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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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ein anderer oder die Leitung selbst
könnte nun in die Richtung drängen, in die ihn sein Gedanke
führte, in der er den Ausweg vermutete. Ein wenig wäre er
stolz darauf gewesen, hätte er allein diesen Vorschlag machen
können.
Brad sah in die Runde und fuhr dann, jedes Wort betonend,
fort: „Und, Kollegen, ich habe keine Lösung. Die örtlichen
centaurischen Organe sind überfordert. Der zentrale Rat hüllt
sich, obwohl wir täglich mahnen, in Schweigen und vertröstet.
– Vorschläge!“
Die Überraschung war perfekt! Sie sahen sich an, Unverständnis, Protest in den Gesichtern, halblaut geäußerte Ausrufe
der Entrüstung in der Runde, etliche Sekunden lang. Einige
rutschten resignierend in ihrem Stuhl zusammen. Dann trat
Ruhe ein, die Augen richteten sich auf Brad.
Brad schwieg. Daß man von ihm so offensichtlich etwas
erwartete, beeindruckte ihn nicht.
„Und wenn wir selber versuchen, das aufzuklären?“ fragte
dann zögernd die Mhada.
Brad schüttelte langsam den Kopf. „Wir sind zwar betroffen,
sehr betroffen sogar“, erläuterte er beinahe sanft, „aber es ist
im Grunde kein Affront gegen die Menschen. Wir sind in ein –
man muß es wohl so nennen – revolutionäres Geschehen
geraten. Jede Aktivität unsererseits – für oder gegen eine der
Gruppen – bedeutet Einmischung.“ Er richtete sich auf, und
dann setzte er unvermittelt hinzu:
„Zehn Minuten Pause.“
Sprach’s, stand auf und entfernte sich aus dem Raum, ein
ratloses Kollektiv zurücklassend.
Gernot kam die Pause sehr zupaß. Er eilte in Brads Büro, ließ
sich eine Sprechverbindung zur Werft herstellen, was von der
Zentrale aus erstaunlich rasch gelang, und sprach wenig später
mit seinem Vertreter, der ihm, verwundert zunächst, aber
sichtlich mit Freude berichtete, daß vier Großrochen, vollbeladen mit gutem Schrott, eingetroffen seien. Und genau das war
es, was Gernot erfahren wollte. Froh ging er in den Raum
zurück. Dort nahm man gerade die Plätze wieder ein, und Brad
fragte ungeachtet der noch herrschenden Unruhe: „Nun?“
Gernot meldete sich, bekam durch ein Kopfnicken das Wort.
„Ich habe soeben erfahren, daß bei uns auf der Werft vier
Großrochen wohlbehalten gelandet sind – voller Schrott aus
der Region eins.“ Gernot machte eine Pause – nicht ohne
Absicht. Er genoß die erwartungsvolle Stille, auch weil er
mittlerweile überzeugt war, daß er etwas mitzuteilen hatte, was
tatsächlich weiterführte. Und einen Augenblick dachte er
daran, daß das wohl eine Gelegenheit bedeutete, zu beweisen,
daß er zu Recht an dieser kosmischen Hilfsaktion teilnahm und
nicht nur, weil Jercy es so gewollt oder geregelt hatte. „Endlich
etwas Erfreuliches“, warf Jercy ein. „Schlußfolgerst du daraus,
daß wir nun getrost nach Hause gehen können, da sie ihre
Angriffe eingestellt hätten? Da täuschst du dich gewaltig!“ Der
Verantwortliche für die Transportraumbeschaffung war
sichtlich ärgerlich.
Gernot hob leicht, Ruhe gebietend, die Hand. „Nein, das
glaube ich nicht. Ich bin keineswegs naiv, Jack!“ Er lächelte.
„Ich war noch nicht fertig. Ihr wißt, daß ich den ersten Kontakt
mit einer solchen, na, umstürzlerischen Gruppe hatte. Ich habe
es gemeldet…“ Es klang ein wenig wie ein Vorwurf, und
Gernot sah Brad fest an. „In meinem Bericht steht auch, daß
mir der Chef dieser Leute sagte, daß Leben in keiner Weise
bedroht werden wird. Nun, Merlin ist der einzige, der unbehelligt geblieben ist, weil er Leben versorgt! Und die Rochen, die
vor kurzem auf der Werft gelandet sind, Kollegen, waren bemannt !
Offensichtlich haben die Angreifer ein sehr wirkungsvolles
System aufgebaut, Transporte zu verhindern. Ich schlage
deshalb vor, die Fahrzeuge mit Leuten zu besetzen, und sie
werden am Ziel ankommen!“
Etliche in der Runde zeigten sich verblüfft, viele erleichtert,
den meisten aber sah man an, daß sie sofort Gernots Vorschlag
zustimmen würden.
Brad ließ sie eine Weile gewähren. Dann sagte er so laut und
bestimmt, daß augenblicklich Ruhe eintrat: „Du willst also
bewußt Leben gefährden, um Materielles zu transportieren!
Das ist nicht gut, Kollege Wach!“
Die meisten blickten betroffen.
Gernot tangierte ein Gedanke. Der gesamte Rapport entbehrte nicht einer gewissen Komik. Ein Zeichen aber auch äußerster Verwirrung und Ratlosigkeit. Dann schüttelte Gernot das
von sich. „Ich vertraue den Centauren!“ sagte er nachdrücklich,
sehr bestimmt und endgültig.
„Welchen

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