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Engel aus Eis

Titel: Engel aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla L�ckberg
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blickten ihn an, aber niemand sagte ein Wort. Elof nickte nur, wandte sich ab und stopfte seine Pfeife. Axel verspürte diesen Männern gegenüber eine Dankbarkeit, die ihn überwältigte. Diese Seeleute trotzten den Deutschen genauso, wie sie gefährlichen Stürmen standhielten. Ohne mit der Wimper zu zucken. Sie hatten sich längst damit abgefunden, dass man gegen die verschlungenen Pfade des Schicksals machtlos war. Man tat sein Bestes und lebte, so gut es ging. Der Rest lag in Gottes Hand.
    Erschöpft legte Axel sich hin. Die sanften Schiffsbewegungen und das leise Gluckern wiegten ihn bald in den Schlaf. Oben in der Baracke am Kai dröhnten noch immer die Stimmen der Deutschen. Nach einer Weile fingen sie an zu singen, doch da war Axel bereits in tiefen Schlaf gefallen.
    W as wissen wir bisher?« Mellberg sah sich auffordernd in der Teeküche um. Der Kaffee war gekocht, die Zimtschnecken standen auf dem Tisch, und alle waren versammelt.
    Paula räusperte sich: »Ich habe mich mit Axel in Verbindung gesetzt, dem Bruder. Er arbeitet – wie jeden Sommer – in Paris, aber nun befindet er sich auf der Heimreise. Er wirkte erschüttert, als ich ihm die Nachricht vom Tod seines Bruders überbrachte.«
    »Wissen wir, wann er das Land verlassen hat?«, fragte Martin. Paula blickte auf ihren Notizblock.
    »Am dritten Juni, sagt er. Ich werde seine Angaben natürlich überprüfen.«
    Martin nickte.
    »Liegt ein vorläufiger Bericht von Torbjörn und seinem Team vor?« Vorsichtig bewegte Mellberg die Füße, auf denen Ernst mit seinem ganzen Gewicht lag. Obwohl sie kurz vorm Einschlafen waren, konnte er sich aus irgendeinem Grund nicht überwinden, den Hund wegzuschubsen.
    »Noch nicht.« Gösta griff nach einer Schnecke. »Vorhin hat er gesagt, dass wir eventuell morgen etwas bekommen.«
    »Gut, bleib dran.« Mellberg versuchte immer noch, eine bequemere Stellung für seine Füße zu finden, aber Ernst schien an ihm zu kleben.
    »Gibt es Verdächtige? Feinde? Drohungen? Irgendwas?« Mellberg sah Martin an, doch der schüttelte den Kopf.
    »Uns ist nichts Derartiges bekannt. Allerdings hatte er ein etwas umstrittenes Interessengebiet. Der Nationalsozialismus lässt niemanden kalt.«
    »Wir könnten zum Haus fahren und nachsehen, ob in den Schubladen ein Drohbrief liegt.«
    Alle blickten Gösta verwundert an. In dieser Hinsicht glich er einem Vulkan. Er war selten aktiv, aber wenn, dann war er nicht zu übersehen.
    »Nimm Martin mit und fahrt gleich nach der Dienstbesprechung los.« Mellberg lächelte Gösta zufrieden an. Der wiederum nickte und fiel umgehend in seine lethargische Haltung zurück. Gösta Flygare wurde nur auf dem Golfplatz richtig munter, doch seine Kollegen hatten sich daran gewöhnt.
    »Paula, du passt auf, wenn der Bruder – der hieß doch Axel, oder? – ankommt. Sorg dafür, dass wir uns mit ihm unterhalten können. Da wir noch immer nicht wissen, wann Erik gestorben ist, könnte er derjenige gewesen sein, der seinem Bruder den Schädel eingeschlagen und sich anschließend aus dem Staub gemacht hat. Also schnapp ihn dir, sobald er schwedischen Boden betreten hat. Wann wird das übrigens sein?«
    Wieder warf Paula einen Blick auf ihre Notizen. »Er kommt morgen früh um Viertel nach neun in Landvetter an.«
    »Gut. Sieh zu, dass er zuallererst hierherkommt.« Nun musste Mellberg die Füße bewegen, weil sich ein unangenehmes Stechen und Taubheitsgefühle in ihnen bemerkbar machten. Ernst erhob sich, warf ihm einen beleidigten Blick zu und trottete mit eingezogenem Schwanz zu seinem Körbchen in Mellbergs Zimmer.
    »Das scheint wahre Liebe zu sein.« Lachend blickte Annika dem Hund hinterher.
    »Hm …« Mellberg räusperte sich. »Ich wollte gerade fragen, wann der Köter endlich abgeholt wird.« Er senkte den Blick. Annika setzte eine Unschuldsmiene auf.
    »Die Sache ist nicht ganz einfach. Ich habe überall herumtelefoniert, aber offenbar hat niemand Platz für einen Hund dieser Größe. Vielleicht könntest du dich noch ein bisschen um ihn kümmern …?« Annika sah Mellberg mit großen blauen Augen an.
    Er grunzte. »Ein paar Tage halte ich es noch mit ihm aus. Aberirgendwann ist Schluss. Wenn du niemanden findest, landet er wieder auf der Straße.«
    »Danke, Bertil, wie nett von dir. Ich werde alle Hebel in Bewegung setzen.« Als Mellberg nicht hinsah, blinzelte Annika den anderen zu. Alle mussten sich das Lachen verkneifen. Allmählich ahnten sie, was Annika vorhatte. Sie war wirklich nicht auf

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