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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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irdischen Signale
abfangen. Trotzdem, er mußte es riskieren. „Achtung, an alle.
Suchaktion gegen uns beginnt. Wagen unbedingt stehenlassen.
Nikolai fährt mit einem weiter, versucht, Ziel zu erreichen.
Jens, Simone, Brit und ich – Treffen am Hundskopf. Volle
Deckung einhalten, Aufbruch sofort. Ende!“ Gernot war kein
besserer Treffpunkt eingefallen als jener merkwürdige Felsen,
den er vor einiger Zeit überflogen hatte und der von Brit auf
den Namen Hundskopf getauft worden war. Eine Bezeichnung,
die die Centauren nicht kennen konnten.
Gernot handelte selbst umsichtig. Er nahm noch einmal den
Zug hoch und steuerte ihn nach links. Dort hing ein Felsmassiv
über, und es würde den Treck zum Teil verbergen. So leicht
wollte Gernot die Beute nicht aufgeben. Er trug die Stelle in
den Luftbildplan ein, schaltete das Feld ab und flog – indem er
die Walze wie einen Rochen behandelte – dicht über dem
Boden zurück.
Aber das Gefährt war kein Rochen, es war eine Walze.
Während der kurzen und auch sehr langsam geflogenen Strecke
in der Höhle hatten sie es nicht bemerkt. Mit dem Wagenschweif auch nicht, offenbar stabilisierte das Tragefeld auch
das Verhalten des Flugwandlers, wie die Lims das Ding
genannt hatten. Aber jetzt rollte die Walze beim geringsten
Übersteuern, in ein wenig zu scharf genommenen Kurven um
ihre Längsachse, pendelte gleichsam wie ein Schaukelstuhl hin
und her in einem Winkel bis zu zweihundert Gon. Und Gernot
hatte den Eindruck, daß sie sich durchaus überschlagen könne.
Von einem schnellen Vorankommen war also keine Rede.
Und es ließen sich auch so schlecht die Umgebung und der
Himmel beobachten. Schließlich lag der Hundskopf in der
Luftlinie Höhle – Werft, also würden die zurückeilenden
centaurischen Rochen oder wenigstens einer von ihnen in
seiner unmittelbaren Nähe operieren.
Plötzlich meldete sich Simone abgehackt und leise: „Gernot,
erbitte Erlaubnis, entgegengesetzt zu fliegen. Nur noch ein
Drittel Wegstrecke.“
Lange überlegte Gernot nicht.
„Paß auf, sie können dir
entgegenkommen. Flieg zu und mach’s gut! Berichte, wenn du
in Sicherheit bist. Ob wir antworten können, weiß ich noch
nicht. Ende!“
„Danke – mach’s ebenfalls gut!“ Trotz der großen Entfernung hörte Gernot aus den wenigen Worten, daß Simone
erleichtert schien. Er lächelte und tastete sich um ein weniges
über dem Boden weiter.
Und dann senkte sich der Schatten über ihn. Gernot erschrak
nur einen Augenblick. Zwanzig Meter senkrecht über der
Walze stand ein centaurischer Großrochen, nein, stand nicht,
sondern flog, der Geschwindigkeit des Wandlers angemessen,
und senkte sich allmählich.
Gernot schob den Regler auf volle Last und hielt das Steuer
in Geradeausfahrt, zog es aber an. Beinahe hätte es ihn aus dem
Sitz geschleudert. Sehr stabil schoß das Gefährt nach vorn
oben. Gernot spürte förmlich, wie er aus dem letzten Schaukelimpuls herausgerissen wurde. Aha, dachte er, man muß dem
Pferdchen kräftig die Sporen geben!
Der Rochenpilot hatte anscheinend Gernots Absicht erkannt.
Er beschleunigte horizontal.
Dann wurde Gernots Aufmerksamkeit abgelenkt. Er schrie in
die Sprechanlage: „Brit, Jens, Notstart. Haut ab, heim! Das ist
ein Befehl, es sind auch sicher noch mehr in der Nähe. Sie
haben mich beim Wickel. Ich melde mich, sobald ich kann.
Ende!“
Der fremde Pilot zog, um den unvermeidlichen Zusammenstoß abzuwenden, eine Schleife nach rechts. Allein, dafür war
nicht genügend Platz im engen Tal. Er furchte mit dem
Rochenflügel voll das Geröll.
Es kreischte mörderisch. Das fremde Fahrzeug wurde wie
eine Wurfscheibe herumgewirbelt, schlitterte schräg am Hang
entlang und rutschte dann etliche Meter auf die Talsohle zu.
Zurück zur Werft! Gernot setzte zu einem weiten Bogen an,
bemerkte jetzt, wie er von der Fliehkraft an den Sitz gedrückt
wurde. Ins Schaukeln kam die Walze bei dem Gewaltflug
jedoch nicht.
Gernot warf einen Blick nach unten, in das Tal hinein, dem
er eben entronnen war. Dort bot sich ein ziemlich jämmerlicher
Anblick. Nun schon weiter entfernt, sah er, daß sich der
Rochen mit der Nase in den Hang gespießt hatte, die eingerollte und zerfranste Tragfläche reflektierte blank geschliffen.
Nichts rührte sich dort unten.
Er nahm die Maschine aus dem Kurs zur Werft und steuerte
sie der Talsohle zu, wobei er langsam niederging.
Dann, im Näherkommen, war es ihm, als kräuselte unten
Rauch aus dem Flugzeug. Gernot beschleunigte

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