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Engel auf Abwegen

Engel auf Abwegen

Titel: Engel auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Linda Francis
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seiner Sonic-Happy-Eating-Uniform dastand und sich vor Verlegenheit wand, wenn seine Schulfreunde und Studenten von der Burschenschaft das Restaurant betraten, um einen Burger zu essen. Wahrscheinlich war ich in einer Art Fegefeuer, als ich mit Nikki und Howard dasaß, aber sehr bald schon würde Gordon in der Hölle sein, die Howard Grout für ihn bereiten würde.
    Das Dienstmädchen füllte voller Anmut meine Teetasse auf, und ich spürte, wie meine unguten Gefühle langsam verebbten. Ich fragte mich auch, ob es nicht einfacher wäre, das Dienstmädchen in die JLWC aufzunehmen als Nikki. Aber wenn Nikki Grout mir an diesem Morgen mit einer gewissen Klasse den Tee servieren konnte, war sie sicher auch in der Lage, eine kleine Zusammenkunft zu organisieren, ohne Anstoß bei meinen Freundinnen zu erregen.
    »Haben Sie die Unterlagen mitgebracht, die ich benötige?«, fragte Howard.
    Es war eine Erleichterung, über etwas anderes zu reden, was sehr viel aussagt, denn das Letzte, worüber ich reden wollte, war mein Mann und Geld.
    Auf Drängen meines Vaters ging mein Mann einmal im Monat unsere Kontoauszüge durch und zeigte mir eine Liste, auf der all unsere Beteiligungen genau aufgeführt waren. Diese Auszüge hatte ich mitgebracht sowie eine Reihe von Unterlagen, die Gordon über die Hildebrand-Galerie führte.
    Ich übergab Howard alles, was ich mitgebracht hatte, dann lehnte ich mich graziös zurück und nahm Tasse und Untertasse in die Hand.
    »Was für Unterlagen?«, wollte Nikki wissen.

    »Nichts, worüber du dir deinen hübschen kleinen Kopf zerbrechen müsstest«, sagte Howard zu ihr. »Wir reden jetzt über geschäftliche Dinge. Warum fängst du nicht schon mal mit den Vorbereitungen an?«
    »Ich kann doch nicht so einfach gehen.«
    »Aber wir reden über Geschäftliches, Muffin.«
    »Anwaltszeug, das ich nicht hören darf, vermute ich.« Sie seufzte und drückte sich aus ihrem Stuhl hoch. »Sehe ich dich auf der Teeparty?«
    »Ja, nächsten Donnerstag. Ich bringe dir die Gästeliste und komme schon früher, falls du noch Hilfe benötigst. Ruf bitte an, wenn du noch irgendwelche Fragen hast.«
    Sie lebte zusehends auf, eilte aus dem Zimmer und rief nach ihrem Dienstmädchen.
    Howard brauchte dreißig Minuten und zwei Tassen Kaffee, um die Unterlagen, die ich ihm mitgebracht hatte, durchzusehen.
    »Wer weiß alles davon?«, fragte er.
    »Niemand.« Hoffentlich.
    »Sie haben niemandem etwas davon erzählt?«
    »Nein.« Außer Nina, aber die würde niemandem ein Sterbenswörtchen sagen.
    »Gut. Wir benutzen es als Druckmittel, wenn ich ihn finde. Wenn er nicht sofort spurt, drohen wir, mit seiner Affäre an die Öffentlichkeit zu gehen.«
    »Nein! Das dürfen Sie nicht!«
    »Es tut mir leid, aber ich muss Ihnen sagen, dass wir sonst nichts gegen ihn vorliegen haben. Zumindest noch nicht. Wir müssen beweisen, dass er Ihr Geld gestohlen hat. Technisch gesehen fehlt es momentan nur.«
    »Das meine ich nicht, ich meine, wir können nicht so einfach an die Öffentlichkeit gehen!«

    »Warum denn nicht?«
    »Mr. Grout, ich verlasse mich auf Ihre Diskretion. Ich möchte nicht, dass ganz Willow erfährt, dass mein Mann … was auch immer mit meinem Geld gemacht hat und mit einer Frau davongelaufen ist.«
    »Ich hasse es, Ihnen das sagen zu müssen, meine Liebe, aber genau das erwartet er von Ihnen. Er denkt wahrscheinlich, dass Sie kein Wort darüber verlieren wollen, denn das erleichtert es ihm, ungeschoren davonzukommen. Zunächst versuchen wir, es auf Ihre Art zu machen. Aber wenn Sie Ihr Geld zurückhaben wollen, wird das nicht reibungslos vonstattengehen, das kann ich Ihnen sagen.«
    Ich gebe zu, in meinem Kopf drehte sich alles.
    »In Ordnung«, sagte er, »diese Unterlagen reichen aus, um einen Anfang zu machen.« Er stand auf, was mir zu verstehen gab, dass ich gehen sollte. Aber in letzter Minute sah er mich an und hielt eine von den Unterlagen hoch. »Während ich an dem Fall arbeite, schlage ich vor, Sie sorgen dafür, dass Ihre verrückte Galerie Gewinn macht. Oder zumindest kostendeckend arbeitet.«
    Ich setzte mich aufrecht hin. »Was meinen Sie damit?«
    »Die Galerie frisst zu viel Geld, das können Sie sich nicht leisten. Und niemand mit gesundem Menschenverstand würde sie in diesem Moment kaufen. Außerdem würde der Verkauf die Dinge noch verkomplizieren. Also investieren Sie ein wenig Zeit, damit sie besser läuft.«
    Wahrscheinlich sah ich genauso verwirrt aus wie Nikki zuvor, als ich über die

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