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Engel auf Abwegen

Engel auf Abwegen

Titel: Engel auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Linda Francis
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haben. Also bin ich zu ihm gegangen und habe mir seine Gemälde angesehen.« Sie kräuselte die Nase. »Was dann passiert ist, weißt du ja.«
    »Deine berüchtigte Fahrt zu Sawyers Studio, wo du das Bild gesehen hast.«
    »Ja.« Sie schloss die Augen. »Zunächst war ich überwältigt. Dann, wie ich zugeben muss, war ich glücklich und habe mich wahnsinnig darüber gefreut, so sehr, dass ich nicht mehr klar denken konnte, als ich das Gemälde entwendete.« Sie blickte mich wieder an. »Erst als Gordon zurückkam und mit dieser Lambert verheiratet war, erkannte ich, dass er mich benutzt hatte. Ich war eine Närrin, dass ich darauf hereingefallen bin. Aber was soll ich sagen, Gordon kann mit seinem Charme alles erreichen.«
    Das war die Wahrheit. Nicht, dass ich Pilar verzieh oder mich besser fühlte. Aber zumindest begriff ich, warum sie es gemacht hatte. Aber was sollte ich jetzt sagen?
    »Ja, nun, ich bin froh, dass wir das jetzt aus dem Weg geräumt haben. Nina bringt dich zur Tür.«
    Man schickte sie fort, aber sie ging nicht. Nina machte einen Schritt auf sie zu.
    Pilar trat zur Seite. »Warte! Gordon darf nicht ungestraft davonkommen.«
    »Das weiß ich. Ich arbeite gerade daran.«
    »Dann solltest du dich fragen, warum sich Gordon
Ware mit jemandem wie Janet Lambert zusammentut, oder schlimmer noch, sie heiratet.«
    Nina blieb stehen. Nikki sah verwirrt aus.
    »Ich bin vielleicht nicht so hübsch wie du …«
    Das ist nicht gelogen, obwohl ich schwöre, wenn sie ihr Haar aufgedreht und etwas Mascara und Rouge aufgelegt hätte, hätte sie viel besser ausgesehen.
    »Aber ich bin wesentlich hübscher als Janet Lambert.«
    Das stimmte, sogar ohne Make-up.
    Dann riss ich mich aus meinen Überlegungen. »Was willst du damit sagen?«
    »Warum, frage ich dich, tut er sich mit einer solchen Frau zusammen? Eine Frau, die absolut nicht in seine Welt passt.«
    »Ich vermute, du hast die Antwort darauf?«
    »Vielleicht einen Verdacht. Ich denke, dass sie ihn irgendwie in der Hand hat und dass er gezwungen ist, bei ihr zu bleiben.«
    Meine Gedanken rasten. Ich erinnerte mich, wie schockiert ich darüber war, dass Gordon überhaupt eine Affäre mit jemandem wie Janet Lambert hatte. Dann, nachdem er abgestritten hatte, sie zu kennen, hatten sie das Land zusammen verlassen und geheiratet. Das ergab alles keinen Sinn. »Redest du vielleicht von Erpressung?«
    »Ja.«
    Wir fuhren herum und erblickten Howard, der im Türrahmen stand.
    Er kam in die Küche. »Ich glaube, Pilar hat recht. Ich habe erfahren, dass Gordon Janet kennengelernt hat, als er sie angestellt hat, um die Buchhaltung für ihn zu erledigen.«
    »Siehst du!«, sagte Pilar. »Ich wusste, dass etwas falsch war. Wir müssen nur herausfinden, was es ist.«

    »Wir?«, fragte ich.
    »Ich möchte mithelfen.«
    Ich war empört. »Ich kenne deine Art von Hilfe. Nein, danke. Davon habe ich genug.«
    Ich stand auf und wollte gehen. Aber Pilar stellte sich mir in den Weg. Fragend zog ich eine Augenbraue hoch.
    »Es war falsch von mir, das Gemälde in die Ausstellung zu schmuggeln. Und ich hatte kein Recht, dich wegen dieses Gemäldes in Teufels Küche zu bringen, da ich … mit deinem Mann zusammen war. Aber ich kann dir jetzt helfen.«
    »Ich habe schon gesagt, dass wir das erledigen werden.« Vielleicht war ich ein wenig kurz angebunden.
    »Warte mal, Frede«, sagte Howard. »Ich möchte hören, was sie zu sagen hat.«
    Nina zuckte die Schultern. »Ja. Wenigstens hören ihre Ideen.«
    »Hört einfach zu«, pflichtete Nikki bei.
    Ich sah Pilar an und hasste mich dafür, dass ich wissen wollte, was sie dachte. »Okay. Was schlägst du vor?«
    »Wenn wir ein wenig im Haus der Frau in Twin Rivers herumschnüffeln würden, könnte das eventuell zu einem Ergebnis führen.«
    Ich erinnerte mich an das heruntergekommene Haus, in dem ich gewesen war, nachdem Gordon abgehauen war.
    »Du willst in Janet Lamberts Haus einbrechen?«, brüllte Howard beinahe.
    »Einbrechen?« Pilar lachte spöttisch. »Nein. Nur einen Besuch machen. Wenn niemand zu Hause ist, gehen wir einfach rein und schauen uns um. Akten, Kartons, Schränke, was auch immer. Sie muss etwas haben, was Gordon belastet. Und ich wette, dass es in diesem Haus ist.«

    »Das gute Idee«, sagte Nina zustimmend.
    »Finde ich auch«, fügte Nikki mit einem Nicken hinzu.
    Pilar sah mich an. »Wie sonst sollten wir Gordon die Eier zerquetschen?«
    »Das geht auf gar keinen Fall«, sagte Howard bestimmt. »Ich möchte nicht,

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