Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung
kam wieder hoch, spuckte Wasser und Algen, und ich versetzte ihm einen einzigen, sehr heftigen Schlag auf den Mund. Ich spürte, wie die Haut über meinen Knöcheln riss, während einige seiner Zähne abbrachen, dann kippte er rückwärts um. Sein Kopf prallte mit einem hohlen Knall an den Rand des Blendschirms, und er ging wieder unter.
Ich wartete darauf, dass sein feistes Gesicht wieder an die Oberfläche kam, dann drückte ich es unter die Oberfläche und sah zu, wie Luftblasen emporsprudelten, während er mit den Armen ruderte und mit seinen pummeligen Händen erfolglos gegen meine Handgelenke schlug. Die anderen Jäger riefen etwas von ihren Schießständen herüber. Ich beachtete sie gar nicht.
Als M. Herrigs Hände ins Wasser sanken und aus dem Wirbel der Luftblasen eine dünne Spur geworden war, ließ ich ihn los und wich zurück. Einen Augenblick dachte ich, er würde nicht wieder nach oben kommen, aber dann brach der dicke Mann durch die Wasseroberfläche und hielt sich an seinem Blendschirm fest. Er erbrach Wasser und Algen. Ich drehte ihm den Rücken zu und watete zu den anderen.
»Das reicht für heute«, sagte ich. »Geben Sie mir Ihre Waffen. Wir fahren zurück.«
Alle machten den Mund auf, als wollten sie Einwände erheben; alle sahen meine Augen und mein blutüberströmtes Gesicht und gaben mir ihre Gewehre.
»Holen Sie Ihren Kameraden«, sagte ich zu Poneascu, dem letzten Mann.
Ich trug die Waffen zum Skiff zurück, entlud sie, verstaute sie in dem wasserdichten Fach unter dem Bug und trug die Munitionsschachteln zum Heck. Izzys geköpfter Torso wurde bereits steif, als ich ihn über den Rand stieß. Der Boden des Skiffs schwamm in ihrem Blut. Ich ging zum Heck zurück, verstaute die Munition und stützte mich auf die Bootsstange.
Die drei Jäger kehrten schließlich zurück, paddelten linkisch mit ihren Blendschirmen und zogen den, auf dem M. Herrig der Länge nach lag, hinter sich her. Der dicke Mann hing immer noch mit blassem Gesicht über dem Rand. Sie kletterten in das Skiff und versuchten, die Blendschirme an Bord zu ziehen.
»Die lassen wir hier«, sagte ich. »Binden Sie sie an der Chalmawurzel dort fest. Ich werde sie später holen.«
Sie banden die Schirme fest und zogen M. Herrig an Bord wie einen fettleibigen Fisch. Die Vögel und Insekten der Sümpfe, die allmählich erwachten, und M. Herrigs Würgen bildeten die einzige Geräuschkulisse.
Als er an Bord war, setzten sich die drei anderen Jäger murmelnd, und ich ruderte uns zur Plantage zurück, während die sengende Sonne die letzten Schwaden des Morgennebels vertrieb, die von dem dunklen Wasser aufstiegen.
Und damit hätte die Sache eigentlich zu Ende sein müssen. Aber das war sie natürlich nicht.
Ich bereitete das Mittagessen in der primitiven Küche, als M. Herrig mit einer stupsnasigen militärischen Flechettewaffe aus den Schlafbaracken kam. Solche Waffen waren auf Hyperion illegal; der Pax erlaubte niemandem außer den Soldaten der Heimatgarde, sie zu tragen. Ich konnte die weißen, erschrockenen Gesichter der drei anderen Jäger zur Tür der Baracke herausschauen sehen, als M. Herrig in einem Nebel von Whiskeyausdünstungen in die Küche gestolpert kam.
Der dicke Mann konnte dem Impuls nicht widerstehen, eine kurze, melodramatische Ansprache zu halten, bevor er mich tötete. »Kreuzverdammter heidnischer Hurensohn...«, begann er, aber ich wartete nicht, um mir den Rest anzuhören. Ich warf mich auf den Boden und robbte vorwärts, während er aus der Hüfte feuerte.
Sechstausend Stahlflechettes zerfetzten den Herd, den Eintopf, den ich auf dem Herd gekocht hatte, die Spüle, das Fenster über der Spüle und die Regale mitsamt dem Geschirr darauf. Lebensmittel, Plastik, Porzellan und Glas regneten auf meine Beine herab, als ich unter dem offenen Tresen hindurchkroch und die Beine von M. Herrig packte, während er sich über den Tresen beugte, um mich mit einer zweiten Flechettegarbe zu erledigen.
Ich umklammerte die Knöchel des großen Mannes und zog. Er landete krachend auf dem Rücken, und der Staub eines Jahrzehnts stob von den Bodendielen auf. Ich kletterte über seine Beine, rammte ihm dabei das Knie in den Unterleib und ergriff sein Handgelenk in der Absicht, ihm die Waffe aus der Hand zu winden. Er hielt den Griff fest umklammert; den Finger hatte er noch am Abzug. Das Magazin surrte leise, als eine weitere Flechettepatrone einrastete. Ich konnte den Whiskey- und Zigarrenatem M.
Herrigs im Gesicht
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