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Endstation Mord Kommissar Morry

Endstation Mord Kommissar Morry

Titel: Endstation Mord Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Etage."
    „Können wir nicht nach oben gehen?" fragte Carol. „Oder verstößt das gegen die Hausordnung?"
    Frank lachte. „Hausordnung! Du lieber Himmel, darauf pfeift man in dieser Bruchbude. Nein. . . wir können natürlich nach oben gehen. Ich hatte nur nicht den Mut, es Ihnen vorzuschlagen, weil ich nicht wollte, daß Sie mir irgendwelche krummen Absichten unterstellen."
    Carol erhob sich. „Lassen Sie uns gehen."
    Er stand auf. „Wir können die Seitentür benutzen“, sagte er er und ging voran.
    Als sie in dem schmalen, schlecht beleuchteten Hausflur an dem Portier vorüberkamen, warf der Carol einen verblüfften Blick zu. Dann zwinkerte er anerkennend, um Frank zu zeigen, wie tief ihn der Geschmack des Pensionsgastes beeindruckte.
    „Schicken Sie uns bitte eine Flasche Whisky und etwas Eis hoch", bat Frank, als er seinen Zimmerschlüssel in Empfang nahm.
    „Okay, Chef."
    Als sie in dem bescheiden eingerichteten Zimmer standen, konnte Carol nicht umhin, einen raschen, furchtsamen Blick auf das Fenster zu werfen. Sie erschauerte unwillkürlich, als sie hinter der Gardine die Feuerleiter bemerkte.
    „Sie sehen blaß aus, Carol", meinte Frank.
    „Können Sie das nicht begreifen?" fragte sie nervös und streifte die Handschuhe ab.
    „Natürlich", erwiderte er und schob ihr einen Stuhl am Tisch zurecht. „Nach allem, was Sie durchmachen mußten..."
    Carol setzte sich. „Warum haben Sie sich in dieses Loch verkrochen?" wollte sie wissen.
    „Ich habe keine Lust, mich von dem Gorilla Ihres Mannes über den Haufen schießen zu lassen", meinte er. „Das ist der einzige Grund."
    Carol öffnete ihre Handtasche und nahm eine Schachtel Zigaretten heraus. Sie bemerkte, daß ihre Hände zitterten. Macht nichts, dachte sie; meiner Erregung läßt sich in jedem Fall mit dem Erlebnis des frühen Morgens erklären.
    Frank reichte ihr Feuer und nahm an der gegenüberliegenden Seite des Tisches Platz. „Sie sind schön, Carol... sehr schön!" sagte er mit weicher Stimme.
    Carol nahm einen tiefen Zug und blickte ihn durch die Rauchschleier an. „Lassen Sie uns zur Sache kommen. Warum haben Sie mich nach hier gebeten?"
    „Können Sie das nicht erraten, Carol?"
    „Nein."
    Er holte tief Luft und lächelte dann unsicher. „Ich wollte Ihnen vorschlagen, mit mir durchzubrennen!"
    „Durchzubrennen?"
    Frank blickte auf seine Hände, die vor ihm auf der Tischplatte lagen. „Ja, wissen Sie . .. jetzt wo Simpson tot ist, hat das Dasein für Sie doch eigentlich jeden Reiz verloren, nicht wahr? Ich kann mich täuschen, aber ich bilde mir ein, daß Sie nur noch daran denken, den Tod des Geliebten zu rächen. Ist es nicht so?"
    „Nichts kann ihn wieder lebendig machen."
    „Eben. Aber Ihren Mann ... den müssen Sie doch mehr denn je hassen! Ich glaube zu wissen, daß Sie noch immer daran denken, ihn zu töten. Aber das ist nichts für Sie, Carol. Ich möchte Sie davor bewahren, mit dem Makel eines Mordes behaftet zu sein. Nur darum habe ich Ihren Mann erpreßt..."
    „Ich verstehe kein Wort von dem, was Sie sagen!" unterbrach ihn Carol.
    „Sie werden gleich begreifen, worauf ich hinauswill. Ich möchte Ihnen vorschlagen, mit mir zu fliehen, sobald ich die hunderttausend Dollar bekommen habe. Sie und ich . . . wir könnten mit diesem Geld gemeinsam ein neues Leben beginnen! Ich weiß, daß es Ihnen im Moment absurd erscheinen mag, mich zu lieben. Aber ich bin sicher, daß Sie allmählich lernen werden, meine Liebe zu erwidern. Ist dieser Versuch nicht zukunftsträchtiger und hoffnungsvoller als der Gedanke, an der Seite eines Mörders und Rauschgifthändlers leben zu müssen?"
    „Darum also haben Sie ihn erpreßt?" fragte Carol mit leiser Stimme.
    „Nur darum!"
    „Oh, Frank..."
    „Sie haben mich vor kurzem gebeten, Ihren Mann zu töten. Ich glaube nicht, daß ich die Kraft gefunden hätte, den Auftrag auszuführen. Ich bin kein Mörder. Ich bin im Grunde genommen auch kein Erpresser, aber es macht mir nicht viel aus, einem Mann wie Frederic Tone die Pistole auf die Brust zu setzen. Ich habe es getan, weil ich Sie liebe, Carol, und weil ich hoffte, daß Sie mir die Chance geben werden, mit Ihnen ein neues Leben zu beginnen. Ich möchte Ihnen beweisen, daß ich mehr bin als ein weichlicher, nichtsnutziger Säufer. Ich verspreche Ihnen, mich zu bessern!"
    Um Carols Lippen zuckte es. „Es hat keinen Sinn, Frank. Sie meinen es gut, und ich danke Ihnen für das Vertrauen, daß Sie in mich setzen, aber es ist zu

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