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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Centauren?“ erwiderte Brad scharf. „Denen, die in
zehn Tagen die Arbeit von Monaten zunichte gemacht haben?
Denen zu vertrauen heißt in meinen Augen Selbstmord!“
Es trieb Gernot hoch. „Was du sagst, Kollege Brad, ist
anmaßend.“ Gernot sprach mit verhaltenem Ärger, äußerlich
ruhig. Seine Hände zitterten leicht, und er spürte den Puls. Die
Mehrheit der Köpfe ging zwischen ihm und Brad hin und her.
Nur einige starrten, als sei ihnen der Disput peinlich, vor sich
hin auf den Tisch. „Sie verhalten sich schädigend, ja feindselig.
Sie mögen uns nicht oder – beachte das – unsere gegenwärtige
Anwesenheit nicht. Sie operieren heimlich, aber heimtückisch
und hinterlistig sind sie nicht. Sie haben es angekündigt und
haben die Menschen durch mich warnen lassen. Und nun
demonstrieren sie, daß sie die Macht haben, das Angekündigte
auch wahr zu machen. Unser Pech, Kollege Brad, daß wir sie
zuwenig ernst genommen haben. Und es ist bittere Wahrheit
geworden, was mir jener Lim androhte. Es besteht nicht der
geringste Grund zu zweifeln, daß alles so kommt, wie er es
verkündete, auch daß Leben absolut geschont wird.
Ich erkläre mich bereit, einen Transport zu begleiten!“
Gernot setzte sich.
Schweigen herrschte in der Runde.
In Brads Gesicht arbeitete es.
Gernot spürte, daß er vielleicht zu weit gegangen war. Aber
er fand Brads Haltung borniert, und er fühlte sich enttäuscht,
daß seine gute Absicht eine solche Abfuhr erfahren sollte, noch
dazu von einer Leitung, die selbst keine Alternative anbot.
Dann fragte Brad mit gerunzelter Stirn: „Gibt es hier noch
mehr solcher – Hasardeure?“
Die Mhada meldete sich. „Ich bin kein Hasardeur“, sagte sie
unsicher mit einem Versuch zu lächeln. „Ich bin nur dafür,
praktisch zu erproben, was Kollege Wach vorschlägt. Es wäre
immerhin etwas…“
„Es ist erprobt!“ konnte Gernot sich nicht enthalten dazwischenzurufen.
„Und wenn die Probe mißlingt, der Proband es nicht überlebt?“ Brad fragte scharf, ablehnend.
Ein Duckmäuser! dachte Gernot ergrimmt. Den Falschen
haben sie mit der Verantwortung betraut. Offenbar mehr als
jeder andere ist er irdischen Denkweisen verhaftet und zeigt
außerdem eigenen Kleinmut. Oder sollten die Menschen
insgesamt verlernt haben, für eine gute Sache etwas zu
riskieren? Haben wir es nicht alle getan, als wir uns auf das
Abenteuer Centaur eingelassen haben? Und warum dann jetzt
dieser Rückzug?
Ein Raumschiff zu besteigen ist einfach, gute Absichten zu
bekunden noch einfacher…
Als sich Gernot die Frage zu stellen begann, wie nun dieser
Rapport weitergeführt werden könnte, ließ Brad sich von Nora
ein Papier reichen. „Bitte“, sagte er, äußerlich ruhig. „Ich lehne
den Vorschlag des Kollegen Wach ab. Er entspricht nicht dem
Grundsatz äußerster Sicherheit.
Ich lege fest: Erstens, alle Arbeiten, die auf Transporte
angewiesen sind, werden ab sofort eingestellt. Die Mannschaften gehen in Bereitschaft.
Zweitens, in den nächsten Tagen wird über unsere Satelliten
ein Informationssystem aufgebaut, in das alle Außenstationen
einbezogen sind und das einen ständigen Direktkontakt mit der
Zentrale gewährleistet.
Außenstellen, die mehr als tausend Kilometer von uns und
voneinander entfernt sind, erhalten drittens ein Flugzeug zum
Einsatz für den Notfall.“
Da sind wir dabei, frohlockte Gernot, obwohl ihm insgesamt
nach Brads Worten gar nicht froh zumute war.
„Diese Festlegungen gelten, bis von centaurischer Seite
Garantien für den Fortgang der Arbeiten gegeben werden.“
Spontan meldeten sich einige, als Brad offensichtlich alles
Aufgeschriebene, diesen mageren Text, verlesen hatte.
Es lag also vorher, vor diesem Rapport, fest, was herauskommen sollte! Dieser Tatsache wurde Gernot sich plötzlich
bewußt. Wie sonst hätte der Text so vorbereitet werden
können. Dieser zweite Tagesordnungspunkt war also von
vornherein eine Farce. Was auch immer hier jemand hervorbringen würde, es war bedeutungslos…
Als fiele es ihm erst jetzt ein, fügte Brad seinen Worten
hinzu: „Die Weisung ist endgültig und im Kollektiv abgestimmt. Hat dennoch jemand etwas zu bemerken, zu bedenken?“ Sein Ton wurde versöhnlich. „Es gibt sicher eine Menge
Bedenken. Wir können sie uns anhören.
Übrigens, die Gastgeber sind informiert und mit dieser
Haltung der Menschen – als einer vorläufigen – einverstanden.“
Ein widersprüchlicher Chef, dachte Gernot.
Jercy ergänzte: „An keiner

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