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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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dass meine Wohnung durchsucht wurde, wenn ich es noch nicht einmal weiß?“
    Langsam kam Verwirrung in die Sache.
    Taylor kratzte sich am Kopf und rückte seine Polizistenmütze zurecht. „Das wussten wir nicht, Madam. Wir sind hier, weil es bei Pierce & Jones genauso aussieht wie in Ihrem Wohnzimmer.“
    Siennas Kiefer klappte auf und zu. Sie durfte sich jetzt nicht verplappern. „Und wie erklären Sie sich das?“
    „Jemand hat etwas gesucht“, warf Winter hilfreich ein.
    Dafür erntete er einen missbilligenden Blick von seinem Chef. Sienna durchschaute die Dynamik zwischen den beiden. Ihr geschulter Blick für die menschliche Psyche erkannte einen dominanten Chef, für den der schüchterne Beamte kein Gegengewicht darstellte. Winter musste sich aus diesem Team lösen, oder er würde für immer in Taylors Schatten stehen, vor sich hin welken und seine Intelligenz auf nur drei Zylindern takten lassen.
    Taylor fuhr mit den Erklärungen fort. „Bei Pierce & Jones wurde nichts gestohlen. Sie sollten nachsehen, ob Sie das auch behaupten können, Madam.“ Sienna nickte, sah ihm aber weiterhin auffordernd ins Gesicht. Erst wollte sie die ganze Geschichte hören. „Es wurde zwar nichts gestohlen, aber alles auf den Kopf gestellt. Das Büro komplett verwüstet, der Ausstellungsraum ebenfalls. Die Leute da laufen rum wie Hühner ohne Köpfe. Die haben immerzu etwas von einem Schwert geredet, das heute präsentiert werden soll. Dann hat Bill Samson uns zu Ihnen geschickt. Er wollte sichergehen, dass Sie das Schwert noch haben.“
    Schweigen breitete sich aus.
    Sienna spürte einen dünnen Faden Schweiß ihre Wirbelsäule entlang laufen. Es kitzelte. Das Schwert! Sie hatte es über ihren Tod völlig vergessen. Der Kerl hatte es gestohlen. Sie holte tief Luft. „Es ist in der Bibliothek. Jedenfalls war es gestern Abend noch dort. Dann bin ich schlafen gegangen.“
    Sie wich den Blicken von Sherlock Holmes und Mr. Watson aus und führte sie in die Bibliothek.
    Dort war alles normal, nichts verwüstet. Der lange Tisch war leer. Sienna testete ihr schauspielerisches Talent. Sie schrie auf, legte ihre Hände auf die Wangen und hoffte, sie würde es nicht übertreiben und wie eine theatralische Darstellerin aus einem alten Stummfilm wirken. Dann deutete sie auf den Tisch.
    „Dort hatte ich es liegen! Da hinten steht noch der Koffer dafür! Jemand hat das Schwert gestohlen!“
    „Beruhigen Sie sich, Madam“, schlug Taylor vor. „Sind Sie ganz sicher?“
    Sie nickte, noch immer fassungslos. „Man hat mich in meinem eigenen Haus des Nachts bestohlen. Wie sind die nur an meiner Alarmanlage vorbeigekommen?“ Das hätte sie in der Tat gern gewusst.
    „Wir werden ein paar Leute schicken, die alles austesten. Mal sehen was sie finden.“
    Sienna nickte erneut. Was sollte sie jetzt tun? Sie konnte sich das unmöglich gefallen lassen. Niemand tötete sie ungestraft und bestahl sie auch noch. Sie würde den Kerl finden.
    Aber als Erstes musste sie unter die Dusche und zu Bill. Dort fand heute der Empfang statt, mit oder ohne das Schwert, und sie musste dabei sein.
    „Dann geh ich das mal erledigen“, sagte Winter und ging hinaus zum Streifenwagen, um das Funkgerät zu bedienen.
    Taylor sah sich inzwischen in der Bibliothek genauer um.
    „Darf ich solange unter die Dusche?“, fragte sie ihn.
    Er sah auf, nickte, und widmete sich dann wieder interessiert ihrer Sammlung antiker Bücher.
    Sienna erledigte ihre Badezimmertoilette in Rekordzeit, zog einen engen schwarzen Rock an, Nylonstrümpfe und ein rotes, schulterfreies Top. Das Haar bürstete sie aus, warf es zurück und ließ es lufttrocknen. Es würde ihr eine schöne Löwenmähne verpassen. Sie hatte sich geweigert , als kitschiger goldener Rauschgoldengel auf Erden zu wandeln und deshalb um eine dunkle Haarfarbe gebeten. Sie legte Make-up in der richtigen Stärke für einen Presse- und Promi-Empfang auf und zog hohe Schuhe an.
    Nicht im Entferntesten ähnelte sie nun einem Engel, aber heute war das auch nicht gefragt.
    Als sie aus dem Bad kam , stieß sie mit einer Frau zusammen. Eine rassige Person, vielleicht spanischer Herkunft, mit feuerroten Lippen und großen dunklen Augen. Selbst in der unvorteilhaften Polizeiuniform war sie eine sündige Verführung für jeden Mann. Und das war eine Kunst.
    „Verzeihung“, hauchte sie und berührte Sienna flüchtig an der Stirn.
    Was, zum … ?
    Für eine Sekunde war Sienna von grellem Licht geblendet. War die Presse mit den

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