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Engel auf Abwegen

Engel auf Abwegen

Titel: Engel auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Linda Francis
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gehören würde, hätte ich meine Angst hinuntergeschluckt wie ein Cowboy Tequila. Aber da es um mich ging, rief ich meinen Anwalt an, um mich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen.
    Er antwortete beim ersten Klingelzeichen.
    »Was kann ich für Sie tun, mein Püppchen?«
    »Gibt es etwas Neues im Zusammenhang mit dem Hinweis, von dem Sie sprachen?«, fragte ich gut gelaunt.

    Er murmelte etwas und stieß einen Fluch aus. »Er ist ein windiger Gauner, aber eine ganze Armee von hochbezahlten Leuten ist hinter ihm her. Die Spur führt in die Karibik. Hören Sie, gerade klingelt mein anderes Telefon. Ich rufe Sie an, wenn wir ihn etwas weiter eingeengt haben.«
    Er legte einfach den Hörer auf, während ich mit ihm sprach, ich, Frede …. Den Rest kennen Sie.
    Ich hatte das Telefon noch nicht zugeklappt, als es klingelte. »Hallo?«
    »Fredericka, hier ist deine Mutter.«
    » Bonjour , Maman .«
    »Du und dein Französisch.«
    Ich bin eine ständige Plage für meine Mutter, selbst wenn ich das gar nicht will.
    »Guten Morgen, Mutter«, verbesserte ich.
    »Bist du schon nüchtern?«
    Ah, also hatte ich sie nicht zum Narren gehalten. »Mutter«, sagte ich schmeichelnd.
    »Sag nicht ›Mutter‹ zu mir. Ich weiß, wenn etwas faul ist. Und ich hoffe, dir ist endlich ein Licht aufgegangen und du hast mit Nikki Grout reinen Tisch gemacht. Ich habe einen Anruf bekommen, und wir Einflussreichen in der League – sprich: meine Mutter und ihre Freundinnen – reden gerade darüber, dass du im nächsten Jahr Präsidentin der League werden sollst.«
    Eine freudige Erregung durchfuhr mich. Seitdem ich ein Kind gewesen war, hatte ich davon geträumt, Präsidentin zu werden. Meine Mutter rechnete stark damit, ich ahnte es bereits. Aber was noch besser war: Wenn ich nächstes Jahr Präsidentin wurde, wäre ich die jüngste Präsidentin in der Geschichte der JLWC.
    »Tu nichts, um das kaputt zu machen, Fredericka.«

    Meine Freude war augenblicklich dahin. Aber dann sagte ich mir, dass angesichts meines guten Rufs in der League niemand meine Bemühungen untergraben konnte.
    Ich sprach dies jedoch nicht aus und hielt es auch nicht für den richtigen Zeitpunkt, meiner Mutter zu erzählen, dass ich mich mehr um Nikki bemühen wollte als jemals zuvor.
    »Aber deshalb rufe ich nicht an«, fuhr sie fort.
    Gott sei Dank.
    »Was ist mit Gordon los?«
    »Nichts, Mutter.« Meine freie Hand klammerte sich um das Lenkrad. »Er ist verreist. Darüber haben wir doch schon gesprochen.«
    »Ja, das haben wir. Und hast du Susan Davies gegenüber nicht erwähnt, dass er sich in New Mexico oder an einem ähnlich unzivilisierten Ort aufhält?«
    Manchmal erinnerte mich die Unterhaltung mit meiner Mutter an Schachspielen. Ständig musste man ihre Züge vorausahnen, und ich hatte das bestimmte Gefühl, dass sich das Gespräch in eine Richtung entwickeln würde, die mir gar nicht gefiel. »Neuguinea.«
    Sie stieß einen triumphierenden Laut aus. »Neu Wasauchimmer . Ich habe mit Marg Chadwick zu Mittag gegessen, und sie schwört, dass sie Gordon im Ritz auf Grand Cayman gesehen hat.«
    Howard Grout und seine hochbezahlten Speichellecker waren nichts im Vergleich zu meiner Mutter und ihrem Netzwerk von Spionen.
    »Grand Cayman? Natürlich, er ist auf Grand Cayman.« Mein Reaktionsvermögen war wie immer sehr schnell. »Du glaubst doch nicht, dass unser Gordon einen ganzen Monat an einem Ort bleiben kann, oder?«

    »Er ist nicht mein Irgendetwas, es sei denn, ›mein größtes Klagelied‹ zählt als Eigentum. Und hast du nicht gesagt, er wäre drei Wochen weg?«
    »Drei bis vier Wochen.« Es war Zeit, den Schuh an den anderen Fuß zu ziehen. »Was ist los, Mutter? Warum bist du über Gordon so verärgert? Du scheinst mit den Nerven am Ende zu sein.«
    Ein Mitglied der Junior League in Texas durfte etwas theatralisch sein, solange sie aus einer guten Familie stammte, aber von einer respektablen Frau durfte man keinesfalls sagen, sie sei mit den Nerven am Ende. Dies zu meiner Mutter zu sagen war ein Tiefschlag, aber ich war verzweifelt.
    »Nun, ich habe nie …«
    Blythe Hildebrand schnüffelte beleidigt und legte den Hörer auf. Ich wählte Howards Nummer.
    »Frede, ich weiß, ich bin unwiderstehlich, aber …«
    »Howard, ich habe einen Hinweis über meinen Mann erhalten. Versuchen Sie das Ritz auf Grand Cayman.« Dann klappte ich das Telefon zu. Ich hatte ein gutes Gefühl dabei, dass zur Abwechslung ich es war, die auflegte.
    Als ich die restliche Strecke

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