Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
mit Rosie zu tun. Das müssen Sie mit Franci ausmachen. Ich bin gerne bereit, Sie zu unterstützen. Sie können sich jederzeit an mich wenden.“
Sean sah ihn eine Weile schweigend an. „Wissen Sie eigentlich, wovon Sie reden?“
„Ja“, entgegnete Noah. „Ich habe eine Ausbildung zum Lebensberater gemacht und in diesem Beruf gearbeitet, bevor ich Pfarrer wurde.“
„Und was soll ich Luke sagen?“
„Alles oder nichts“, meinte Noah. „Das Wichtigste ist jetzt nicht, was Sie anderen Leuten, sondern was Sie Rosie erzählen. Sie ist ein kleines Mädchen. Sie will einen Vater, auch wenn es ihr vielleicht nicht bewusst ist. Sie braucht einen Vater. Und der sind Sie. Viel Erfolg! Sie müssen schnell begreifen, was das bedeutet.“
„Ich glaube, ich muss es aber zumindest meiner Mutter sagen. Falls Sie sie nicht kennen: Sie ist eine starke Persönlichkeit mit sehr festen Moralvorstellungen.“
„Mit Müttern kenne ich mich nicht so gut aus“, gab Noah zu. „Aber das kriegen Sie schon hin. Ihre Mutter liebt Sie.“
Sean schüttelte den Kopf. „Trotzdem hat sie mir immer deutlich gemacht, wenn ihr etwas nicht gefiel, das ich machte. Streng war meine Mutter immer, sehr streng. Sie wollte immer Enkelkinder, und wenn ich ihr jetzt verkünde, dass sie eins hat – und zwar schon so lange … Ich kann mir schon vorstellen, was ich mir anhören muss!“
Noah grinste. „In Deckung gehen!“, riet er ihm.
Sonntagsmorgens nach der Kirche ließ sich Paul Haggerty gerne in Jacks Bar nieder, um dort eine Weile zu arbeiten. Er hatte zwar einen Wohnwagen auf der Baustelle stehen und ein kleines Büro zu Hause, aber bei Jack fand er es netter. Er stellte also seinen Laptop auf die Bar, loggte sich ins Internet ein und schwatzte nebenbei ein bisschen mit Jack. Hier war es nicht so langweilig wie in seinem Wohnwagen und nicht so laut wie daheim, wo dauernd eins seiner Kinder im Krabbelalter nach Daddy verlangte. Zu Hause hatte er dauernd eins, wenn nicht sogar zwei Kinder auf dem Schoß sitzen.
Also fuhr Vanni nach dem Gottesdienst mit den Kindern allein zurück, bereitete ihnen das Mittag essen zu und legte sie danach ins Bett. Heute hatte sie ihm bei der Verabschiedung zugezwinkert und das Wort Mittagsschläfchen besonders betont.
Paul verstand. Er sah zu, dass er seine Arbeit schnell erledigte.
Jack brachte ihm eine Tasse Kaffee. „Hast du gerade ein großes Projekt?“, fragte er.
„Ein kleines, das sich zum großen auswächst. Erinnerst du dich noch an Ian Buchanans alte Hütte? Seine Schwägerin Erin möchte dort den kommenden Sommer verbringen – aber sie ist keine Frau, die ein Plumpsklo im Garten benutzt. Folglich soll die Hütte komplett renoviert und mit allem voll ausgestattet werden, außerdem auch noch vergrößert. Laufend schickt sie mir Fotos, wie sie es sich vorstellt, und ich schicke ihr Bilder, was möglich ist.“ Paul schüttelte leicht den Kopf und starrte ins Leere. „Sie hat aber nicht vor, sich die Baustelle vor dem Sommer einmal anzusehen. Die typische, viel beschäftigte Anwältin.“ Er grinste. „Und eine toughe Projektleiterin. Der Frau entgeht nichts.“
„Sollst du auch das Mobiliar für sie kaufen?“, erkundigte sich Jack.
„Nein.“ Paul lachte. „Das wird von Robb & Stucky geliefert, sobald drinnen alles fertig ist.“
„Robb und wer?“, fragte Jack.
„Eine sehr teure Möbelfirma. Ms Foley möchte auch in den Bergen auf Luxus nicht verzichten. Wir sind gerade dabei, ein zusätzliches Schlafzimmer samt Bad anzubauen. Natürlich muss ein Klärbehälter eingebaut werden, außerdem müssen das Dach neu gemacht und die Leitungen erneuert werden, bevor der Winter kommt. Wir müssen uns also ranhalten. Ich schätze, uns bleibt noch ungefähr ein Monat, bis wir mit den großen Sachen durch sind. Seit September sind wir jetzt dran, aber notfalls müssen wir eben aufs Frühjahr verschieben. Im Winter können wir noch einige der Innenarbeiten erledigen.“
„Ich kenne sie noch“, sagte Jack. „Relativ hübsch.“
„Ich habe sie noch nie gesehen“, musste Paul zugeben. „In ihren vielen E-Mails klingt sie immer sehr businessmäßig. Doch bei einer Anwältin muss das wohl so sein, nehme ich an. Auf jeden Fall ist sie sich ganz sicher, was sie will“, sagte er, klickte auf ein Bild und drehte den Laptop so, dass Jack es sehen konnte. Darauf sah man einen geschmackvollen, rustikalen Wohnraum mit Ledergarnitur, glänzenden Holzböden, groben Holzpaneelen, eleganter
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