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Endstation Mord Kommissar Morry

Endstation Mord Kommissar Morry

Titel: Endstation Mord Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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spät..."
    „Es ist niemals zu spät!" erklärte er eifrig. „Sie sind im Moment niedergeschlagen und verzweifelt, weil Joe Simpson getötet wurde. Aber der Schmerz wird abklingen. Das Leben geht weiter. Wollen Sie es an der Seite eines Menschen verbringen, der Ihren Geliebten getötet hat? Oder wollen Sie mit mir, einem noch jungen Menschen, den Versuch unternehmen, es neu und besser aufzubauen?"
    „Er würde uns finden, Frank..."
    „Niemand zwingt uns, in den Vereinigten Staaten zu bleiben!"
    „Das sind doch alles Hirngespinste!"
    „Nein, es ist ein Plan, der sich verwirklichen läßt... vorausgesetzt, daß er zahlt. Wird er zahlen?"
    „Ja, ich denke schon..."
    „Dann gibt es doch kein Hindernis mehr, Carol!"
    Sie biß sich auf die Unterlippe und merkte es erst, als sie den Geschmack vom Blut spürte. Sie war drauf und dran, Frank ins Gesicht zu schrein: ,Du verdammter Narr, begreife doch, daß ich nicht der Mensch bin, für den du mich halst. Ich bin eine Mörderin. Das mit Joe Simpsons Tod war ein schrecklicher Zufall, aber die
    Tatsache, daß ich dir gegenübersitze und darauf warte, daß dein Mörder kommt, ist um vieles schlimmer. Während du mir vorschlägst, ein neues Leben mit dir zu beginnen, klettert Riley schon die Feuerleiter hoch, mit entsicherter Pistole, fest entschlossen, seinen Auftrag auszuführen...”
    „Was war das für ein Geräusch?“ fragte Frank und blickte zum Fenster.
    „Ein Geräusch? Was für ein Geräusch?“
    „Auf der Treppe. Es schien mir fast so, als wäre jemand draußen ..."
    „Sie müssen sich getäuscht haben!“
    Frank stand auf und ging zum Fenster. Er zog die Gardine beiseite und blickte hinaus.
    „Es fängt an zu regnen", sagte er,
    „Sehen Sie jemand?“
    „Nein.“
    „Na, also!"
    Frank starrte immer noch hinaus. „Es war auf der Treppe", wiederholte er. „Ich bin ganz sicher."
    „Wovor fürchten Sie sich?"
    Frank ließ die Gardine fallen und wandte sich um. „Vor Ihrem Mann, um ganz ehrlich zu sein. Sind Sie sicher, daß Ihnen niemand gefolgt ist? Ich wollte Sie schon vorhin danach fragen."
    „Ganz sicher. Ich habe darauf geachtet. Kommen Sie doch endlich wieder her und nehmen Sie Platz!"
    Er schüttelte den Kopf. „Es ist besser, wenn ich unten im Hof mal nachsehe ..."
    „Ich kann nicht lange bleiben, Frank. Wir verlieren doch nur kostbare Zeit!"
    Frank zögerte. Dann setzte er sich wieder an den Tisch. „Ich nehme an, Sie haben recht. Ich bin einfach nervös." Er schaute Carol an. „Aber auch Sie sind heute anders als sonst. Simpsons Tod muß Ihnen schrecklich zugesetzt haben!"
    Carol nickte. Sie rauchte mit tiefen, hastigen Zügen. An der Tür klopfte es.
    „Herein!"
    Der Portier trat über die Schwelle. Auf einem Tablett brachte er eine Flasche Whisky, eine Eisschale und zwei Gläser.
    „Stellen Sie das Zeug auf den Tisch", sagte Frank. Er griff in die Tasche und drückte dem Portier einen Geldschein in die Hand. „So stimmt's."
    Der Portier warf einen Blick: auf die Note und sagte mit einem zufriedenen Grinsen: „Vielen Dank .. . und viel Vergnügen!" Dann ging er hinaus.
    „Ein widerlicher Kerl", sagte Carol. „Sind Sie plötzlich so gut bei Kasse?"
    „Es ist mein letztes Geld", erwiderte er. „Aber übermorgen gibt’s ja neues .. . einhunderttausend Dollar!"
    Carol betrachtete das Etikett der Whiskyflasche. „Von dieser Marke habe ich noch nichts gehört."
    „In diesem Saftladen gibt es keine Spitzensorten", meinte Frank. „Aber der Whisky ist gar nicht übel. Ich habe ihn bereits versucht. Er läßt sich trinken."
    Er warf ein paar Eiswürfel in die Gläser und füllte dann Whisky drüber. „Ich habe versäumt, Soda zu bestellen", meinte er. „Soll ich ihn darum bitten, welches zu bringen? Ich brauche nur zu klingeln!“
    „Nein, bitte nicht!“ sagte Carol hastig. „Ich trinke ihn pure."
    „Das ist genau nach meinem Geschmack", meinte Frank lächelnd. „Worauf trinken wir? Auf unsere Zukunft... auf unsere gemeinsame Zukunft, wollte ich sagen?"
    Das Glas in Carols Hand zitterte. „Ich bin abergläubisch", meinte sie unsicher. „Man soll nie auf etwas trinken, das man sich wünscht..."
    „Wie Sie wollen." Er führte das Glas zum Mund und nahm einen tüchtigen Schluck. Dann fragte er verwundert: „Warum trinken Sie nicht?“
    Carol stellte das Glas ab. „Mir ist übel", sagte sie. Es war die Wahrheit. Die Erregung drehte ihr fast den Magen um.
    Warum hatte sie nicht schon früher an den verdammten Portier gedacht? Er

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