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Endlich Single: schon verliebt

Endlich Single: schon verliebt

Titel: Endlich Single: schon verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Nina die Hände in die Hüften. “Ich habe Neuigkeiten für dich, Doc. Ich brauche deine Erlaubnis nicht.”
    “Irrtum, Sweetheart.” Über ihre Schulter hinweg nahm Alex einen Becher aus dem Hängeschrank. “Du bist Mutter! Du musst gewisse Standards aufrechterhalten.”
    Das war Charity neu. “Sie ist keine Mutter.”
    “Ist sie doch.” Alex deutete auf Fred, der sichtlich nach einem Schokokeks lechzte. “Junior befindet sich in einem schwierigen Alter.”
    “Das müssen die Flegeljahre sein.”
    “Komm, Fred. Frauen sind irrational. Auf Kanal Sieben laufen Wiederholungen von ‚Frasier’. Schauen wir uns Eddie an.” Da er Charity kurzerhand die Kekse entführte, war Fred mit einem Satz auf den Beinen.
    “Dieser Mann ist vollkommen verrückt nach dir”, wisperte Charity, sobald Alex sich außer Hörweite befand.
    Nina sackte gegen die Anrichte. “Sei nicht dumm. Ich bin schon dumm genug für uns beide. Wie konnte ich nur eine Phantomverabredung erfinden?”
    “Warum verabredest du dich nicht mit ihm?”
    “Zuerst einmal hat er mich nicht gefragt.” Wie zum Selbstschutz verschränkte Nina die Arme vor der Brust.
    “Wir leben in den Neunzigern, Honey. Heutzutage darfst du das Fragen übernehmen.”
    “Ich soll einen Typen einladen, der zehn Jahre jünger ist? Niemals!”
    “Du spinnst!” Charity riskierte einen Blick durch den Torbogen ins Wohnzimmer. “Dieser blonde Adonis ist perfekt für dich. Wie kannst du zulassen, dass zehn dumme Jahre …”
    “Zehn verdammt lange Jahre. Davon abgesehen ist Alex nicht perfekt für mich. Im Gegenteil. Er ist alles andere als reif für sein Alter. Seine Vorstellung von intellektueller Unterhaltung beschränkt sich auf die Comics der Wochenendbeilage. Nicht viel Stoff für einen tief schürfenden Gedankenaustausch, was?”
    “Ansichtssache.” Geräuschvoll knabberte Charity an ihrem Keks.
    Nina seufzte. “Im Prinzip gebe ich dir Recht. Für den Augenblick zumindest. Aber was ist, wenn die Leidenschaft nachlässt? Dann sitze ich da mit meinem kindischen Lover!” Nina schnitt eine Grimasse. “Du solltest seine Freundinnen sehen. Sie sind jung, schön … alles Playboy-Gardemaße. Da soll ich ihm einen Körper anbieten, der zwanzig Jahre mehr drauf hat?”
    Charity setzte zu einem Protest an.
    Nina kam ihr zuvor. “Alex befindet sich in einem Alter, wo er wahrscheinlich ernsthaft an Familiengründung denkt. Ich dagegen bin jede Form von Festlegung leid. Ich will nicht wieder in ein Marmormausoleum. Uns geht es gut als Freunde. Tatsächlich sind wir absolut phänomenal als Freunde. Aber für den Rest unseres Lebens? Wenn er in meinem Alter ist, bin ich fünfzig. Männer sehen mit Vierzig immer noch phantastisch aus, aber …”
    “Meine Güte, Nina, betrachte dich doch mal im Spiegel! Dein Scheidungstrauma in allen Ehren – manche Dreißigjährige würde sich um solch einen Körper reißen! Und was eure Zukunft angeht, so komm endlich raus aus der Klamottenkiste! Heute bist du mit fünfzig nicht mehr alt. Zum Kuckuck, die bestaussehende Frau, die ich in letzter Zeit getroffen habe, ist Norma, und die muss schon in den Sechzigern sein.”
    “Fünfundsiebzig.”
    “Na, siehst du! Die Einstellung zählt, nicht das Alter! Und deine Einstellung lässt erheblich zu wünschen übrig!”
    “Weil ich mich nicht wegen eines jüngeren Mannes zum Narren machen will?”
    Charity schob ihren Stuhl zurück und stand auf. “Nina, hör auf meinen guten Rat, denn ich spreche aus Erfahrung. Egal, mit welchem Mann du auch endest, du machst immer einen Narren aus dir. Warum dann nicht bei einem, der es wert ist?”
    War Alex die Aufgabe aller Selbstachtung wert? Nur wenige Schritte entfernt saß er in ihrem Wohnzimmer, das T-Shirt ausgefranst und höchstwahrscheinlich verkehrt herum angezogen, und fütterte ihren Hund mit Schokokeksen.
    “Verschaff mir schleunigst eine Verabredung”, bat sie Charity. “Verkupple mich mit jemandem in meinem Alter, bevor ich etwas wirklich Dummes anstelle.”
    Eine Woche später, kurz nach elf, saß Nina am Fenster und wartete auf Freds Rückkehr von seinem Mülltonnenbewässerungsgang. Vor einer Viertelstunde hatte sie sich von einem ebenso aufregenden wie perfekten Mann namens Phillip mit einem Gutenachtkuss verabschiedet. Jetzt saß sie allein in ihrem Apartment. Wenn sie künftig allen perfekten Männern die kalte Schulter zeigte, einfach nur, weil sie nicht Alex waren, konnte sie ebenso gut ins Kloster gehen.
    Das Telefon

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