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Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Titel: Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Skelton
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»Es war das Manuskript eines Mönchs, der im Mittelalter in Oxford gelebt hat.«
    Blake blieb abrupt stehen. »Ein Mönch?« Er dachte an das rätselhafte Buch, das er in der Bibliothek gefunden hatte. Das hatte auch viele hundert Jahre alt ausgesehen. Vielleicht gab es da einen Zusammenhang?
    Prickelnde Aufregung durchlief ihn.
    »Wie hat er geheißen?«
    »Ignatius«, sagte sie zu seiner Enttäuschung. Neugierig sah sie ihn an. »Warum das plötzliche Interesse?«
    Blake tat, als betrachte er ausgiebig ein Blatt, das mit der Rückseite nach oben in einer Pfütze schwamm. Noch immer konnte er das Gewicht des Buches in seiner Hand spüren - die Erinnerung daran verfolgte ihn. »Nur so«, sagte er. Er wollte noch niemandem seine Entdeckung verraten.
    Seine Mutter zuckte die Achseln. »Es ist eine spannende Geschichte. Ignatius hat behauptet, gesehen zu haben, wie der Teufel mit einem verbotenen Buch auf dem Rücken in die Stadt gekommen sei«, sagte sie. »Natürlich hat ihm keiner geglaubt, und keiner hat je dieses verbotene Buch gefunden. Es gehört im Grunde genommen zu den apokryphen Schriften. Aber mich hat die Sache interessiert, wegen meiner Arbeit über Faust.«
    »Über wen?«, sagte Blake und sah auf.
    »Faust«, sagte Duck wichtigtuerisch. »Er hat seine Seele dem Teufel verkauft.«
    »Gar nicht wahr«, knurrte Blake und schwenkte seinen Rucksack in ihre Richtung. Sie rannte kreischend davon.
    Seine Mutter warf ihm einen warnenden Blick zu. »Duck hat Recht. Nach den Ansichten mancher Wissenschaftler war Faust ein deutscher Nekromant, der sich nach dem gesamten Wissen und aller Macht der Welt sehnte. Er ist einen Pakt mit dem Teufel eingegangen und wurde von einer ganzen Armee von Teufeln ins ewige Höllenfeuer hinabgezogen.«
    Blakes Gesicht hellte sich auf. Was ein Nekromant war, wusste er nicht, aber er stellte sich einen Zauberer vor, der sich mit Schwarzer Magie abgab und der schließlich in einem Feuerring vernichtet wurde.
    »Und Dad?«, fragte er. »Was hat er von der Handschrift gehalten?«
    »Dein Vater hatte da eine sehr viel kühnere Theorie«, antwortete seine Mutter etwas ausweichend. »Er glaubte, es könnte etwas Wahres an der Legende sein, und hoffte, es beweisen zu können.«
    Blakes Herz klopfte wild. Vielleicht hatte Dad gehofft, das verbotene Buch zu finden? Vielleicht wusste er sogar, wo es versteckt war?
    »Und? Konnte er es beweisen?«, fragte er atemlos.
    »Er hat nicht die Chance dazu bekommen.« Seine Mutter schnaubte verächtlich. »Dafür hat Sir Giles gesorgt.«
    Blake stieß einen Zweig weg, der zu Boden gefallen war.
    »Hätte er mit seiner Theorie Recht gehabt, hätte er sich einen Namen gemacht«, sagte seine Muster bedauernd. »Aber ...« Sie unterbrach sich und warf einen flüchtigen Blick in die überhängenden borkigen Äste eines Baumes. »Aber er lag vermutlich doch falsch.«
    Blake war überrascht. Er hätte gern Genaueres über die Ideen seines Vaters erfahren, aber Duck war mehr an Sir Giles Bentleys Büchersammlung interessiert.
    »Wie viel, meinst du, sind Sir Giles' Bücher wert?«, fragte sie.
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Niemand weiß genau, wie viel er für das Ignatius-Manuskript gezahlt hat, man weiß nicht einmal, wo er es gefunden hat«, sagte sie. »Aber es heißt, dass seine private Bibliothek mehr als eine Million Pfund wert ist.«
    Duck stieß einen Pfiff aus. »Was macht er mit all den Büchern?«
    »Er ist ein Sammler. Er macht nicht unbedingt etwas damit«, erwiderte ihre Mutter.
    Blake sah Duck ungläubig an.
    »Es ist der besondere Reiz der Jagd, der ihn lockt«, fuhr ihre Mutter fort. »Er ist hinter seltenen Büchern her wie andere hinter Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind. Hat er eines gefunden, stellt er es in sein Regal. Seine Bücher sind wie Gold auf der Bank.«
    Ducks Augen bekamen einen begehrlichen Glanz. »Meinst du, wir dürfen seine Bücher mal sehen, wenn wir ihn nett darum bitten?« Sie war stolz auf ihre Büchersammlung zu Hause und wollte sie wahrscheinlich mit seiner vergleichen.
    »Du kannst ihn fragen, was du willst«, sagte Juliet Winters mit einem Blick auf die Einladung in ihrer Hand. »Er hält diese Woche einen Vortrag speziell über seine Sammlung. Aber ich würde mir die Worte sparen, er zeigt seine Bücher niemandem.«

    Sie kamen auf ihrem Weg immer wieder an steinernen Mauern und Fassaden anderer Colleges vorbei und an Läden, in denen überall das Gleiche verkauft wurde: Oxford-Pullover,

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