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Engel auf Abwegen

Engel auf Abwegen

Titel: Engel auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Linda Francis
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fragen Ihre Frau, was sie getan hat.«
    Dann ging ich zu meinem Haus zurück und konzentrierte mich darauf, mein Haar in Ordnung zu bringen.
     
    »Was ist passiert?«, fragte Nina, als sie mich einige Stunden später im Schlafzimmer vorfand.
    »Ich habe einen Kater.«
    Kreischend gab sie einige Beschimpfungen von sich, aber mein Gehirn übersetzte sie nicht so schnell wie üblicherweise. Ich verstand nur: »Mitten am Tag?«
    »Das waren genau meine Gedanken.«
    Ich hatte keine Ahnung, was ich in meiner gegenwärtigen Situation unternehmen sollte. Ich wusste nicht, wie ich ohne Howards Hilfe meinen Mann oder mein Geld finden sollte, und auch, ohne dass ganz Willow Creek von meiner misslichen Lage erfuhr. Aber das spielte keine Rolle. Nikki in die League einzuführen war damit beendet.
    Ich überlegte, zur Polizei zu gehen, aber beim Gedanken daran schmerzte mein Kopf umso mehr. »Ich brauche einen Kaffee.«

    »Wie ist passiert?«
    Während ich Nina die Geschichte erzählte (Nina bekundete sowohl ihre Zustimmung als auch ihre Entrüstung), erklang die Türglocke.
    »Ich bin nicht hier«, sagte ich zu meinem Dienstmädchen.
    Sobald ich nach Hause gekommen war, hatte ich mich umgezogen und ein elegantes Negligé aus weißer Baumwolle mit einem Rüschenkragen und einer hübschen rosa Satinschleife (von akzeptabler Größe) angezogen. Ich kuschelte mich in meine erlesene Bettwäsche und wartete darauf, dass Nina den ungebetenen Gast abwimmeln würde.
    Leider war es Howard, der sich mit einer Abfuhr nicht zufriedengeben würde. Selbst Nina war dem Mann nicht gewachsen, entweder das, oder er sprach kein Spanisch und hatte keine Ahnung, dass sie ihn aufforderte zu verschwinden.
    »Ich weiß, dass Sie dort oben sind«, brüllte er in meinen Flur, und der Klang seiner Stimme hallte die Treppe hinauf.
    Nina ließ einen Schwall an gemeinen spanischen Schimpfwörtern auf ihn los, der Howard zum Lachen brachte.
    »Sie sind ja ganz schön resolut, kleine Dame.«
    Inzwischen stand ich am oberen Treppenabsatz, den Morgenmantel eng um mich gewickelt, und bemerkte, wie Nina errötete. Ehrenwort.
    Als er mich sah, stieg er die Treppe hinauf. Er trug immer noch den Anzug, hatte jedoch die Krawatte gelockert und trug protzige Cowboystiefel aus Alligatorleder.
    »Bleiben Sie dort stehen«, sagte ich.
    Er sah nicht so aus, als wollte er das tun, und hob die
Hände. »Okay, wie Sie wollen. Sie haben mich an der kurzen Leine, und das wissen wir beide.«
    Kurzen Leine? Ich verzog das Gesicht.
    »Mr. Grout, ich habe Ihrer Frau bereits gesagt, dass es nicht geht.«
    »Ich weiß, sie hat es mir erzählt. Deshalb bin ich hier. Ich möchte, dass Sie es sich noch einmal überlegen. Sie wollte niemandem schaden.«
    »Das weiß ich, aber Tatsache ist, dass sie … nicht in die JLWC passt.«
    Der Alkohol war immer noch nicht ganz abgebaut.
    Jetzt würde er bestimmt wieder seinen bösen Blick aufsetzen. Stattdessen überraschte er mich. »Vielleicht ist es von außen nicht zu erkennen«, sagte er, »aber unter all den Federn hat meine Nikki ein Herz aus Gold. Und hat sich die Junior League nicht zum Ziel gesetzt, Leuten zu helfen und Gutes zu tun?«
    Nun ja, aber -
    »Zum Teufel, Frede. Wenden Sie sich jetzt nicht von ihr ab. Geben Sie ihr noch eine Chance.« Er sah mich auf eine Art an, die es mir leicht machte, mir vorzustellen, wie dieser rotwangige, borstenhaarige Texaner mit dem breiten Brustkorb es fertigbrachte, so viele fast verlorene Fälle zu gewinnen. »Den alten Zeiten zuliebe«, fügte er hinzu.
    Das war eindeutig ein Appell an meine Gefühle. Es hatte bei meiner Mutter funktioniert, und ich bemerkte, dass es auch bei mir funktionierte. Das musste er gespürt haben, denn er lächelte und fuhr fort:
    »Vielleicht hat sie ein paar Fehler gemacht, aber sie wird sich bessern. Und wenn jemand sie in die League bringen kann, dann sind Sie es. Wir beide wissen das.«
    Das war ein Appell an meine Eitelkeit. Er kam näher.

    »Sie können meine Nikki in den Club einführen. Dann wird sie Zeit und Geld mitbringen und was ihr Frauen sonst noch wollt.«
    Er war viel intelligenter, als er aussah, denn er schien zu spüren, dass Zeit, Geld und »was ihr Frauen sonst noch wollt« nicht ausreichte. Deshalb fügte er hinzu: »Und ich verfolge derweil Ihren Mann. Sie wollen doch nicht, dass ich die Sache fallenlasse, oder?«
    Schachmatt.
    »Nun, wir müssten noch an einigen Dingen arbeiten, wie zum Beispiel den Tee nicht mit Alkohol zu versetzen.«
    Er

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