Engel der Schatten - 02 - Emilia Jones
Nacken. Sie zog ihn drängend an sich, bis ihr Mund schließlich von seinem leidenschaftlichen Kuss verschlossen wurde. Es war, als saugte er die Seele aus ihrem Leib. Kein Funke von Widerstand existierte da noch in ihr. Willenlos sank sie ihm entgegen.
Gérard konnte nicht länger warten. Zwar hatte er sich vorgenommen, sie mit äußerster Sanftmut zu behandeln, doch seine wilden Instinkte drängten ihn in eine
andere Richtung. Ihn verlangte es nach Befriedigung.
Seine Finger zogen sich aus ihr zurück und zerrten nun an dem Stoff, der ihre Scham bedeckte. Als könne sie selbst es kaum noch erwarten, richtete sie sich auf und half ihm, den Slip über ihren Po und die Beine hinabzurollen. Fest griff Gérard nach ihren Unterschenkeln, als sie sich allzu weit von ihm zu entfernen drohte. Ehe sie sich versah, saß sie auf seinem Schoß und spürte etwas Hartes gegen ihre Vagina stoßen.
Mit angehaltenem Atem schaute sie an ihm hinab. Sein Unterleib war kaum entblößt – bis auf eine Stelle. Sein erigiertes Glied reckte sich ihr auffordernd entgegen.
Erneut verkrampfte sich ihr Magen. Ihr wurde schwindelig. War sie wirklich bereit dafür? Aber Gérard gab ihr keine Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Mit einem einzigen Ruck warf er sie flach auf den Rücken. Seine Kraft und seine Gewandtheit waren erschreckend. Nie hätte sie sich gegen ihn wehren können. Sie ließ es zu, dass er sich auf sie legte und mit einem heftigen Stoß in sie eindrang. Ein stechender Schmerz durchzuckte ihren Unterleib. Mit einem erstickten Schrei drückte sie den Rücken durch. Plötzlich fuhren ihre Hände Halt suchend über den Boden. Sie wollte
sich an etwas festklammern, aber sie hätte nicht sagen können, woran.
Gérard spürte, wie sich ihre Unruhe auf ihn selbst übertrug. Sie war vollkommen hilflos unter seinem Gewicht. Er hielt inne. Es fiel ihm nicht leicht, seine Lust zu zügeln. Seine Lippen zitterten ein wenig vor Anspannung, als sie sich auf die kleinen festen Brüste senkten und sie zu liebkosen begannen. Das Mädchen seufzte. Es wand sich unter ihm.
Er streichelte ihre nackte Haut. Seine Fingerspitzen glitten über ihre Achselhöhlen die Arme entlang, bis ihre Hände endlich wieder die Berührung seines Körpers suchten.
Allmählich regte sich in ihr das Verlangen und in ihrem Schoß entbrannte eine nahezu glühende Hitze. Erst in diesem Moment nahm sie den Vampir in sich tatsächlich wahr. Die winzigen Regungen, mit denen er sich zurückhielt. Sie reckte sich ihm entgegen. Nun konnte sie es kaum noch erwarten. Endlich bewegte er sich wieder auf und ab. Dieses Mal fühlte sie keinen Schmerz, dafür aber eine unglaubliche Ekstase.
Gérards Stöße wurden so drängend, dass sie es kaum noch auszuhalten glaubte.
Keuchend steuerte sie auf ihren Höhepunkt zu. Und als sie ihn endlich erreichte, und der Vampir sich in ihrem Hals verbiss, verlor sie das Bewusstsein.
***
Michelle schrak auf. Sie war schweißnass und zitterte am ganzen Körper.
Hatte sie geträumt?
Sie konnte die Welt des Scheinbaren nicht mehr von der Realität unterscheiden. Selbst die Sonnenstrahlen, die durch ihr offenes Schlafzimmerfenster fielen, kamen ihr unwirklich vor. Krampfhaft versuchte sie sich daran zu erinnern, wann sie zum letzten Mal den Tag erlebt hatte. Vielmehr war die Nacht zu ihrem ständigen Begleiter geworden. Düstere Schatten lagen auf ihrer Seele.
Sie musste dagegen ankämpfen! Widerwillig biss sie die Zähne zusammen und zwang sich zum Aufstehen. Sie hatte keine Ahnung, ob sie überhaupt noch in der Lage war, das helle Sonnenlicht zu ertragen. Vielleicht hatte sie sich schon zu sehr an das Club-Leben gewöhnt und war zu einer Art Pseudo-Vampirin mutiert.
„So ein Unsinn!“, schimpfte sie über sich selbst.
Natürlich würde sie den Tag nach wie vor ganz normal überstehen können. Das Sonnenlicht machte ihr nichts aus. Es verbrannte ihre Haut nicht. Davon war sie überzeugt, und sie würde es sich auch beweisen. Entschlossen zog sie sich Hose und T-Shirt über. Sie schlüpfte in ein Paar bequeme Turnschuhe und verließ schließlich ihre Wohnung.
Draußen, auf dem Bürgersteig, blieb sie stehen, schloss die Augen und atmete einige Sekunden lang einfach nur ein und aus.
Da! Ihre Lungen füllten sich erfrischend mit Luft. Auf ihren bloßen Armen prickelte die Sonne, doch sie verbrannte sie nicht. Der Tag und die Sonne konnten ihr nichts anhaben. Michelle fühlte sich unglaublich erleichtert. Sie öffnete die Augen und
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