Endlich wieder frei atmen
sich an und stellen Sie fest, dass es Ihnen gut geht. Die Atmung geht ganz von allein und Sie merken, wie alle Krankheit aus den Atemwegen verflogen ist. Recken Sie sich und strecken Sie sich, heben Sie die Arme seitlich hoch und atmen Sie tief und frei ein. Spüren Sie dabei, wie leicht das geht. Vielleicht können Sie sogar die Frische der Landschaft riechen. Genießen Sie dieses Bild und verankern Sie es fest in Ihrem Unterbewusstsein. Das gute Gefühl, das dabei entsteht, nehmen Sie dann mit zurück in die Realität.
Es reicht nicht aus, sich ein solches Bild nur einmal vorzustellen. Sie müssen sich dieses Bildererlebnis möglichst immer wieder vor Augen führen. Am Anfang wird es ein bisschen länger dauern. Je öfter Sie sich dieses Szenario vorstellen, umso schneller wird ein exaktes Bild entstehen.
Methode 6: Lernen Sie hilfreiche Atemtechniken
Wenn Sie schon COPD haben, dann kennen Sie sie vermutlich, die Atemnot (Dyspnoe, siehe Kasten) – eines der häufigsten Symptome bei COPD. Viele Raucher hingegen, die COPD (noch) nicht haben, kennen den rasselnden Husten und eine mehr oder weniger erschwerte Atmung. Doch in beiden Fällen können Sie mit speziellen, einfachenAtemtechniken dafür sorgen, dass wieder mehr Luft in Ihre Lungen kommt. Diese Techniken sind außerdem hervorragend dafür geeignet, um bei einer akuten Atemnot eingesetzt zu werden, und sie machen diese erträglicher und kürzer.
Die Lippenbremse
Üben Sie die Lippenbremse immer mal wieder in ganz normalen Situationen. So verbessern Sie Ihre Atmung und stellen sicher, dass diese Technik Ihnen bei einer akuten Atemnot geläufig ist.
So geht die Lippenbremse:
Setzen Sie sich bequem hin, atmen Sie langsam tief durch die Nase ein, ziehen Sie dann Ihre Lippen zusammen, als ob Sie pfeifen oder eine Kerze ausblasen wollten. Atmen Sie dann durch die gespitzten Lippen langsam aus. Versuchen Sie, länger aus- als einzuatmen. Wiederholen Sie diese Lippenbremse nur zwei- bis dreimal, es kann sein, dass Ihnen sonst davon schwindelig wird.
Bei einer Atemnot wiederholen Sie diesen Vorgang so lange, bis sich Ihre Atemnot deutlich reduziert. Sollte Ihnen dabei schwindelig werden, stoppen Sie die Übung sofort.
Mit der Lippenbremse erreichen Sie, dass Ihr Atemvorgang vorübergehend angehalten wird und die Luft, die auch bei Atemnot in Ihren Atemwegen feststeckt, innen einen kleinen Druck aufbaut, weil die schmale Lippenöffnung sie zurückhält. So weiten sich die Bronchien und die Atemnot vergeht. Verkrampfen Sie jedoch die Lippen nicht bei dieser Atemtechnik, lassen Sie sie nur wenig geöffnet, aber locker.
Die Zwerchfellatmung
An der Atmung sind normalerweise zwei große Muskelgruppen beteiligt: das Zwerchfell, das zwischen der Lunge und dem Bauchraum liegt, und die Rippenmuskulatur. Viele Raucher und COPD’ler entwickeln ein falsches Atemmuster, das zunehmend andere, nämlich die sogenannte Atemhilfsmuskulatur beansprucht, die in Nacken, Schultern und zwischen den Rippen liegt. Diese Muskulatur kann sich jedoch schnell erschöpfen und die Atmung so unnötig schwer machen. Die Zwerchfellatmung ist eine Technik, die es ermöglicht, mit weniger Energieaufwand mehr Luft zu bewegen. Daher ist es sinnvoll, falsche Atemmuster zu verlernen und die Zwerchfellatmung wieder verstärkt zu nutzen.
So geht die Zwerchfellatmung:
Legen Sie sich am besten flach auf den Rücken und winkeln Sie die Beine an. Sie können diese Atmung später auch im Sitzen und im Stehen ausführen, zum Erlernen der Technik ist die Rückenlage jedoch vorteilhafter. Legen Sie Ihre Hand auf den Bauch, knapp unter dem Brustkasten. Atmen Sie tief durch die Nase ein. Dabei spüren Sie, wie sich Ihre Hand mit der Bauchdecke hebt.Dadurch, dass Ihr Bauch sich vorwölbt, hat Ihre Lunge mehr Platz für neue Luft. Atmen Sie dann mit der Lippenbremse (s. o.) aus, während Ihre Hand die Ausatmung durch leichten Druck nach innen und oben unterstützt.
Üben Sie diese Technik immer wieder, bis Sie sie in jeder Position gut beherrschen.
Wenn die Bauchwölbung bei Ihnen nicht deutlich genug ist, legen Sie als Verstärkung ein kleines Buch statt Ihrer Hand auf den Bauch, dann können Sie die Bewegung besser verfolgen. Drücken Sie jedoch nicht das Buch zur Unterstützung der Zwerchfellatmung in Ihren Bauch, sondern nehmen Sie dazu wieder Ihre Hand. Atmen Sie beim Üben dieser Atmung langsam und bewusst, lassen Sie dabei das Zwerchfell die Arbeit machen. Spüren Sie in Hals, Nacken, Schultern und
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