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Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Titel: Endlich bei dir in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Pasteten.“
    Dan zückte seine Brieftasche.
    „Schon gut, vergiss es“, sagte sein Gegenüber. „Ein Kaffee unter Freunden.“ Und weg war er.
    Ein paar Minuten später öffnete sich die Tür der Bar und Dan hörte Cheryls Stimme. „Ich bin hier, Dan. Ich bin so weit.“
    Lächelnd drehte er sich zu ihr um. Sie wurde immer hübscher. Gemeinsam verließen sie die Bar, Hand in Hand. „Ich bin zu Fuß da“, sagte er. „Wollen wir dein Auto nehmen? Ich fahre auch.“
    Sie hielt ihm die Schlüssel hin und setzte sich auf den Beifahrersitz.
    „Ganz sicher, dass du das durchziehen willst?“, vergewisserte er sich, bevor sie losfuhren.
    Cheryl nickte. Sie war in dem Haus groß geworden. Es war nur eines von vielen Dingen gewesen, die sie in Virgin River zurückgelassen hatte. Zusammen mit ihrem Elternhaus hatte sie auch ihrer kaputten Kindheit, ihrer Alkoholkrankheit, ihrem schlechten Ruf und ihrem ewigen Scheitern den Rücken gekehrt. Doch ihre Hoffnungslosigkeit verschwand erst, nachdem sie Dan Brady kennengelernt hatte. „Wenn du dabei bist, kann ich plötzlich sehr vieles schaffen.“
    Dan hatte ihr Haus renoviert und ausgebaut, im Gegenzug war sie ihm mit der Miete entgegengekommen. Seit er eingezogen war, war sie nur einmal dort gewesen – und zwar schon einen Monat nachdem sie ihm den Schlüssel gegeben hatte. Schon damals war es nicht mehr das deprimierende Loch gewesen, als das sie das Haus verlassen hatte, dennoch hatte sie danach nicht noch einmal herkommen wollen. Allein durch die Tür zu gehen und das Haus zu betreten, selbst wenn es inzwischen saniert war, machte ihr Angst. Zu viele schreckliche Erinnerungen waren damit verbunden. Beinahe fünfzehn Jahre hatte Cheryl hier ihre Alkoholsucht ausgelebt. Und sie war nicht einfach irgendeine Alkoholikerin gewesen – sie war
die
Dorfalkoholikerin gewesen.
    Aber auch in Dans Leben gab es die Geister der Vergangenheit. Allerdings waren sie anderer Art. Er hatte Marihuana angebaut und dafür im Gefängnis gesessen.
    Jetzt nahm er Cheryls Hand. „Du musst dir das nicht antun“, sagte er zu ihr. „Stell doch ein ‚Zu verkaufen‘-Schild auf, ohne noch einmal hineinzugehen. Der Makler kann dir ja sagen, wie sich der Preis durch all die Renovierungen und Reparaturen verändert hat.“
    „Ich schaffe es“, erwiderte sie. „Ich will es mir ansehen.“
    „Bist du wirklich ganz sicher, Cheryl? Ich möchte nämlich nicht in der Vergangenheit stecken bleiben. Ich möchte nach vorne schauen. Lass uns vergessen, was hinter uns liegt. Wir sollten uns nur daran erinnern, dass wir dorthin nicht mehr zurückwollen.“
    Sie drehte sich zu ihm um und lächelte ihn zärtlich an, dann drückte sie seine Hand. „Ich bin seit über einem Jahr trocken“, sagte sie. „Es geht mir gut. Mein schlimmster Tag nüchtern ist immer noch besser als mein bester Tag betrunken. Ich möchte das Haus noch einmal betreten, es verkaufen und mein Leben mit dir verbringen. Du bist das Beste, was mir je passiert ist.“
    „Dann los“, sagte er.
    Sie waren jetzt schon mehr als ein halbes Jahr zusammen. Doch sie überstürzten nichts, ließen sich Zeit. Erst vor ein paar Wochen hatten sie zum ersten Mal eine Nacht zusammen verbracht. Ihr Plan war es, Cheryls altes Haus zu verkaufen und gemeinsam ein neues zu bauen. Sie hatten bereits ein Grundstück erworben, und da es etwas außerhalb von Virgin River lag, musste Cheryl nicht in die Stadt, wenn sie nicht wollte. Allerdings hatte die Wahl des Standorts weniger mit Cheryl zu tun als mit Dans Job. Seit er für Paul arbeitete, hatte sich für ihn alles verändert. Er verdiente sehr gut, klotzte dafür aber auch mächtig ran. Überstunden waren die Regel, die zum Glück aber finanziell ausgeglichen wurden. Da er morgens sehr früh anfangen musste und erst spät heimkam, war es für ihn von Vorteil, in der Nähe seiner Arbeitsstätte zu wohnen.
    Bei Cheryls Haus angekommen stieg Dan aus, lief um den Wagen herum und öffnete ihr die Tür. Händchen haltend gingen sie auf die Veranda des hübschen kleinen Häuschens. Dan schloss die neu eingebaute Haustür auf und ließ Cheryl den Vortritt. Die Renovierung hatte ein halbes Jahr gedauert, und jetzt konnte sie das Gebäude zu einem guten Preis verkaufen. Er war stolz auf seine Arbeit und konnte kaum erwarten, was Cheryl dazu sagte.
    Natürlich erinnerte sie sich noch daran, wie es hier vorher ausgesehen hatte. Erst mit dreißig hatte sie es geschafft, von dem Elend loszukommen, und jetzt kehrten

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