf Michael zu, weil ich wissen wollte, wie es ihm ging und was sie mit ihm angestellt hatten, aber Dawson stoppte mich, bevor ich auch nur eine Frage stellen konnte. Er hatte für nähere Erläuterungen einen Ender mitgebracht, den er nur den »Doktor« nannte. Der Mann hatte einen Akzent – schwedisch oder norwegisch, wenn mich nicht alles täuschte.
    »Es ist äußerst riskant, den Chip zu entfernen«, fasste der Doktor zusammen. »Wir wissen durch Scanner-Untersuchungen, dass er mit einer Art Netzstruktur verknüpft ist.«
    »Ein Netz?« Ich sah Hyden unvermittelt an, aber der hielt den Blick gesenkt.
    »Der Chip ist eine geniale Arbeit«, sagte Dawson. »Er bildet das Netz selbst, während er sich in das Gehirn einbettet.«
    »Da es Unterschiede im Aufbau des menschlichen Gehirns gibt, lässt sich nur schwer vorhersagen, wie man ihn am besten aus seiner Verankerung löst«, erklärte der Doktor.
    Er krümmte die Finger wie Klauen. »Aber schließlich können wir uns mit Fragen zu diesem Problem an den Erfinder des Chips persönlich wenden.« Er bedachte Hyden mit einem Lächeln.
    Hyden starrte ihn finster an. »Falsch. Für solche Fragen ist mein Vater zuständig. Von mir stammt das Konzept und der erste Entwurf. Den eigentlichen Chip und die Implantationsmethode hat er entwickelt. Ich habe keine Ahnung, wie man das Ding wieder entfernen kann. In diesem Punkt wissen Sie ebenso viel wie ich.«
    Dem Doktor verging das Lächeln.
    Dawson zog sich einen Stuhl heran und nahm Platz. »Hast du schon mal bei einer Chip-Implantation zugesehen?«
    »Oft genug«, erklärte Hyden. »Aber noch nie beim Herauslösen.«
    »Das heißt, dass er sich herauslösen lässt?«, fragte Dawson.
    »Theoretisch vielleicht. Aber praktisch würde ich die Finger davonlassen. Dieses Netz, das der Doktor erwähnte …« Hyden schüttelte den Kopf. »Das Risiko ist viel zu groß.«
    »Jeder chirurgische Eingriff ist ein Risiko«, sagte der Doktor. »Und doch operieren wir.«
    Alle begannen gleichzeitig zu reden, und die

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