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Endlich verheiratet?

Endlich verheiratet?

Titel: Endlich verheiratet? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherryl Woods
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beruhigen. “Glaubst du, wir können morgen früh wieder fahren?”
    “Die Hauptstraßen werden bestimmt frei sein”, vermutete er, während er zur Küche ging. “Bleib doch, während ich koche”, bot er ihr an, reichte ihr ein Glas und berührte dabei ihre Finger länger als nötig.
    “Keine gute Idee”, wehrte sie ab.
    “Warum nicht?”
    “Das weißt du doch. Wir verlieren zu leicht den Kopf, wenn wir länger im selben Raum zusammen sind.”
    “Ist das so schlimm?”
    “Richard!”
    “Ich möchte Gesellschaft haben”, sagte er und fügte lächelnd hinzu: “Ich gebe dir ein Messer. Du schneidest das Gemüse, und wenn ich zu weit gehe, kannst du dich verteidigen.”
    Sie musste lachen, setzte sich an den Küchentisch und trank einen Schluck Wein.
    “Danke”, sagte er.
    “Schon gut”, erwiderte sie. “Aber ich will ein sehr großes Messer haben.”
    “Was für ein reizender Wunsch”, scherzte er und reichte ihr ein gefährlich aussehendes Fleischmesser, ehe er ein kleineres Messer für das Gemüse auf den Tisch legte.
    Die Essensvorbereitungen liefen ohne Blutvergießen, Anspielungen oder Verführungsversuche ab. Einerseits war Melanie erleichtert, andererseits aber auch ein wenig enttäuscht.
    Nach dem Essen stand sie sofort auf. “Ich ziehe mich jetzt zurück.”
    “Willst du den Film nicht sehen?”
    “Den kenne ich schon”, schwindelte sie, weil sie sich selbst nicht über den Weg traute.
    “Warum hast du das nicht schon früher gesagt? Dann hätte ich ihn umtauschen können.”
    “Schau du ihn dir an”, schlug sie vor. “Der Held bekommt am Ende die Heldin.”
    Im Hinausgehen spürte sie seinen Blick auf ihrem Rücken und war überzeugt, dass er den Hinweis verstanden hatte. Er brauchte unbedingt einige Tipps, wenn er wie der besagte Held Erfolg haben wollte.

6. KAPITEL
    Richard blieb bis Mitternacht auf und sah sich den Film an. Es ärgerte ihn, dass Melanie angedeutet hatte, er wüsste nicht, was Frauen wollten, und er könnte keine halten.
    Jedenfalls sah er sich den Film genau an, doch es gefiel ihm nicht, dass sich der Held geradezu aufrieb, um endlich herauszufinden, wie er das Herz der Heldin gewinnen konnte. Wenn Melanie das von einem Mann erwartete, dann hatte sie bei ihm Pech.
    Nach dem Film ging Richard schlecht gelaunt zu Bett und war auch noch nicht besser gestimmt, als Melanie morgens heiter und frisch wie eine Sommerbrise nach unten kam. Offenbar hatte sie nicht die halbe Nacht wach gelegen und über ihre Beziehung – ihre nicht vorhandene Beziehung – nachgedacht.
    “Du siehst erholt aus”, stellte er fest, doch es klang recht unfreundlich.
    “Ich fühle mich großartig”, bestätigte sie. “Rieche ich Schinkenspeck?”
    “Ja, und ich habe Teig für Waffeln, falls du welche willst.”
    “Himmlisch.” Sie schenkte sich Kaffee ein. “Hast du gut geschlafen?”
    “Wie ein Murmeltier”, log er.
    Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu. “Die Straße vor dem Haus ist geräumt worden. Bestimmt bist du froh, dass du mich endlich loswirst. Ich fahre gleich nach dem Frühstück.”
    Anstatt sich zu freuen, hätte er am liebsten getrödelt. Das war jedoch so unsinnig, dass er voller Ärger Teig ins Waffeleisen goss und den Deckel heftig schloss. Dann knallte er den Teller mit dem Speck auf den Tisch. “Saft?”, fragte er. “Orange oder Johannisbeere?”
    “Orangensaft wäre schön. Richard, bist du irgendwie sauer?”
    “Absolut nicht!”, fauchte er. Als sie verletzt schwieg, bekam er ein schlechtes Gewissen. “Tut mir leid, ich bin wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden.”
    “Das beweist zumindest, dass du ein Mensch bist”, erwiderte sie.
    “Hör auf, mir alles nachzusehen!”, herrschte er sie an.
    “Was ist denn los?”, fragte sie. “Soll ich gleich fahren? Gehe ich dir auf die Nerven?”
    “Nein, es liegt nicht an dir, sondern an mir”, räumte er seufzend ein. “Ich weiß nicht, was ich will. Schieb meine Stimmung auf Stress oder Schlafmangel.”
    “Du hast angeblich wie ein Murmeltier geschlafen.”
    “Ich habe gelogen.”
    “Warum?”
    “Weil du frisch und munter hier aufgekreuzt bist, und ich wollte nicht, dass du denkst, ich hätte nicht gut geschlafen”, gestand er, ohne dabei das Waffeleisen aus den Augen zu lassen.
    “Gibt es zwischen uns etwa einen Wettbewerb?”, fragte sie verblüfft.
    “Mein ganzes Leben ist ein einziger Wettbewerb”, murmelte er und legte die goldbraune Waffel auf einen Teller.
    “Mit wem? Mit deinen

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