Endlich werd ich dich erobern!
danach gezwungen, Regeln über das Tragen von Unterwäsche aufzustellen."
"Das war keine Kampagne, sondern eine politische Demonstration!"
"Ja, sehr zur Freude der männlichen Hälfte der Schülerschaft", erwiderte er trocken. Er wusste durch Quentin von den nachfolgenden Unruhen.
"Der springende Punkt war, meinen Schulkameraden zu zeigen, dass Einigkeit stark macht. Wenn mal ein Mädchen ohne BH in die Schule kommt, nimmt man das kaum zur Kenntnis. Machen es alle, wird das zur Zerreißprobe für die Ordnung. Mit anderen Worten: Durch gemeinsame Aktionen können wir viel Macht ausüben. Das wollten wir beweisen. Danach konnten wir über die Schülervertretung etliche Verbesserungen an der Schule durchsetzen."
"Bist du bei der Staatsanwaltschaft gelandet, weil du deine Kämpfernatur dort besser ausleben kannst? Oder wolltest du nur deine Familie wütend machen?"
"Wer wen wütend gemacht hat, muss noch geklärt werden."
"Ach ja?"
"Nein, du liegst völlig falsch. Die Arbeit bei der Staatsanwaltschaft gibt mir endlich das Gefühl, eine eigene Identität zu bekommen. Ich meine eine, die nichts mit meiner Familie zu tun hat. Dort bin ich nicht Allison Whittaker, die reiche Erbin und Tochter der Philanthropen James und Ava Whittaker. Oder die Schwester von Quentin, dem Wirtschaftsmagnaten, Matt, dem Rätselhaften, und Noah, dem Playboy."
"Ich verstehe."
"Wirklich? Im Büro der Staatsanwaltschaft bin ich nur Allison Whittaker, die stellvertretende Bezirksstaatsanwältin. Vielen Angeklagten, mit denen ich zu tun hatte, sagte der Name Whittaker überhaupt nichts. Und meinen Kollegen ist mein Nachname so was von egal, solange ich mich einfüge und mithelfe, die sich bei uns türmenden Aktenberge abzuarbeiten."
Allison sprach schneller, ihre Stimme war eine halbe Oktave höher geworden. Connor erkannte, dass er bei ihr einen empfindlichen Nerv getroffen hatte. Die Arbeit im Büro der Staatsanwaltschaft war für Allison offenbar ein Mittel zur Selbstfindung, und er hatte sich darüber lustig gemacht, was er aufrichtig bedauerte.
"Verstehst du das wirklich, Connor?" fuhr sie fort. "Ich habe da meine Zweifel, denn manchmal verhältst du dich nicht besser als meine Brüder."
"Glaub mir, meine Gefühle für dich sind alles andere als brüderlich", erwiderte er leise. Die Leidenschaft, mit der sie über ihre Arbeit gesprochen hatte, machte Allison in seinen Augen noch anziehender.
"Wie bitte?" fragte sie, obwohl ihr Blick verriet, dass sie Connor genau verstanden hatte.
"Hast du mich nicht gehört, oder kannst du nicht glauben, was du gehört hast?"
Alle Gründe, die er sich über die Jahre vorgebetet hatte, warum er die Finger von Allison lassen musste, waren plötzlich vergessen. Außerdem hatte er ja längst seine Zurückhaltung aufgegeben. Ihre Küsse und Umarmungen hatten den Wunsch nach mehr Intimität geweckt.
Sie lachte nervös. "Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist, brüderliche Gefühle für jemanden zu entwickeln, der einem wie ein Stachel im Fleisch sitzt", versuchte sie zu scherzen.
Connor stieß sich vom Tresen ab und kam auf sie zu. "Ich hätte nie vermutet, dass ich dir mal mangelnden Mut vorwerfen würde, Prinzessin." Plötzlich war es ihm gleichgültig, welche Konsequenzen es hatte, wenn er sich mit Allison einließ. Sie waren zusammen in seinem Refugium in den Wäldern, in das er noch nie eine Frau mitgenommen hatte, und das Einzige, was zählte, war das Hier und Jetzt.
Der Drohbrief hatte ihm klar gemacht, dass er Allison verlieren könnte. Jemand lauerte nur darauf, zuzuschlagen. Vielleicht gab es kein Morgen mehr, um mit ihr zu lachen oder sie zu lieben. Und er wollte sich nicht den Rest seines Lebens fragen müssen, was hätte sein können.
Allison richtete sich stirnrunzelnd auf. "Ich weiß nicht, wovon du redest."
"Wirklich nicht?" Er machte zwei Schritte auf sie zu und war ihr nun so nah, dass sie sich fast berührten.
Allison wich nicht zurück, sondern reckte das Kinn und straffte die Schultern, wie immer, wenn sie auf Konfrontationskurs ging.
Connor hob die Hand und wollte sie berühren.
"Nicht", bat sie nervös, doch las er in ihren Zügen nicht Ablehnung, sondern nur Unentschlossenheit.
"Warum nicht?" Der Wunsch, sie zu umarmen, war übermächtig, und es schien keinen vernünftigen Grund zu geben, es nicht zu tun. "Weil deine Brüder mir sonst eine Abreibung verpassen?" Connor umfasste sanft ihr Kinn und strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. "Ich denke, das werde ich
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