Endlich ein Paar
reparieren."
Domenica runzelte die Stirn. "Und trotzdem konnten Sie meinen Wagen neulich nicht starten?"
"Na ja ... " Er hatte inzwischen aufgegessen und legte sein Besteck auf den Teller. "Ich hätte den Anlasser notdürftig reparieren können..."
"Und warum haben Sie es dann nicht getan?"
Gespielt zerknirscht blickte er sie an. "Wenn Sie auf dem Rückweg aus irgendeinem Grund hätten anhalten müssen, hätten Sie wieder vor demselben Problem gestanden. Allerdings war das nicht der eigentliche Grund ... "
Ein verzweifelter Ausdruck huschte über ihr Gesicht.
"Ich wollte mit Ihnen essen gehen, das war alles", fügte Andrew hinzu.
„In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt, stimmt's? Machen Sie deshalb so ein selbstgefälliges Gesicht, Andrew?"
"Hm ... " Er musterte sie von Kopf bis Fuß. "Momentan sehen Sie wie eine entzückende, aber strenge Meerjungfrau aus, die mich ins Verderben locken könnte."
Ohne sich dessen bewusst zu sein, entspannte sie sich. "Damit erreichen Sie gar nichts!“
"Hätten Sie Lust, ein Wochenende auf Lid combe Peace mit mir zu verbringen, Domenica?"
Domenica erstarrte, und ihr stockte der Atem.
"Wäre es denn so schlimm?" hakte Andrew nach. "Zu sehen, wie Ihre Großmutter es sich erträumt hatte?"
"Ist das der einzige Grund, warum Sie mich fragen?" erkundigte sie sich schließlich.
"Nein. Wir könnten essen oder auch tanzen gehen oder an den Strand fahren..."
Er blickte sich um. "Aber es wäre der ideale Ort, um uns besser kennen zu lernen."
3. KAPITEL
Das Wasser ging zurück, und die Brandung ließ etwas nach. Einige Möwen hielten nach Leckerbissen Ausschau und kämpften dabei um die besten Plätze.
Domenica beobachtete sie und spürte dabei die starke Hitze. Abgesehen von einem einsamen Angler, der nun auch seine Sachen zusammenpackte, war der Strand menschenleer.
Schläfrig blickte sie Andrew an. "Könnte Ihr eigentlicher Beweggrund nicht der sein, dass Sie den Gutsherrn spielen und mich gleichzeitig in meinem alten Zuhause verführen möchten?" fragte sie sich.
"Verführen?" wiederholte er skeptisch. "Wie? Mit Gewalt?"
"Woher soll ich wissen, ob Ihnen nicht genau das einen Kick verschafft", erwiderte sie angespannt. "Aber..."
"Ich werde es Ihnen sagen", unterbrach er sie und warf ihr dabei einen verächtlichen Blick zu. "Wenn ich auf so etwas stehen würde, säße ich jetzt im Gefängnis."
Domenica machte eine frustrierte und zugleich verlegene Geste. "Trotzdem ...
Na gut, das war vielleicht nicht angebracht", räumte sie ein, "aber warum verbringen ein Mann und eine Frau sonst ein Wochenende zusammen? Und glauben Sie nicht, dass ein Aufenthalt auf Lidcombe Peace unliebsame Erinnerungen bei mir wecken würde?"
"Nicht wenn Sie tatsächlich so realistisch sind, wie Sie behaupten, Domenica.
Allerdings bezweifle ich das mittlerweile aus zwei Gründen. Erstens weil Sie ignorieren wollen, was Ihr Körper mir sagt."
Sie kniete sich hin und stemmte die Hände in die Hüften. "Wissen Sie, warum ich heute mitgekommen bin?"
"Ich kann es mir denken." Andrew streckte die Beine aus und stützte den Kopf auf den Ellbogen. "Sie haben Mitleid mit einem unterprivilegierten Jungen, dem beim Anblick des Meeres die Tränen kommen. Vor allem aber wollen Sie beweisen, dass Sie gegen die starke Anziehungskraft zwischen uns immun sind."
Domenica atmete scharf ein.
"Und Sie haben Recht." Er setzte sich auf und sah ihr in die Augen. "Es würde mir Spaß machen, den Gutsherrn zu spielen, allerdings nur, weil mir noch nie jemand so herablassend begegnet ist wie Sie, Domenica Harris."
Sie sprang auf und wollte etwas entgegnen, doch ehe sie sich's versah, erhob er sich ebenfalls und zog sie neben dem Sonnenschirm an sich.
"Erzähl mir nicht, dass wir beide nicht die ganze Zeit daran gedacht haben, seit wir unsere Sachen ausgezogen haben", flüsterte er, während sie viel zu verblüfft war, um Widerstand zu leisten.
Die Röte, die ihr ins Gesicht stieg, sprach Bände.
Andrew lächelte humorlos. "Und erzähl mir nicht, dass wir es nicht beide genießen, uns in den Armen zu liegen, statt uns mit unseren Fantasien zu quälen."
Ihr Verstand riet ihr zu widersprechen. Beinah hätte sie Andrew sogar gesagt, dass lediglich sie in seinen Armen lag, und das auch nicht freiwillig. Dann kam ihr in den Sinn, dass er sie zu nichts zwang und sie nur deswegen nicht die Flucht ergriff, weil sie seltsam fasziniert war.
Es war dieselbe Faszination, die sie an diesem Morgen bei seinem Anblick
Weitere Kostenlose Bücher