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Engel auf Abwegen

Engel auf Abwegen

Titel: Engel auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Linda Francis
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nicht auch, dass Sie überreagieren?«, fragte ich.
    » Ich , überreagieren?«
    Er klang wie ein Löwe, der sich einen Dorn in die Pfote getreten hat. Er brüllte und war empört.
    »Es besteht kein Grund, derart emotional zu reagieren, Sawyer.«

    Er beugte sich nach hinten und stöhnte. »Emotional? Gott behüte, dass irgendjemand seine Gefühle zeigt.«
    Und er hatte gesagt, seine Kreativität beruhe auf aggressiver Zufriedenheit. Haha!
    Inzwischen waren wir beide völlig durchnässt. Er sah (wie ungerecht!) großartig aus, wie ein Dressman in einer Anzeige von Calvin-Klein-Jeans. Seine Klamotten waren völlig duchgeweicht, so dass sich seine Muskeln unter dem Hemd abzeichneten. Seine Hände fuhren durch sein dunkles Haar. Ich war ein wenig gehemmt, weil ich nicht wie eine tote Ratte aussehen wollte. Außerdem wagte ich nicht, mit der Hand durch meine Haare zu streichen, aus Angst, dass sie dort kleben blieb.
    Er sah mich an. »Was, zum Teufel, ist los mit Ihnen? Sie tun so, als ob Sie mich nicht kennen, und dann rennen Sie auch noch wie eine Verrückte hinter mir her.«
    Das stimmte. Aber was sollte ich sagen? »Sie sind … Sie sind … reich!«
    Darauf war er nicht vorbereitet und, ehrlich gesagt, ich auch nicht.
    Durch den Regen hindurch starrte er mich an. »Zuerst sind Sie wütend, weil ich nicht schwul bin, und jetzt sind Sie wütend, weil ich nicht arm bin.«
    Adrenalin lief durch mich hindurch, während es mir langsam dämmerte, und die Erkenntnis, warum ich mich so verrückt aufführte, traf mich wie ein Eimer Alaska-Regen. »Ja! Ich bin diejenige, die eigentlich Geld haben sollte. Ich bin diejenige, die Ihnen eigentlich einen Gefallen tun sollte! Nicht umgekehrt! Ich brauche keinen Retter!«
    Die Worte gefroren in der Luft. Dann schüttelte er den Kopf. »Das ist doch Wahnsinn. Niemand rettet irgendjemanden. Es geht hier nicht um Gefälligkeiten.«

    »Doch! Jetzt begreife ich, warum Sie Ihre Arbeiten nicht zeigen! Das haben Sie nicht nötig. Weil Sie reich sind! Sie machen nur deshalb eine Ausstellung bei mir, weil ich … Ihnen leidtue oder weil Sie glauben, ich bin recht amüsant oder … oder … was auch immer!«
    Okay, vielleicht wurde das Adrenalin langsam weniger, und meine Stimme begann zu zittern, und meine Augen brannten.
    »Zum Teufel«, sagte er, aber diesmal sagte er es in freundlichem Ton. »Sie machen mich verrückt. Sie bringen mich dazu, verrückte Dinge zu tun.«
    Ich versuchte zu lächeln. »Wozu ist eine Muse gut, wenn nicht dazu, um Sie zu inspirieren?«
    Er stöhnte, dann lachte er ein wenig und fügte mit heiserer Stimme hinzu: »Aber Sie sind verheiratet.«
    Ach ja. »Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass Gordon sich von mir hat scheiden lassen?«
    Das war ziemlich unverblümt von mir, ganz zu schweigen davon, dass es ja eigentlich ein Geheimnis war.
    Aber dann sagte er: »Ach, zum Teufel« und zog mich in seine Arme. Ja, einfach so.
    Es war unglaublich romantisch, von ihm berührt zu werden und dieses unangemessene Kribbeln zu spüren. Ein Augenblick wie im Film.
    Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn ich Schuhe mit vernünftigen Absätzen angehabt hätte. Als ich mich ein wenig bewegte, rutschte ich im Matsch aus.
    Ich spürte seine ganze Kraft, als er versuchte, mir wieder auf die Beine zu helfen. Aber es reichte nicht. Wir fielen zusammen auf den Boden. Sawyer landete auf mir und stützte sich auf den Ellbogen ab. Wir starrten einander an, dann trafen unsere Lippen aufeinander.

    Wir rollten im Schlamm herum und küssten uns so lange, bis er mich hochhob und ins Haus trug. Von diesem Moment an hätte ich eigentlich wissen sollen, was richtig oder falsch war. Mitnichten! Ich wollte all das erleben, was auf mich zukommen würde, und das auf die schlimmste Art und Weise.
    Sawyer trug mich durch das Haus und eine breite Treppe hinauf bis zum Loft. Dort stand sein Bett. Anstatt mich, dreckig wie ich war, auf das Bett zu legen, stellte er mich auf die Füße und begann, mich auszuziehen. Er lächelte, als er meinen nicht ganz so passenden BH und den Slip sah. Nicht gerade Unterwäsche von Agent Provocateur, aber auch kein langweiliger beigefarbener Spitzen-BH.
    »Sie sind wunderschön«, sagte er.
    Er war dicht hinter mir, und ich spürte seinen Atem an meinem Ohr.
    »Aber ich wusste, dass Sie wunderschön sein würden.«
    Ich liebe Komplimente und genoss den Augenblick. Erst nachdem er meine Unterwäsche ausgezogen hatte und mich dann zu sich umdrehte und mich ansah, fühlte ich

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