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Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Titel: Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Skelton
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damals nur auf einen Beutel mit Metall-Lettern gestoßen - und auf eine starke Hand, die mich mit eisernem Griff festgehalten hatte.
    Glücklicherweise beschloss Meister Gutenberg, über Fusts kränkende Bemerkung hinwegzugehen.
    »Ich sehe, dass auch Ihr einen Lehrling habt«, sagte er mit einem kurzen Blick auf den jungen Mann, der hinter Fust eingetreten war. »Peter Schöffer, wenn ich mich nicht irre. Endlich zurück in Mainz.«
    Ich drehte mich um und betrachtete den Neuankömmling, der frierend oben an der Treppe stand. Seine Kleider hingen in Fetzen herab und waren kaum geeignet für dieses Wetter. Langsam schob er sich näher an den Kamin heran und versuchte, möglichst viel von der Wärme der Werkstatt abzubekommen.
    Doch ein heimlicher Blick von Fust mahnte ihn, stehen zu bleiben.
    Mein Meister, der das Unbehagen des jungen Mannes bemerkte, sprach ihn direkt an. »Erzähl doch, Peter, wo bist du gewesen?«
    »Das geht Euch nichts an«, schnauzte Fust, aber Peter antwortete bereits.
    »Paris«, murmelte er und sah auf seine schmutzigen Schuhe hinab. Seine Beinkleider waren dreckverkrustet und in seinem Mantel klafften Löcher. »Bibliothek St. Viktor.«
    Mein Meister riss die Augen auf vor Bewunderung. »Die Bibliothek St. Viktor! Komm näher ans Feuer, Junge, und erzähl mir davon. Ist sie wirklich so ausgezeichnet, wie es immer heißt?«
    »Sie ist wunderbar«, sagte Peter, und zum ersten Mal hellte sich seine Miene auf. »Die Bibliothek muss um die tausend Bände besitzen! Ich habe die Hälfte aller Bücher der Welt gelesen!«
    Fust unterbrach ihn. »Vergisst du nicht etwas, Peter?«, sagte er. »Hol zuerst meine Sachen herauf und lass dir von diesem ...« - er sah mich von oben bis unten an — »... diesem Jungen ... helfen. Es gibt keinen Grund, den Zweck unserer Reise hinauszuschieben.«
    Er dirigierte mich mit festem Griff in Richtung Treppe. Ich warf meinem Meister einen fragenden Blick zu, ob er mich nicht brauche, aber er starrte nur auf das Vergrößerungsglas in seinen Händen. Anscheinend ahnte er, dass dieses Zusammentreffen nicht zu vermeiden war.
    »Und nun zur Sache«, hörte ich Fust sagen, als ich hinter Peter die Treppe hinunterstieg.

     
    Schneewehen türmten sich an der Hauswand und verdeckten fast den Schlitten, den Peter bis vor die Tür gezogen hatte. Die weißen Firste der umliegenden Dächer sahen aus wie gefrorene Wellen auf einem See, Raureif glitzerte auf Balken und Fensterläden.
    Ich machte mich daran, die schweren, schneebeladenen Decken zusammenzuraffen, und überlegte gerade, wie lange unsere Gäste bleiben mochten - wohl für länger, wie es aussah -, als Peter mich unterbrach.
    »Nicht die«, brummte er. »Das hier.«
    Mit einem Schwung zog er die restlichen Hüllen beiseite, und unter dem Deckenberg kam eine wuchtige Truhe zum Vorschein. Entsetzt starrte ich darauf: Der Kasten schien die Nacht förmlich in sich aufzusaugen, es war, als sei er mit Schatten beladen. Ein kalter Wind fegte den Schnee um meine Beine und wirbelte ihn bis in mein Gesicht. Ich schlang die Arme um meinen Körper, um mich ein wenig warm zu halten.
    »Hier, fass an dieser Seite an!«, kommandierte Peter, der es sichtlich eilig hatte, wieder ans Feuer zu kommen. »Und pass auf, dass du sie nicht fallen lässt.«
    Ich umklammerte mit beiden Händen den Eisengriff und versuchte, die Truhe anzuheben. Sie war unglaublich schwer! Zum Glück stemmte Peter mit seinen starken Armen den größten Teil der Last, und langsam, alle paar Schritte innehaltend, schafften wir die Truhe ins Haus. Das eiskalte Metall biss sich in meine Haut.
    Während wir keuchend die Treppe hinaufstiegen, ließ der Lichtschein aus der Werkstatt allmählich Formen und Gestalten auf der Truhe erkennen. Unförmige Knubbel im Holz entpuppten sich als scheußliche Ungeheuer, wie ich sie noch nie gesehen hatte, schuppige Monster und böse Dämonen grinsten mich an wie aus der Höllengrube. Sie hatten schorfige Gesichter, spitze Zähne, dunkel glühende Augen. Aber erst, als wir die Truhe halb stoßend, halb schiebend vollends in der Werkstatt hatten, sah ich die zwei Schlangen, die sich mit ineinander verschlungenen Köpfen eng um den Deckel wanden. Peter betrachtete sie mit tiefem Misstrauen, ich aber war fasziniert. Sie schienen mich unweigerlich anzuziehen.
    »Ich an deiner Stelle würde sie nicht anfassen«, warnte mich Fust und griff nach meinen Händen, die sich schon in die Nähe der Schlangen verirrt hatten. »Sie könnten

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