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Engel auf Abwegen

Engel auf Abwegen

Titel: Engel auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Linda Francis
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hervor, die wir in Vorratskammern und Werkzeugschubladen gefunden hatten.
    Der Bungalow bestand aus Küche, Wohnzimmer, einem Bad und zwei Schlafzimmern. Ich übernahm die Küche, durchwühlte Schubladen, Schränke und sogar den Brotkasten und den Mülleimer, obwohl mir das wirklich zuwider war.
    Als ich mit der Küche fertig war, ging ich ins Bad. Nicht, dass ich dort mehr Erfolg gehabt hätte. Ich durchsuchte sämtliche Ecken und Winkel und arbeitete mich dann bis zum Wohnzimmer vor, wo wir vier uns trafen, um über das Ergebnis zu sprechen.
    »Nichts«, berichtete Pilar.
    »Gar nichts«, sagte Nikki.
    »Kein Glück«, fügte ich hinzu.
    » Nada «, verkündete Nina.
    Ich versuchte, meine Enttäuschung zu verbergen.
    »Verdammt«, seufzte Pilar.
    »Gebt euch nicht so schnell geschlagen«, sagte Nikki.
    »Sie hat recht«, stimmte ich zu. »Wir sollten das Haus noch einmal durchsuchen. Sicherlich ist uns etwas entgangen.«
    Wir trennten uns wieder und durchsuchten das Haus ein zweites Mal. Ich schlug sogar die Teppichecken in jedem Zimmer um, um herauszufinden, ob darunter etwas versteckt war. Zehn Minuten später waren wir wieder im Wohnzimmer.

    »Nichts.«
    »Gar nichts.«
    »Kein Glück.«
    »Wo ist Nina?«
    Wir rannten von Zimmer zu Zimmer und fanden sie in dem großen Kleiderschrank.
    »Schaut diese an!«, rief sie.
    »Was?«, fragten wir.
    Sie hielt ein halbes Dutzend Handtaschen aus den 50er Jahren in die Höhe, drei in jeder Hand.
    »Sie sind muy bonito!«
    »Das ist alles? Handtaschen!«
    »Diese schwer zu finden.«
    Wenn ich vorher ziemlich enttäuscht gewesen war, so spürte ich jetzt das undamenhafte Bedürfnis, beim Anblick dieser Handtaschen irgendeinen Schaden anzurichten. »Rrrr«, schrie ich und trommelte gegen die Wand.
    Auf diese Weise fanden wir den Aktenschrank hinter der hässlichen unechten Eichentäfelung.
    »Schaut euch das an!«, rief Nikki.
    Ich starrte in das dunkle Versteck. Vor lauter Hoffnung, dass wir dort belastendes Beweismaterial finden würden, war mir ganz schwindlig. Innerhalb von Sekunden durchstöberte ich die Akten, und kurze Zeit später verschlug es mir den Atem.
    Pilar kam näher. »Was hast du gefunden?«
    Das konnte ich nicht erklären. Stattdessen öffnete ich die Akte, um den Inhalt zu zeigen.
    Meine Gefährtinnen warfen einen Blick darauf und waren genauso entsetzt wie ich.
    »Mein Gott«, rief Nikki.
    Nina murmelte etwas auf Spanisch.

    Pilar sah zu mir auf, und nach einer Sekunde lächelte sie. »Ich würde sagen, wir haben das große Los gezogen.«
    »Jetzt machen wir uns besser aus dem Staub«, sagte Nikki.
    Aber ehe wir die Akten wieder zugemacht und die hässliche Vertäfelung zurück an ihren Platz geschoben hatten, hörten wir, wie draußen eine Autotür zugeschlagen wurde.
    Nikki spähte aus dem Fenster, stieß einen Schrei aus und kam zu uns gerannt.
    »Es ist die Polizei!«
    » Dios mío .« Nina bekreuzigte sich.
    »Mein Gott, was sollen wir bloß machen?«
    Pilar riss den Aktenordner an sich.
    Ich bewahrte einen kühlen Kopf, entriss ihr den Ordner und steckte ihn in meine riesige Schultertasche. Dann scheuchte ich die Mädchen aus dem Zimmer. »Wir gehen einfach denselben Weg zurück, den wir gekommen sind. Beeilt euch.«
    Aber als wir auf die Hintertür zueilten, sahen wir durch das Fenster einen jungen Polizeibeamten, der am Haus entlanglief.
    »Scheiße«, jammerte Nina.
    »O mein Gott, wir kommen ins Gefängnis«, stöhnte Pilar.
    Pilar hat keinerlei Skrupel, in ein Haus einzubrechen, aber sobald etwas schiefgeht, bricht sie zusammen.
    »Hör bitte damit auf«, sagte ich. »Alles wird in Ordnung gehen. Lasst euch einfach von mir führen.«

29
    »Polizei! Aufmachen!«
    Wir hatten gerade das Licht in der Küche angeschaltet, als der junge Beamte auf die Rückseite des Hauses kam.
    Pilar hatte ihr militärisches Benehmen abgelegt, und ihr Gesicht war jetzt bleicher als sonst. Sie zitterte wie ein Hulamädchen auf dem Armaturenbrett eines tiefergelegten NC-Wagens in South Willow Creek.
    »Pilar, Liebes, öffne bitte die Tür.«
    Sie stotterte und konnte keinen vernünftigen Satz herausbringen.
    »Pilar!«
    Wie die blinde Helen Keller kniff sie die Augen ganz fest zusammen, streckte die Arme aus und stolperte im Zimmer umher, um das zu tun, worum ich sie gebeten hatte.
    »Ja bitte?«, sagte sie mit zitternder Stimme.
    Der junge Polizist war überrascht, als er sie sah.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte ich.
    Nikki und ich saßen am Tisch. Vor uns

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