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Engel aus Eis

Titel: Engel aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla L�ckberg
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Ich weiß nicht. Paul Heckel und Friedrich Hück. Irgendwie klingt das vertraut.«
    »Und du und Kjell Ringholm wollt also mit vereinten Kräften versuchen, diesen … Hans Olavsen zu finden?« Patrik sah skeptisch aus. Erica wusste, worauf er hinauswollte.
    »Ich weiß, dass es ein Schuss ins Blaue ist. Keine Ahnung, was er für eine Rolle gespielt hat, aber irgendetwas sagt mir, dass er wichtig ist. Ich meine, auch wenn er nichts mit den Morden zu tun hat, scheint er für meine Mutter eine Bedeutung gehabt zu haben. Darum geht es mir doch im Grunde. Ich will einfach mehr über sie wissen.«
    »Ja, aber sei ein bisschen vorsichtig.« Patrik stellte einen Topf Wasser auf den Herd. »Möchtest du einen Tee?«
    »Gerne.« Erica setzte sich an den Küchentisch. »Was meinst du damit?«
    »Soweit ich gehört habe, ist Kjell ein mit allen Wassern gewaschener Journalist, also pass auf, dass er dich nicht ausnutzt.«
    »Wie sollte er das tun? Natürlich könnte er mir für die Informationen, die ich recherchiere, keine Gegenleistung bieten, aber etwas Schlimmeres kann eigentlich nicht passieren. Das Risiko muss ich eingehen. Außerdem glaube ich nicht, dass er das tun wird. Wir haben vereinbart, dass ich mit Axel Frankel über den Norweger rede und überprüfe, ob er in irgendeinem schwedischen Register auftaucht, und dass er mit seinem Vater spricht. Allerdings hat er diese Aufgabe nicht gerade mit Begeisterung übernommen.«
    »Nein, die zwei scheinen kein besonders gutes Verhältnis zu haben.« Patrik goss das kochend heiße Wasser in zwei Becher mit je einem Teebeutel. »Ich habe einige von den Artikeln gelesen, in denen Kjell seinen Vater an den Pranger stellt.«
    »Das wird sicher ein spannendes Gespräch«, erwiderte Erica lakonisch und nahm die Tasse in die Hand, die Patrik ihr reichte. Während sie an dem heißen Tee nippte, sah sie ihn nachdenklich an. Im Wohnzimmer hörten sie Maja auf einen unbekannten Gesprächspartner einplappern. Wahrscheinlich die Puppe, die sich in den vergangenen Tagen immer in ihrer unmittelbaren Nähe befunden hatte.
    »Was ist es eigentlich für ein Gefühl, sich in einer solchen Situation nicht an der Arbeit in der Dienststelle beteiligen zu können?«, fragte sie.
    »Wenn ich behaupten wollte, dass mir das nicht schwerfällt, müsste ich lügen, aber ich weiß, was es für eine Chance ist, mit Majazu Hause zu bleiben. Die Arbeit ist schließlich immer noch da, wenn ich zurückkomme. Ich wünsche mir zwar nicht noch mehr Mordfälle, aber … du weißt, was ich meine.«
    »Und wie geht es Karin so?« Erica bemühte sich um einen möglichst neutralen Tonfall.
    Patrik zögerte ein wenig. »Ich weiß nicht. Sie wirkt so … traurig. Die Dinge haben sich wohl nicht so entwickelt, wie sie es sich vorgestellt hat, und nun befindet sie sich in einer Lage … ach, keine Ahnung. Sie tut mir ein bisschen leid.«
    »Bereut sie, dass sie dich verloren hat?« Erica wartete gespannt auf die Antwort. Eigentlich hatten sie nie über seine Ehe mit Karin gesprochen, und auf die wenigen Fragen, die sie gestellt hatte, hatte er nur kurz und einsilbig geantwortet.
    »Das glaube ich nicht. Oder doch … ich weiß es nicht. Ich glaube, sie bereut, dass sie das damals getan hat und dass ich sie erwischt habe.« Er lachte, aber auf seiner Netzhaut erschien ein Bild, das er schon lange nicht mehr gesehen hatte und von dem er geglaubt hatte, es hinter sich gelassen zu haben. »Andererseits … Was sie getan hat, lag ja hauptsächlich daran, dass es uns nicht gutging.«
    »Glaubst du denn, dass sie sich daran noch erinnert?«, fragte Erica. »Manchmal haben wir ja die Tendenz, Dinge im Nachhinein zu glorifizieren.«
    »Klar, aber ich denke schon, dass sie das noch weiß. Das muss sie ja!« Patrik hörte sich etwas nachdenklich an.
    »Was ist also für morgen geplant?«, wechselte er abrupt das Thema.
    Erica durchschaute seine Absicht, ließ die Sache aber auf sich beruhen. »Wie gesagt, ich habe vor, mich mit Axel zu unterhalten und wegen Hans das Einwohnermeldeamt und die Finanzbehörde anzurufen.«
    »Sag mal, musst du nicht auch ein Buch schreiben?«, lachte er leicht nervös.
    »Dafür habe ich noch genügend Zeit, vor allem, weil ich die Recherche größtenteils schon gemacht habe. Solange ich das hier im Kopf habe, kann ich mich nicht auf das Buch konzentrieren, also lass mich ruhig …«
    »Okay, okay«, wehrte Patrik mit erhobenen Händen ab. »Du bist ein großes Mädchen, das sich seine Zeit selbst

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