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Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Titel: Endlich bei dir in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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damals vollkommen richtig eingeschätzt.“
    Überrascht schaute Vivian ihn an. „Und jetzt?“, fragte sie.
    Er lachte und wurde ein bisschen rot. „Ich habe mich seitdem zwar weiterentwickelt, aber noch bin ich nicht am Ziel. Die Wahrheit ist, dass ich sehr darunter gelitten habe, nicht mehr mit Franci zusammen zu sein. Irgendwann habe ich dann kapiert, dass ich sie in meinem Leben brauche. Und jetzt bin ich plötzlich Vater … Ich versuche, mich an den Gedanken zu gewöhnen, doch das geht nicht so schnell. Ich wollte nur, dass du es weißt – ich tu mein Bestes.“ Er holte Luft. „Warum hast du damals eigentlich nicht versucht, mich zu erreichen? Dann hätte ich mich darauf vorbereiten können, Vater zu sein, ohne dass mir eine Dreijährige dabei zusieht.“
    Vivian war schockiert, das konnte er deutlich vom Gesicht ablesen. War er zu weit gegangen? Sie atmete laut aus. „Ich habe mit dem Gedanken gespielt“, gestand sie ihm. „Doch ich wollte am Ende nicht gegen den Willen meiner Tochter handeln.“
    „Da wir jetzt ohnehin nichts mehr daran ändern können, sollten wir uns gegenseitig unsere Fehler nachsehen“, meinte er. „Was hältst du davon?“
    Vivian schwieg eine Weile, und die Kellnerin brachte ihnen ihre zwei Eistees. Vivian überlegte sich ihre nächsten Worte genau. „Hör zu, Sean. Ich möchte, dass meine Tochter glücklich ist. Aber Rosie ist wirklich mein Ein und Alles. Nachdem Franci mir eröffnet hatte, sie wäre schwanger und wolle ihr Kind allein großziehen, war ich zunächst sauer. Ich war damals nicht mal fünfzig und fühlte mich noch nicht wie eine Großmutter. Und da ich selbst alleinerziehende Mutter war, war mir klar, wie schwer es Franci haben würde. Sie würde meine Unterstützung brauchen, und ich konnte ihr nicht viel geben. Doch in der Sekunde, als ich ihr Baby in den Armen hielt, wusste ich genau, dass sie auch mein Kind ist, nicht nur das meiner Tochter. Wenn du also glaubst, ich würde Geduld aufbringen für dich, während du hin und her überlegst, ob du ein guter Vater bist, hast du dich getäuscht. Und zwar vollkommen.“
    Sean fragte sich, ob er in einem früheren Leben vielleicht viele mächtige Göttinnen verärgert hatte – er war umzingelt von starken, rechthaberischen Frauen. „Ich verstehe dich sehr gut. Ich habe eine Menge zu lernen.“
    „Es ist mir egal, was sich zwischen dir und Francine abspielt. Sie ist erwachsen und kann mit Enttäuschungen fertig werden. Aber wenn du meine Enkelin enttäuschst, Sean, dann gnade dir Gott.“
    „Ich weiß“, erwiderte er. „Mit dieser Meinung stehst du nicht allein da. Meine Mutter haut in dieselbe Kerbe und macht mir bei jeder Gelegenheit ein schlechtes Gewissen. Das beherrscht niemand so wie eine streng katholische, irische Mutter, glaub mir. Aber bist du denn bereit, mir eine Chance zu geben?“
    „Ja“, antwortete Vivian und lehnte sich zurück. „Du bekommst deine Chance. Also mach was draus.“
    „Ich werde für die beiden alles tun, was ich kann. Ich werde es zumindest versuchen.“
    „Na gut“, sagte sie und atmete tief durch. „Wenigstens bist du ehrlich.“
    Er trank einen Schluck von seinem Eistee. „Tja. Ehrlichkeit bringt einem auch nicht immer die Sympathien ein, die man sich erwartet.“
    „Wundert dich das? Wenn es um das Wohl eines kleinen Kindes geht, ist nicht viel Spielraum da. Deshalb schlage ich vor, du machst es sofort richtig.“
    Unwillkürlich musste er lächeln. Dann schüttelte er den Kopf und lachte. „Ich glaube, du wirst meine Mutter mögen“, entgegnete er.
    Aiden hatte Maureen daran erinnert, wie es war, wenn die Schwiegermutter zu Besuch kam – ganz egal, ob es die Mutter des Ehemannes oder der Ehefrau war. Dem frisch vermählten Paar fehlte Privatsphäre. Andererseits konnte Maureen sich im Haushalt nützlich machen, das konnte Shelby nur recht sein. Obwohl Shelby und Luke schon länger ein Paar waren, hatten sie erst vor etwa vier Wochen geheiratet – und das Gästezimmer, das man Maureen überlassen hatte, war noch immer vollgestopft mit Hochzeitsgeschenken. Shelby hatte gerade erst an der Humboldt angefangen, und Luke hatte alle Hände voll zu tun mit dem Haus und den Hütten. Sieben Tage die Woche, rund um die Uhr. Und dann gab es noch Art, der sehr an Maureen hing und viel Zeit mit ihr verbrachte.
    Also konzentrierte sich Maureen auf Art, mit dem sie oft etwas unternahm. Sie angelten zusammen am Fluss und versuchten, das Haus sauber zu halten und die

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