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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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noch und
landete recht unsanft in einem Geröllfeld. Kaum hörte die
Maschine auf, sich zu bewegen, sprang er nach draußen. Auf
der Erde hätte er sich wahrscheinlich den Knöchel verstaucht
in den mehr als kopfgroßen Steinen. Hier half ihm die geringere Schwerkraft, die ihn auch mit langen Sätzen halbschräg den
schwierigen Hang hinaufflitzen ließ.
Er hatte sich nicht getäuscht. Aus der halboffenen Luke
kräuselte leichter Rauch.
Um die Klappe vollends zu öffnen, mußte er sich mit den
Füßen dagegenstemmen. Als er ein leichtes Rumoren hörte,
wurde ihm ein wenig wohler.
Darin stand beißender, aber nicht undurchsichtiger Qualm.
Vorn am Cockpit sprühten Funken. Ein Kurzschluß also,
warum wirkte keine Sicherung?
Bruchteile eines Augenblicks wunderte sich Gernot, wie man
in einer solchen Sekunde an Sicherungen denken konnte.
Ein Centaure bemühte sich um seinen offenbar bewußtlosen
Gefährten. Er selbst schien aber auch nicht im Vollbesitz seiner
Kräfte zu sein. Mit dem rechten Arm versuchte er den Leblosen zur Luke zu zerren. Unter dem anderen Arm transportierte
er ein kameraähnliches Gerät. Er rang wie ein Ertrinkender
nach Luft.
Nie würde er die rettende Luke erreichen. Ein Gurt des
Ohnmächtigen hatte sich, von dem liegenden Centauren nicht
wahrzunehmen, um den Sitz gelegt. Und daran zerrte der
Retter ohne Erfolg, selbst schon der Sinne nicht mehr voll
mächtig.
Gernot kroch hastig hinzu. Beide würde er nicht gleichzeitig
hinausschaffen können. Er packte daher den vergeblich
Kriechenden, hatte Mühe, dessen Arme von dem Ohnmächtigen zu lösen, bei dem Kasten gelang es ihm gar nicht, und er
schleppte den Außerirdischen nach draußen, zerrte ihn über das
Geröll auf eine bemooste Fläche und lehnte ihn mit dem
Oberkörper gegen einen Stein.
Hastig sprang er dann zurück, packte den zweiten, nachdem
er den Gurt vom Sessel gefetzt hatte. Der Qualm war dichter
geworden, drin sprühten noch immer gespenstisch blaue
Funkengarben, gelbe Flämmchen züngelten.
Gernot plagte stechender Hustenreiz, er mußte draußen den
Verletzten erst einmal absetzen, ein paarmal tief durchatmen.
Dann bettete er ihn neben seinen Gefährten, besah sich die
nach seiner Ansicht nicht sehr gefährliche Kopfwunde.
Ein Stöhnen ließ Gernot sich dem anderen zuwenden. Dessen
rechtes Bein lag seltsam abgewinkelt. Als Gernot es befühlte,
stöhnte der Centaure noch mehr auf.
Viel Ahnung von Erster Hilfe und vor allem der Anatomie
der Centauren hatte Gernot nicht. Aber in einem solchen Fall
zu schienen konnte wohl nichts schaden. Er schnitt zwei dünne
gerade Äste von einem Strauch und begann das fremde Bein
ruhigzustellen. Hätten Centauren Zähne, müßte man jetzt
sagen, der Verletzte biß sie zusammen. Er hatte sich sogar so
weit in der Gewalt, daß er durch Zeichen dem Menschen
Hinweise gab, wie die Stütze anzulegen sei. Bei all den
Prozeduren legte er den Kasten nicht aus der Hand. Seltsamer
Vogel, dachte Gernot, er sollte froh sein, so davongekommen
zu sein.
Gernot fühlte sich erleichtert, daß alles so glimpflich verlaufen war. Er hätte sich unweigerlich die Schuld zugesprochen,
wären die beiden zu Tode gekommen. Nicht nur ihnen, auch
ihm war das Glück hold gewesen.
Der andere kam zu sich, betastete seinen Kopf, versuchte ein
saures Lächeln. Dann fiel sein Blick auf den Kasten in der
Hand des anderen, und so etwas wie Spott oder Genugtuung
kam in seine Augen.
Während Gernot auf dem Weg zur Walze war, um etwas
zum Trinken zu holen, schlugen schwarzqualmend Flammen
aus der offenen Luke des Rochens, etwas barst da, zischte.
Als er dann zurückkehrte, hatte er den Eindruck, der mit dem
gebrochenen Bein wolle ihn fotografieren. Hat der keine
anderen Sorgen? Dennoch war ihm der Kasten nicht ganz
geheuer. Ein Flugschreiber vielleicht, damit sie ihre Unschuld
an der Havarie nachweisen können?
Die beiden Centauren nahmen nur einen kleinen Schluck.
Der verdünnte Fruchtsaft von der Erde sagte ihnen wohl nicht
so zu.
Mit kleiner Flamme, aber dickem Qualm, der sich den Hang
hinanwälzte und bestimmt kilometerweit zu sehen war, brannte
der Rochen aus.
Der mit der Kopfwunde, die nicht blutete, erholte sich
schnell, stand auf, taumelte ein wenig. Er würde sich um den
anderen einige Stunden kümmern müssen.
Gernot bedeutete ihnen, daß sie sprechen sollten. Er hatte
Lims Kästchen aus der Walze mitgebracht. Aber sie taten den
Mund nicht auf. Er zeigte ihnen Eßbares aus seinem

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