Endlich ein Paar
sie mit den Blumen im Arm in ihr Schlafzimmer zurückkehrte. Oder hatte Andrew die Farben bewusst gewählt, um sie an ihre gemeinsame Nacht zu erinnern?
"Ich glaube schon", sagte sie und roch daran. "Außerdem kann ich mich nicht entsinnen, je so glücklich gewesen zu sein. Vielleicht hast du einen ganz neuen Menschen aus mir gemacht, Andrew Keir. " Sie lächelte zerknirscht. "Wenn ich daran denke, wie widerspenstig ich zuerst war!“
Nachdem sie den Strauß in eine Vase gestellt hatte, duschte sie wieder und fuhr beschwingt zur Arbeit. Nie wäre sie auf die Idee gekommen, dass eine einzige Rosenblüte ihr eines Tages nie gekannte Schmerzen bereiten würde.
In den nächsten Wochen verbrachten Domenica und Andrew ihre ganze Freizeit miteinander. Und sie erfuhr eine Menge über ihn. Er glaubte vielleicht, mehr aus seinem Leben zu machen und nicht nur Geld zu verdienen, aber er verbrachte immer noch sehr viel Zeit mit Arbeit und war oft beruflich unterwegs. Dass er an der Abendschule Betriebswirtschaft studiert hatte, wusste sie bereits. Erstaunt stellte sie immer wieder fest, dass er auch sehr geschickt war und fast alles reparieren konnte.
"Du hast dir offenbar vieles selbst beigebracht", sagte sie einmal zu ihm. Es war Sonntagmorgen, und sie hatten in ihrem Apartment übernachtet, nachdem sie am Samstag essen und anschließend tanzen gegangen waren. Nun machten sie ein ausgedehntes Frühstück und lasen dabei Zeitung. Dass Andrew so schnell las, veranlasste Domenica zu dieser Bemerkung.
Andrew, der nur Shorts trug, blickte auf. "Stimmt. Ich hatte Glück. Mein Vater hat leidenschaftlich gern gelesen. Es war so ziemlich das Einzige, was er sich gegönnt hat. Er hat säckeweise Bücher bestellt, Belletristik und Sachbücher, und ich habe sie alle gelesen. Er war ziemlich kultiviert und sehr wissbegierig.“
"Was er anscheinend an dich vererbt hat."
"Ja.“
"Und woher kommt deine Liebe zur Musik?" fragte sie.
"Wahrscheinlich von meiner Mutter. Aber der Besitzer der Farm war auch ein Musikliebhaber, und er..." Er machte eine Pause. „…er und mein Vater haben oft darüber gestritten, wie ich erzogen werden sollte. Er hat mir sogar angeboten, mich auf ein Internat zu schicken. Und er hat mir einmal zum Geburtstag eine antiquarische Enzyklopädie geschenkt."
Starr blickte sie ihn an und sah ihn dabei als wissbegierigen Jungen vor sich, der alles las, was ihm in die Hände fiel.
"Ich bin also nicht nur ein Selfmademan", riss er sie aus ihren Gedanken und lächelte ironisch, "sondern auch Autodidakt."
"Und hochintelligent", bemerkte sie.
"Momentan steht mir der Sinn allerdings nach ganz anderen Dingen." Andrew warf die Zeitung beiseite und betrachtete Domenica. Sie trug lediglich ein kurzes weinrotes Seidennachthemd mit Spaghettiträgern. Er zog sie zu sich aufs Sofa und streifte es ihr ab.
"Es ist höchstens sechs Stunden her", erinnerte sie ihn.
"Willst du mir damit sagen, dass es zu früh für dich ist?" Aufreizend streichelte er ihre Beine.
"Schon möglich. Mir reicht es einmal pro Nacht, aber wenn es dir so wichtig ist, dann..." Sie machte eine Pause.
"Könntest du mir entgegenkommen?"
Als sie das teuflische Funkeln in seinen Augen sah, schnitt sie ein Gesicht.
"Warum habe ich bloß das Gefühl, dass ich meine Worte bereuen könnte?"
"Keine Ahnung." Nun ließ er die Hände höher gleiten.
"O doch, das hast du, Andrew Keir", warf sie ihm vor. "Anscheinend kannst du keiner Herausforderung widerstehen."
"Hm, vielleicht hast du Recht." Dann zeigte er ihr, dass es der Fall war.
Als Domenica bebend vor Verlangen in seinen Armen lag, fragte sie Andrew, wie er es bewerkstelligt hatte.
"Vorbereitung ist alles, Ma'am", erwiderte er ernst.
"Hast du das auch aus Büchern, Andrew?"
Wieder funkelten seine Augen. "Das verrate ich nicht, Ma'am."
Als Andrew eines Abends zum Essen zu ihr kam - sie hatte Natalie und ihren Freund auch eingeladen -, war Domenica der Verzweiflung nahe.
"Was ist los?" fragte er, kaum dass sie ihm die Tür geöffnet hatte.
"Der Müllzerkleinerer ist blockiert", berichtete sie. "Mein Abfluss ist verstopft, und ohne einen freien Abfluss kann ich unmöglich eine vernünftige Mahlzeit zubereiten. Und einen Klempner bekomme ich frühestens morgen."
"Beruhige dich, Domenica", meinte er lachend. "Du siehst ziemlich wild aus."
Domenica blickte an sich hinunter. Sie trug immer noch die taupefarbene Bluse und die Jeans, die sie zur Arbeit angezogen hatte. Doch die obersten Knöpfe der
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