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Endzeit

Endzeit

Titel: Endzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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die Stimmen, die aus dem Treppenschacht heraufdrangen.
    »Glaubst du, daß man uns beobachtet hat?« raunte sie zurück.
    Kierszan zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Auf jeden Fall sitzen wir hier oben in der Falle. Es sei denn, du kannst fliegen ...«
    Nona beugte sich über das Geländer des Treppenschachts und sah nach unten. Sie erkannte eine Horde von Leuten, die lärmend die Stufen heraufkamen. Offenbar waren es immerhin keine Kreaturen.
    »Outlaws«, sagte Kierszan. »Sie müssen gesehen haben, wie wir das Gebäude betraten. Mit diesen Leuten ist nicht gut Kirschen essen. Es gibt mehrere dieser Banden. Sie haben sich zusammengeschlossen und rauben und brandschatzen, was das Zeug hält. Sie wagen sich nur tagsüber aus ihren Löchern, dafür sind sie aber um so unberechenbarer.«
    »Gibt es noch einen anderen Weg hinunter?« fragte Nona.
    Kierszan schüttelte den Kopf. »Die Feuertreppe ist längst verrostet. Wir können nichts weiter tun als warten.«
    Nona sah sich nach einem Versteck um, doch die Dachterrasse bot keinerlei Bauten oder Vorsprünge. Neben dem Treppenhaus war hier nur der Aufzugschacht.
    Der Aufzug!
    Die Schiebetüren standen halb offen, doch die Kabine war nicht da. Nona eilte hinüber und lugte in den stockfinsteren Schacht. Undeutlich konnte sie einen schmalen Sims ausmachen, der sich um das Innere des Schachtes zog.
    Sicher, es war riskant - aber immerhin besser, als von einer durchgedrehten Meute gelyncht zu werden.
    »Dort hinein, schnell!«
    Kierszan sah sie nur einen Augenblick lang zweifelnd an. Dann stürzte er auch zum Aufzug.
    Sie stellten sich links und rechts der Türen auf den schmalen Vorsprung. Es reichte gerade, den Absätzen ihrer Schuhe Halt zu geben.
    »Hilf mir!« zischte Nona und lehnte sich gegen ihre Hälfte der Fahrstuhltür. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, die Türen zuzuschieben. Nur ein schmaler Ritz blieb offen.
    »Es hat doch keinen Zweck«, wandte Kierszan ein. »Sie wissen, daß wir hier oben sind!«
    Nona legte den Finger auf den Mund. »Still!«
    Draußen waren Schritte zu hören. Die ersten der Bande hatten das Dachgeschoß erreicht. Sofort schwärmten sie aus.
    Nona hielt den Atem an. Sie beobachtete die Männer durch den schmalen Türschlitz. Insgesamt war es eine Meute von dreizehn Männern. Sie hatten sich nach alter Rockermanier gekleidet. Auf Motorräder mußten sie zwar verzichten, dafür war ihr Aussehen um so martialischer. Sie waren bis an die Zähne bewaffnet.
    Nona zweifelte nicht an Kierszans Worten. Die Gewalttätigkeit stand diesen Männern im Gesicht geschrieben. Einer von ihnen zeigte in ihre Richtung. Rasch rotteten sie sich zusammen und kamen näher.
    »Verdammt!« zerbiß Nona einen Fluch zwischen den Zähnen.
    Kierszan sah sie an.
    »Sie werden uns foltern, bevor sie uns töten«, sagte er beinahe ruhig. »Es wäre besser, selbst in den Tod zu gehen.« Und er deutete nach unten, in den schier bodenlosen Schacht.
    Nona schüttelte energisch den Kopf. »Nein! Solange wir leben, gibt es Hoffnung.« Verzweifelt zermarterte sie sich den Kopf nach einem Ausweg.
    Und dann durchzuckte es sie wie ein Blitz.
    »Du mußt noch einmal deine Kräfte einsetzen!« beschwor sie Kierszan. »So wie du es bei Rudnik versucht hast.«
    In seinen Augen blitzte es auf.
    »Willst du, daß ich ein zweites Mal zum Mörder an einem Artgenossen werde?« fragte er grimmig. »Ich habe dir erzählt, was mit ihm geschehen ist!«
    »Aber es ist unsere einzige Chance!« Nona dachte nicht daran, ihn zu schonen. Ihr Überlebenswille war stärker denn je.
    Sie wies ebenfalls nach unten, aber für bedeutete der Schacht nicht den langen Weg in den Tod, sondern in die Freiheit.
    »Hör mir zu!« sagte sie eindringlich. »Was mit deinem Freund geschah, muß sich nicht wiederholen! Ich glaube, es geschah nur, weil du ihn mit durch feste Mauern genommen hast. Der Schacht hingegen ist frei bis zum Fahrstuhl!«
    Sie konnte sehen, daß er verstand - und wie es in ihm zu arbeiten begann. Viel Zeit blieb ihm dafür nicht. Die Outlaws hatten die Lifttüren erreicht und begannen sinnlos darauf einzuhämmern. Bald würden sie beginnen nachzudenken und die Türen einfach aufziehen.
    »Ich vertraue dir!« sagte Nona. Sie reckte sich zu ihm hinüber, nahm seine Hand und drückte sie fest.
    Kierszan antwortete nicht. Vor seinen Augen sah er wieder Rud-niks zerstörten Körper. Gleichzeitig stellte er sich vor, was die Out-laws mit Nona anstellen mochten. Sicherlich sah sie danach

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