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Endlich Single: schon verliebt

Endlich Single: schon verliebt

Titel: Endlich Single: schon verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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er hinzufügte: “Nicht, dass ich tatsächlich mit Nina ausgehe.”
    “Wenn du nicht mit ihr ausgehst, was treibt ihr beide dann?”
    “Fernsehen”, gestand Alex und schwang die Beine auf den zerkratzten Couchtisch. “Es ist eine verdammt gute Sache, dass es so viele Filme auf Video gibt. Selbst ich werde diesen Trott langsam leid, aber Videofilme und Jogging sind meine einzigen Aufhänger.” Bei der Erinnerung schloss er die Augen. “Sie streckt sich hinter mir auf dem Sofa aus. Der Duft ihres Parfüms steigt mir in die Nase. Wenn sie lacht, kitzelt ihr Atem mein Ohr. Ich schwöre bei Gott, eines guten Tages falle ich über sie her, und dann wechselt sie nie wieder ein Wort mit mir.”
    “Sei nicht so ein Angsthase! Tus einfach!”
    “Nein. Ich will mehr als nur ein Gastspiel für eine Nacht. Ich will alles. Deshalb arbeite ich an einem Plan. Wenn er funktioniert, hält nicht mal Nina mich für einen unreifen Jungen.”
    “Das dürfte spannend werden.”
    “Ich hoffe es!”

6. KAPITEL
    A n einem Samstagnachmittag Ende Juni liefen Nina und Fred die Treppe hinauf, bereit für ihre Spaziergang-Belohnungs-Ration von einem Schokokeks pro Person und wurden bereits von Charity erwartet.
    “Es ist fast geschafft, Nina.” Charity rappelte sich aus ihrer sitzenden Haltung auf und zupfte ihren blauen Vinylmini zurecht. “Fehlt nur noch das Schlusskapitel.” Sie hielt Nina ein Bündel Manuskriptseiten hin. “Tag und Nacht habe ich daran gearbeitet, selbst in der Boutique. Möglicherweise fehlt mir deswegen die kritische Distanz, denn nach einer Weile klangen alle Kapitel irgendwie gleich.”
    Dieses Problem war auch Nina aufgefallen. “Das ist erst der erste Entwurf. Warts ab, bei der Überarbeitung läuft es besser.”
    Als Beweis seines moralischen Beistands rieb Fred seine feuchte Nase an Charitys schwarzen Seidenstrümpfen.
    “Gibt es keine Antihistamine für Hunde? Und überhaupt, findest du nicht, du solltest deinen Autoren härter zusetzen?”
    Nina merkte der Freundin die Nervosität an. Nie zuvor hatte sie Charity nervös erlebt. “Wenn du niederschmetternde Kritik hören willst, gut. Aber lass uns zuerst das Buch fertig haben. Später ist immer noch Zeit für Verbesserungsvorschläge.”
    “Ich wünschte, ich wüsste noch jemanden, dem ich es zeigen könnte. Einen anderen Leser, verstehst du. Du könntest voreingenommen sein.”
    Nina überflog einige Manuskriptseiten und verharrte bei der Überschrift des neunten Kapitels. “‚Ödipus ganz komplex’?”
    “Bob. Er betrog mich mit seiner Mutter. Mommys Bingoturniere waren ihm wichtiger als unsere Schäferstündchen. Sagt das nicht alles?”
    Nina blätterte zurück. “Ist mir etwas entgangen? Wo ist das Kapitel über deine Ehe?”
    “Such weiter. Es kommt gleich nach der Episode mit Bob. Das Schreiben war die reinste Tortur.”
    Ein leichtes Schuldgefühl überkam Nina, weil Charity wegen ihr das einjährige Fiasko erneut durchlebte. “Tut mir Leid.”
    Charity winkte ab. “Lies es dir gut durch. Das Grundthema lautet: Heirate nie einen Arzt, denn Ärzte sind nie zu Hause. Falls doch, schlafen sie meist vor Fernseher ein. Allein dieses Kapitel ist den Kauf wert.”
    “Du übertreibst.” Von Müdigkeit konnte bei Alex keine Rede sein, und statt einzuschlafen, hatte er vergangene Nacht laut gejubelt, als Harrison Ford die Bundeslade fand.
    “So?” Mit verschränkten Armen lehnte sie sich an die Wand. “Eines Nachts beschloss ich, meiner Ehe etwas Pep zu verleihen, und erwartete Kenneth splitternackt in Verführerinnenpose. Er küsste mich auf die Wange, spazierte ins Schlafzimmer, verkroch sich ins Bett und schlief ein. Es ist alles da drinnen. Kapitel zehn: ‚Die Nackten und die Toten’.”
    Nina musste lachen. “Okay, du willst Kritik hören? Wir müssen wahrscheinlich einige Titel abändern.” Sie schob das Manuskript unter den Arm und fischte die Türschlüssel aus der Hosentasche. “Und obwohl ich dein Buch bislang ganz großartig finde, solltest du bei der Neufassung für mehr Optimismus sorgen. Ein paar Stellen klingen regelrecht verbittert.”
    “Wundert dich das? Ich sags ja, wir brauchen unbedingt eine zweite Meinung. Am besten von einem Unbekannten.”
    Großartig! Charity wollte weitere Leser. Nun durfte sie mit dem Manuskript regelrecht hausieren gehen. Plötzlich fiel Nina die ideale Lösung ein. Sie zog die Apartmenttür wieder zu. “Komm mit. Du musst unbedingt Norma kennen lernen.”
    Fred und Charity folgten ihr

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