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Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Titel: Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Fedler
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hat alles repariert und wiederverwendet. Bei ihr haben die Dinge ewig gehalten. Manchmal glaube ich, sie hätte gewusst, was wir mit Olivia machen sollen.«
    »Ich vermisse meine Mutter auch«, sage ich. »Sie gehört zu den Menschen, die in jeder Lage wissen, was zu tun ist, obwohl sie auf einem anderen Kontinent lebt.«
    »Da kommt es einem dumm vor, so weit weg zu wohnen«, bemerkt Ereka.
    Ich nicke. Ein kleiner, rauher Kloß bildet sich in meiner Kehle.
    »Fühl dich bitte nicht mies wegen gestern Abend, ja?«, sagt Ereka.
    Sie muss wissen, dass es dafür zu spät ist.
    Ereka nimmt mich beim Handgelenk. »Weißt du, warum meine Mutter einen Schlaganfall hatte? Sie war extrem übergewichtig und hat vierzig Zigaretten am Tag geraucht. Auch wenn sie nicht gut für sich selbst gesorgt hat, um uns hat sie sich absolut penibel gekümmert. Schon komisch, dass Mütter da mit zweierlei Maß messen, nicht? Wenn sie sprechen könnte, würde sie zu mir sagen: ›Ereka Lucy Fleur, muss dieses Stück Kuchen wirklich sein? Willst du eines Tages als Walross enden, so wie ich, und dir nicht mal selbst deinen gigantischen Hintern abwischen können?‹«
    »Nach vierzehn Jahren unfreiwilliger Stummheit möchte ich wetten, dass deine arme Mutter eher denkt: ›Bringt mir endlich einen anständigen Gin Tonic. Und warum muss ich hier den ganzen Tag ein albernes Nachthemd tragen?‹«
    Ereka lacht herzhaft.
    »Sieh mal«, sage ich und öffne und schließe das Türchen des Vogelkäfigs. »Maeve hat ihn repariert.«
    Ereka streckt die Hand aus und bewegt selbst das Türchen, das in seinen neuen Büroklammer-Angeln quietscht. Sie öffnet und schließt es immer wieder, mit einem unbeschreiblichen Lächeln auf den Lippen – als hätte der Morgennebel ihr allen Kummer gestohlen und sich damit davongeschlichen.

    Tennyson trottet den Weg entlang und hopst mit irgendetwas im Maul die Treppe herauf.
    Es ist eine halb tote Maus. Er lässt das quiekende Tierchen mit den herausquellenden Eingeweiden vor meine Füße fallen.
    »Das ist ja widerlich«, sage ich. »Du bist eine abscheuliche Kreatur. Die arme, unschuldige Maus.«
    Ereka lacht. »Das ist ein Geschenk, du alberne Gans.«
    Vorsichtig hebt sie die Maus mit beiden Händen auf. Sie geht die Stufen hinunter und dann ein Stück übers Gras. Der Hund folgt ihr. Barfuß läuft sie bis hinüber zum Damm. Ich sehe zu, wie sie die sacht in ihre Hände gebettete Maus ins Wasser wirft. Tennyson bellt, als es platsch macht. Ereka bückt sich und wäscht sich die Hände. Dann tätschelt sie dem Hund den Kopf und kommt mit schwingenden Armen zurück. Ich denke nur: Ich will Ereka etwas Gutes tun.
    Als sie die Terrasse erreicht, sagt sie völlig außer Atem: »Lass sie fahren!«
    »Wen?«
    »Jamie. Nach Borneo.«
    »Ereka, ich … Das ist nicht so einfach.«
    Ich habe dabei Mühe, ihr in die Augen zu sehen. Ereka würde alles darum geben, eine Tochter zu haben, die sie nach Borneo schicken könnte.
    »Okay, vergiss, was ich gerade gesagt habe«, entgegnet sie. »Das geht mich nichts an. Komm und hilf mir mit dem Frühstück. Ich wollte eigentlich Ricotta-Honig-Pfannkuchen mit Sahne und frischen Beeren machen. Kann man das so abwandeln, dass meine Mutter damit einverstanden wäre?«
    In der Küche mustern wir die Vorräte. Sahne kommt nicht in Frage. Butter und Honig auch nicht. Ich öffne den Kühlschrank und betrachte den Inhalt. Als ich gerade meine kulinarische Kreativität zum Einsatz bringen will, kommt Summer mit einem atemlosen »Guten Morgen. Ist das nicht ein herrlicher Tag?« in die Küche gehüpft.
    Sie ist verschwitzt, offensichtlich von einer morgendlichen Joggingrunde durch die Landschaft, und dennoch glamourös geschminkt: Make-up, Rouge, Lidschatten, das volle Programm. Sie schlingt die Arme um Ereka. Ihre stürmische Umarmung hätte mir glatt das überwältigende Gefühl gegeben, eine völlig unzulängliche Freundin zu sein, und mich daran erinnert, dass Ereka sie – und nicht mich – gestern Abend in ihr Zimmer gelassen hat … wenn meine Aufmerksamkeit nicht wie magnetisch von ihren Füßen angezogen würde. Die stecken nämlich in – kann das eine optische Täuschung sein? – meinen neuen Joggingschuhen.
    Als Summer endlich bemerkt, dass ich ihr auf die Füße starre, sagt sie: »Oh, du hast doch nichts dagegen, oder? Ich habe meine Laufschuhe vergessen, und als ich die hier an der Tür gesehen habe, dachte ich, oh Gott, ich glaub’s ja nicht, könnte genau meine Größe

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