Endlich ein Paar
was ihr gefiel.
Deshalb überlegte sie, womit sie ihm wohl eine Freude machen und sich bei ihm revanchieren konnte. Sie ertappte sich sogar dabei, wie sie im Schaufenster einer kleinen Galerie in der Nähe ihres Ateliers ein Bild betrachtete, das einen Viehtreiber im Outback darstellte. Allerdings fragte sie sich, ob es womöglich schmerzliche Erinnerungen wecken würde.
Das Problem war aber nicht, ob sie ihn ebenfalls mit Geschenken überschütten sollte, sondern wie und wann sie sich bei ihm bedanken sollte.
Drei Tage vor dem Essen bei ihrer Mutter bot sich ihr die Gelegenheit.
Domenica musste jedoch zehn Minuten mit verschiedenen Mitarbeitern telefonieren und erklären, wer sie war, bevor man sie zu Andrew durchstellte.
Demzufolge war sie leicht verunsichert, ob sie das Richtige tat.
"Domenica?" fragte Andrew kurz angebunden.
„Ja, Andrew. Tut mir Leid, dass ich Sie störe, aber..."
"Das braucht es nicht", unterbrach er sie. "Ich hätte Ihnen meine Durchwahl geben sollen. Momentan bin ich allerdings etwas im Stress."
"Oh. Na ja ..." Sie merkte selbst, wie kühl sie klang. "Dann fasse ich mich kurz.
Vielen Dank für die Bücher und die CD. Sie ... haben mir sehr gut gefallen. Der andere Grund, warum ich anrufe, ist, dass man mir ein Angebot für die Immobilie in Blacktown gemacht hat. Die Summe ist etwas niedriger als die, die Sie mir genannt haben, aber ... "
"Dann nehmen Sie das Angebot nicht an", erklärte er.
Domenica atmete tief durch. "Also, die Summe ist etwas niedriger ... " Sie nannte ihm die Zahl. ".. . aber sie wollen eine beträchtliche Anzahlung machen, die restliche Summe innerhalb von dreißig Tagen zahlen und verzichten auf eine Finanzierungsklausel. Daher ... " Sie verstummte.
"Und damit hoffen sie natürlich, dass Sie sich mit einer Summe zufrieden geben, die unter dem eigentlichen Wert liegt. Verlangen Sie die, die ich Ihnen genannt habe, und keinen Penny weniger. "
"Ich ... ich weiß nicht, ob ich so dreist sein kann."
"Warum denken Sie nicht einfach daran, wie viel mehr Klamotten und Champagner sich Ihre Mutter kaufen könnte?" meinte Andrew amüsiert.
"Andrew", sagte sie mit einem verzweifelten Unterton, "sind Sie sicher, dass sie ... ?"
"Wenn sie nicht darauf eingehen, wird jemand anders es tun. Sie können jetzt Ihr Rückgrat unter Beweis stellen, obwohl es natürlich Ihre Entscheidung ist.
Tut mir Leid, ich muss Schluss machen, aber wir sehen uns ja am Freitag."
Er hatte aufgelegt, und Domenica betrachtete einen Moment lang wütend den Hörer - nicht nur, weil er das Gespräch beendet hatte, sondern weil er von Rückgrat gesprochen hatte.
Am Freitag war Domenica das reinste Nervenbündel. Als sie in Rose Bay eintraf, stellte sie fest, dass ihre Mutter ein kleines Festessen vorbereitet hatte -
Kruste vom Schweinebraten und Kartoffelsalat als Vorspeise, mit Kräutern gefüllte Lammkeule mit karamellisierten Karotten und frischem Spargel als Hauptgericht und Beerenkompott mit Schlagsahne als Dessert.
Der Tisch war mit einer feinen Decke aus Seide, dem teuren Sevres-Porzellan, Kristallgläsern und Silberbesteck gedeckt und mit Kerzen und einer Schale dekoriert, in der Kamelienblüten schwammen.
Ihre erste Reaktion war Verzweiflung. Ihre Mutter war eine hervorragende Köchin und hatte dieses Talent an sie weitervererbt, was bedeutete, dass Christabel ihr keine große Hilfe gewesen sein konnte. Auf Grund ihrer finanziellen Situation hatte sie im Gegensatz zu früher auch keine Hausangestellten mehr. Daher wirkte sie ein wenig überarbeitet.
Dann verspürte Domenica Gewissensbisse und war froh, dass sie rechtzeitig gekommen war.
"Das sieht toll aus und riecht einfach köstlich!" sagte sie, als sie ihre Mutter küsste und umarmte. "Warum legst du dich nicht für einen Moment in die Wanne? Ich mache den Rest und bringe dir nachher ein Glas Champagner, wenn du dich anziehst." Das hatte ihr Vater immer getan, und plötzlich schimmerten Tränen in den Augen ihrer Mutter. Daher umarmte sie sie noch einmal. "Nun geh schon", fuhr sie leise fort. "Du wirst heute Abend bestimmt umwerfend aussehen."
Erst als die Kerzen halb heruntergebrannt waren und Likör und Kaffee auf dem Tisch standen, kam Barbara aufs Geschäft zu sprechen. Das Essen war köstlich gewesen, und Domenica hatte das Servieren übernommen. Sie trug ein helles Stricktop und eine schwarze Hose sowie hochhackige schwarze Sandaletten.
Das Haar hatte sie an diesem Abend hochgesteckt, und mehrere Goldketten betonten
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