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Engel aus Eis

Titel: Engel aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla L�ckberg
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jemanden?«
    »Das denken wir auch.« Paulas Züge wurden sanfter, und sie schob Gösta die Kekse hinüber. »Hier, knock yourself out .«
    »Nock was?«, fragte Gösta, dessen Englischkenntnisse sich auf Begriffe aus dem Golfsport beschränkten, obwohl seine Aussprache auch auf diesem Gebiet zu wünschen übrigließ.
    »Vergiss es und zieh dir einfach die Schokolade rein«, erwiderte Paula.
    »Dann wäre da noch der Fingerabdruck.« Amüsiert lauschte Martin den freundlichen Neckereien zwischen Paula und Gösta. Hätte er es nicht besser gewusst, wäre er vielleicht auf den Gedanken gekommen, Gösta werde langsam zugänglicher.
    »Ein einziger Fingerabdruck auf einem Knopf am Kopfkissenbezug. Damit gewinnt man keinen Blumentopf«, murrte Gösta.
    »Stimmt, damit allein nicht, aber wenn der Fingerabdruck von derselben Person stammt, die ihre DNA unter Brittas Fingernägeln hinterlassen hat, klingt die Sache meiner Ansicht nach ganz hoffnungsvoll.« Martin unterstrich das Wort DNA auf seinem Notizblock.
    »Wann ist das DNA-Profil fertig?«, fragte Paula.
    »Laut Einschätzung des SKL am Donnerstag«, antwortete Martin.
    »Okay, dann lasst uns von allen Verdächtigen eine DNA-Probe nehmen.« Paula streckte die Beine von sich. Manchmal fragte sie sich, ob Johannas Schwangerschaftssymptome ansteckend waren. Bislang verspürte sie ein Kribbeln in den Beinen, seltsame kleine Krämpfe und einen enormen Appetit.
    »Haben wir denn Kandidaten?« Gösta war mittlerweile beim fünften Keks angelangt.
    »Ich dachte in erster Linie an Axel und Frans.«
    »Sollen wir denn wirklich bis Donnerstag warten? Es dauert doch wieder eine Weile, bis wir die Ergebnisse haben, und Wunden heilen schließlich. Wir sollten uns so schnell wie möglich einen Eindruck verschaffen.«
    »Gute Idee, Gösta«, sagte Martin erstaunt. »Wir machen es morgen im Laufe des Tages. Haben wir noch etwas vergessen oder versäumt?«
    »Wer hat hier was versäumt?«, ertönte eine Stimme aus dem Flur. Mellberg betrat mit einem etwas atemlosen Ernst im Schlepptau den Raum. Der Hund witterte augenblicklich Göstas Haufen nackter Keksstücke und ließ sich winselnd zu seinen Füßen nieder. Die Bettelei hatte Erfolg, und das Gebäck verschwand in seinem Maul.
    »Wir gehen nur ein paar Dinge durch und überlegen, ob wir etwas vergessen haben.« Martin zeigte auf die Unterlagen auf dem Tisch. »Soeben haben wir beschlossen, morgen DNA-Proben von Axel und Frans zu nehmen.«
    »Tut das«, murmelte Mellberg ungeduldig, der fürchtete, in die praktische Arbeit mit hineingezogen zu werden. »Das sieht gut aus. Weiter so.« Er rief nach Ernst, der ihm schwanzwedelnd in sein Zimmer folgte, wo er sich wie üblich unterm Schreibtisch auf seine Füße legte.
    »Die Suche nach einer Person, die sich um das Tier kümmert, scheint auf Eis zu liegen«, sagte Paula amüsiert.
    »Wir können davon ausgehen, dass Ernst versorgt ist. Allerdings weiß der Teufel, wer sich da eigentlich um wen kümmert. Außerdem geht das Gerücht um, Mellberg sei auf seine alten Tage der Salsakönig der Gemeinde geworden«, kicherte Gösta.
    Martin flüsterte: »Das ist uns auch schon aufgefallen … und heute Morgen, als ich in sein Büro kam, saß er auf dem Fußboden und hat gestretcht …«
    »Du beliebst zu scherzen«, hauchte Gösta mit großen Augen. »Und wie hat er sich gemacht?«
    »Nicht überragend«, lachte Martin. »Er wollte nach seinen Zehen greifen, aber die Wampe war im Weg – um nur ein Hindernis zu nennen.«
    »Vorsicht, Mellbergs Salsakurs wird übrigens von meiner Mutter geleitet«, sagte Paula streng. Gösta und Martin wandten sich ihr verdutzt zu.
    »Und kürzlich hat sie ihn zum Mittagessen eingeladen, und da war er … richtig nett.«
    Nun klappten bei Martin und Gösta die Kinnladen herunter. »Mellberg lernt bei deiner Mutter Salsa? Und war bei euch zum Mittagessen? Wahrscheinlich musst du bald Papa zu ihm sagen.« Martin lachte aus vollem Hals, und Gösta stimmte ein.
    »Hört auf!« Paula stand wütend auf. »Wir waren fertig, oder?« Sie dampfte ab. Martin und Gösta sahen sich verdutzt an, doch dann fingen sie wieder an zu brüllen. Es war einfach zu schön, um wahr zu sein.
    Am Wochenende herrschte Krieg. Dan und Belinda schrien sich pausenlos an, und Anna hatte das Gefühl, ihr würde von dem ganzen Krach der Kopf platzen. Sie musste mehrmals darum bitten, Rücksicht auf Adrian und Emma zu nehmen, und zum Glück leuchtete dieses Argument beiden ein. Belinda gab es zwar

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