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Endstation Belalp - ein historischer Bergkrimi

Endstation Belalp - ein historischer Bergkrimi

Titel: Endstation Belalp - ein historischer Bergkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xanthippe Verlag
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überlebt das nicht», meint Duncan emotionslos.
    «Wer sagt das?», Amalia steht auf.
    «Die Leute eben», Duncan wiegelt ab. «Wie das so geht in so einem Fall.»
    «Sagen Sie uns, was Sie wissen», schnauzt Kamil ihn an, «Gerüchte haben wir genug gehört.»
    «Ich wiederhole doch nur, was man sich im Speisesaal herumreicht», verteidigt sich Duncan und setzt einen etwas dümmlichen Gesichtsausdruck auf.
    «Was wissen Sie denn zum Beispiel über die Konkurrenz am Matterhorn?»
    «Na, dort wollen eben alle hinauf und die Ersten sein. Keiner erzählt allzu viel. Jeder hat so seine Spezialrouten. Seine eigenen Techniken. Man stiehlt sich gegenseitig die besten Führer weg, versucht so, an die Tricks der Konkurrenten heranzukommen. Wenn Sie mich fragen, hätten Zenger und der Professor gemeinsame Sache machen sollen. Sie sind sich inzwischen spinnefeind. Aber wenn es hart auf hart geht, will man dann doch gegen den Italiener zusammenstehen, so viel ist klar.» Duncan zieht einen Strich durch die Luft, als wollte er seiner Aussage so mehr Gewicht verleihen. «Also, der Peffirelli mit seiner Südroute hat keine Ahnung. Der will jetzt halt unbedingt beweisen, dass das Matterhorn italienisch ist. Aber da hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Nur, sobald der Peffirelli aus dem Spiel ist, sind Zenger und McGregor dann wieder gegeneinander. Sie waren früher gute Bergsteigerkameraden. Aber irgendetwas hat die beiden gegeneinander aufgebracht. Da kursieren viele wilde Geschichten. Der Zenger ist ein Haudegen, das wissen alle.»
    «Und Sie haben auch Ambitionen?», fragt Sir Butterworth.
    «Klar, wieso wäre ich sonst hier? Ich bin froh darüber, dass die sich alle in den Haaren liegen. Da kann ich in Ruhe …» Duncan betrachtet seine Fingernägel und schaut dann zum Fenster hinaus. «Da kann ich in Ruhe meine Techniken verfeinern. Wer weiss, vielleicht bin ich derjenige, der die Trophäe für unser Land und die Queen erobert. Nur schade, dass ich heute meine Demonstration nicht machen kann!», und plötzlich springt Duncan auf. Mit grossen Schritten geht er auf und ab.
    Seine Stimme wird lauter, während er sich durch die langen lockig braunen Haare fährt. «Die haben alle keine Chancen mit ihrer veralteten Technik. Ich wollte auf der Versammlung eine Innovation vorstellen, die mir als Erstem erlauben wird, den steilsten Fels zu bezwingen. So wahr ich vor Ihnen stehe!»
    Er holt mit der rechten Hand aus, und bevor er sie auf die Tischplatte knallt, kann Kamil gerade noch das Tintenfass packen. Doch er zieht es zu rasch weg und verschüttet das halbe Gläschen über seine Hand. Natürlich tropft es wieder auf das Protokollblatt.
    «Oh, Verzeihung», entschuldigt sich Duncan, aber seine Miene verrät, dass er sich das Lachen verkneifen muss.
    «Verdammt noch mal!», schimpft Kamil und springt von seinem Stuhl auf, «müsst ihr Engländer denn immer gleich wegen allem auf den Tisch hauen!»
    Er steht hilflos da, in einer Hand das tropfende Tintenfass, in der anderen ein paar Blätter Papier, die er vom Stapel retten wollte. Amalia kommt eilig um den Tisch zu ihm herüber und nimmt ihm das Tintenfass aus der Hand, um es mit einem schmutzigen Lappen abzutrocknen. Sie reicht Kamil ein Tuch, damit er sich die Hände reinigen kann.
    «Vielleicht gehst du in die Küche, Kamil, Weva hat warmes Wasser, damit bringst du das leichter weg.» Amalia versucht, so sachlich wie möglich zu bleiben.
    Kamil stapft hinaus, nicht ohne Duncan unterwegs mit dem Ellenbogen einen Stoss in die Rippen zu versetzen.
    «Hoppla, Entschuldigung!», meint er lakonisch grinsend und ist verschwunden.
    «Rasch in Rage, eure Gendarmen hier», bemerkt Duncan zu Amalia.
    «Es ist nicht einfach für ihn», versucht Amalia zu vermitteln, während sie den Tisch wieder in Ordnung bringt. «Und Tintenflecken hat es heute schon mehrere gegeben.»
    «Haben Sie noch etwas hinzuzufügen?», fragt Sir Butterworth, um das Gespräch abzuschliessen.
    Duncan schüttelt den Kopf. «War es das?», fragt er und will den Raum verlassen.
    In der Tür prallt er mit Maria zusammen, die den Kopf ins Zimmer streckt. Ob sie zwischendurch einmal Bericht erstatten solle, will sie wissen. Der Professor sei ein paar Mal zu sich gekommen.
    «Aber natürlich, meine Liebe, Sie bleiben gleich hier und setzen sich!», befiehlt Sir Butterworth in onkelhaftem Ton. Und auch Amalia setzt sich neben Maria und schaut sie erwartungsvoll an.
    Doch gerade als Maria zum Sprechen ansetzt, stapft

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