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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Stelle darf es zu einem Affront
gegen die Centauren kommen. Es besteht der Eindruck, daß ihr
zentraler Rat selbst gegenwärtig nicht Herr der Lage ist, daß
man bislang die eingetretene Situation gröblichst unterschätzt
hat, man selbst außerordentlich überrascht ist. Sie sind dabei,
zu klären. Wir glauben, es wäre schädlich, setzten wir sie unter
Druck. Von uns wird besonnenes Abwarten verlangt.“ Aber er
sagte es leidenschaftslos, wie eine Pflichtübung Brad zu
Gefallen.
Einer fragte: „Wie verhalten wir uns gegenüber den direkt
mit uns zusammenarbeitenden centaurischen Gruppen?“
„Natürlich loyal“, erwiderte Jercy. „Im übrigen aber haben
wir die Zusage, daß diese Gruppen eigene Order von ihrer
Administration bekommen.“
Da trat jemand in den Raum, raunte Brad etwas zu.
Gespannte Aufmerksamkeit.
„Es wird bestätigt!“ als schwänge Triumph in Brads Worten
mit, klang das.
„Mir wird soeben gemeldet, daß weitere
Transporte nicht angekommen sind. Dem gibt es wohl nichts
hinzuzufügen. – Ich schließe den Rapport. Die Betreffenden
lassen sich das Flugzeug zuweisen.“ Brad erhob sich. Und in
einem Anflug von Kollegialität sagte er, und es sollte wohl
optimistisch klingen: „Sie wünschen unseren Dynamo, also
werden sie uns die Bedingungen zu seiner Vollendung
schaffen!“
Er hat nichts begriffen, dachte Gernot, sieht die Zusammenhänge auf diesem Planeten nicht. Ich vermute sie lediglich, er
aber ist völlig ahnungslos.
Und einen Augenblick dachte Gernot daran, hinzugehen, was
er wußte und dachte herauszurufen, zu versuchen, die Leitung,
Brad, die Menschen vor vielleicht verhängnisvollen Irrtümern
zu bewahren.
Aber was weiß ich schon wirklich – und vor allem, was weiß
Brad? Ich sitze dort auf meiner Werft, ihm stehen ganz andere
Mittel der Information zu. Hält er tatsächlich den Dynamo für
einen Deus ex machina, stellt er ihn als einen Götzen dar? Sieht
er nicht das große Spiel?
Zu Brad kommt keine Myn und bittet ihn um Hilfe…
Gernot bemerkte, wie sich seine Gedanken im Kreise drehten.
Und dann gab es ja noch das Reglement: Brad entscheidet
letztlich autoritär. Was also soll’s!
Aber eine Fülle anderer Gedanken stürmte auf Gernot ein,
Ideen, die ihm einen Augenblick viel verlockender, weil
konstruktiver erschienen als spekulative, wahrscheinlich
nutzlose Debatten mit Jercy oder Brad.
Gernot verabschiedete sich rasch.
Nora, unschlüssig, ob sie Brad hinterhereilen oder mit Gernot
sprechen sollte, entschloß sich zu beidem. Sie kam einige
Schritte Gernot entgegen, zog ihn knapp an sich. „Grüß Fini“,
sagte sie brüchig, und es schien, als glänzten ihre Augen
feucht. „Du wirst sie wohl jetzt zur Werft zurückholen.“ Dann
fing sie sich. „Du siehst ja…“ Es sollte entschuldigend klingen.
Sie wies wie hilflos auf ihre Papiere, begann sie aufzuräumen,
war wohl schon wieder bei Brad.
Jercy trat hinzu, versuchte einen Scherz. „Nutz die Zeit,
erhole dich für den Endspurt.“
Er sieht nicht aus, als glaube er an einen Endspurt, dachte
Gernot.
„Kannst du dir für heute abend noch Zeit nehmen?“ fragte
Nora schon im Gehen. Es war so dahergesagt.
Gernot schüttelte den Kopf. „Ich komme mal mit Fini…“
Die Werft bekam einen centaurischen Rochen, in dem er
notfalls seine gesamte Gruppe unterbringen konnte, wenn auch
ordentlich gestapelt.
Als er wegen der außerirdischen Maschine das Gesicht ein
wenig verzog, bemerkte der Zuweisende, daß man schließlich
nicht so viel Gerät von der Erde mitgeschleppt habe.
Aber dann stellte sich heraus, daß man auch die Vergabe der
Flugzeuge gut vorbereitet hatte. Der Pilotensitz war den
menschlichen Körpermaßen angepaßt, die Armaturen hatte
man irdisch beschriftet. Und im übrigen zeichnete sich
centaurische Technik ohnehin durch robuste und einfache
Handhabung aus.
Nach wenigen Minuten Flug wurde Gernot sicherer, dann
empfand er mehr und mehr Freude am rauschenden Dahingle iten; er beherrschte zunehmend die Maschine.
Zunächst glitt er langsam nur dicht über dem Boden dahin,
so daß ein Absturz wahrscheinlich noch glimpflich zu überstehen gewesen wäre. Er probierte das Zusammenspiel zwischen
seinen Absichten und Handlungen mit den Reaktionen des
Rochens. Dann zog er einen großen Bogen; er fühlte förmlich,
wie sich die Maschine schmiegsam gegen das Luftpolster
stützte, und Gernot genoß dieses Gefühl. Eine Weile ließ er
sich treiben, flog nur so zur Freude…
Dann sah er nach

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