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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Verpflegungsbeutel, ließ ihnen einen Teil seines Fruchtsaftes zurück,
bedeutete ihnen, so gut es ging, daß er Hilfe schicken wolle,
und schlenderte erleichtert der Walze zu.
An der Luke drehte er sich um. Der Kerl hat doch schon
wieder die Kamera gezückt! Trotzdem lächelte und winkte
Gernot zurück, warf einen prüfenden Blick auf den ziemlich
eingetauchten Bug seiner Maschine, er würde mit einem Ruck
starten müssen, und er schlug die Tür zu.
Vom Sitz aus konnte er die beiden seitlich sehen. Noch
immer hielt der eine das Gerät auf die Walze gerichtet.
Was kümmert’s mich! Gernot riß den Starter durch und gab
kräftig Schub. Die Walze kam sofort aus dem Geröll, Gernot
ging auf Kurs, der draußen filmte offenbar. Er nickte ihnen zu,
obwohl sie das bestimmt nicht wahrnehmen konnten, und zog
die Walze schräg zum Himmel empor, wollte es zumindest tun;
denn nach einem lahmen ballistischen Bogen fiel er in eine
Sträuchergruppe.
Er war so verblüfft, daß er laut „Nanu!“ sagte und einige
Sekunden gar nichts unternahm. Dann startete er erneut, versuchte erneut zu starten. Nichts tat sich, alle Armaturen
lagen auf Null. Die hatten doch von Neutralisieren gesprochen!
Und das hat der wohl mit dem Kasten gründlich getan! Da soll
doch einer! Gernot fluchte einige Sekunden. Dann begann er
seine Ausrüstung zusammenzuklauben, behängte sich damit
und stieg aus.
Ein Blick auf die beiden lädierten Centauren bestätigte, was
Gernot vermutete: Sie strahlten ihn an übers ganze Gesicht,
lachten, der eine schlug anerkennend auf das Gerät, das nun
neben ihm im Moos lag.
„Ihr seid mir Zeitgenossen“, rief Gernot laut. Aber so richtig
gram war er den beiden nicht. Sie hatten ihren Befehl – und das
unter allen Umständen und trotz der Schmerzen – ausgeführt.
Auf der Erde hatten Menschen für ähnliches einen Orden
bekommen. Gernot grinste und winkte grantig zurück. Er ging
auf sie zu, setzte sich ebenfalls an den Felsen und sah geradeaus. Plötzlich sprach der mit dem gebrochenen Bein. Gernot
schaltete das Kästchen ein. Vom ersten Satz hörte er gerade
noch: „… Mensch Gernot Wach. Nun warten wir gemütlich auf
die Unsrigen, es kann nicht mehr lange dauern. Ich konnte
noch notrufen.“ Dabei sah er Gernot unverhohlen mit freundlichem Spott an. Seine Worte hatten aus Lims Wunderkästchen
ebenso spöttisch geklungen.
„Was habt ihr vor?“ fragte Gernot, ohne zu bangen. Aber
ihm fiel ein, daß es ein einseitiges Kästchen war, also konnte er
die beiden auch in kein Gespräch verwickeln, das ihm vie lleicht irgendwelche Aufschlüsse gegeben hätte.
Und dann hatte Gernot einen Einfall. Er nahm den beiden
den Beutel weg, den er ihnen vor Minuten zurechtgemacht
hatte – sie ließen es übrigens ohne die geringste Reaktion
geschehen. Danach packte er sich ein gut zu tragendes Bündel,
stand unvermittelt auf und sagte betont lässig: „Also, wenn die
Eurigen bald kommen, laßt es euch gut gehen bis dahin.
Tschüs!“ Und er nahm das Bündel auf, grinste den sehr
Verdutzten zu und ging mit großen Schritten talwärts, auf einen
Felsvorsprung zu. Dann aber überlegte er es sich noch eine
Nuance anders, verschwand nochmals in der Walze, riß
elektronische Einschübe heraus, leichte Verkleidungen ab und
stopfte die herausgefetzten Kabelbäume in seinen Sack. Seine
Bewegungen wurden immer hastiger, einigemal sah er nach
draußen. Aber nur die beiden starrten unentwegt zur Walze.
Gernot geriet ins Schwitzen. Dann glaubte er genug zu
haben, und er schlug, nun schneller, seinen alten Weg ein. Aber
obwohl ihm das Wasser von der Stirn lief und ihm der Anstrengung wegen nicht ganz mehr danach zumute war, grinste
und winkte er den beiden zu, achtete aber darauf, daß kein
Drähtchen aus seinem Tragesack lugte. Auch hatte er vor dem
Verlassen der Walze sein Werk so gut wie möglich vertuscht
und die Einschübe wieder auf ihren Platz gebracht.
Der mit der Kopfverletzung sprang auf, und es sah so aus, als
wolle er Gernot hinterher. Der andere rief ihm etwas zu, da ließ
er davon ab, es wäre auch ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen gewesen.
Obwohl er einen Augenblick deswegen stehenbleiben mußte,
schaltete Gernot Lims Kästchen ein. Sie riefen seinen Namen,
einigemal, dann sagte der eine resignierend.
„Laß ihn, er
kommt doch nicht weit. Wir spüren ihn auf. Niemand konnte
damit rechnen, daß ein Mensch etwas so Dummes unternimmt.“
Daß ihr euch nur nicht schneidet, dachte Gernot. Im

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