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Engel der Schatten - 02 - Emilia Jones

Engel der Schatten - 02 - Emilia Jones

Titel: Engel der Schatten - 02 - Emilia Jones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelles Verführung(1)
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wollte im nächsten Moment blindlings voranschreiten. Auf die Straße und die Autos hatte sie gar nicht geachtet. Mit quietschenden Reifen und einem ohrenbetäubenden Hupen kam eines im letzten Augenblick vor ihr zum Stehen. Michelle verlor das Gleichgewicht und glitt Halt suchend über die Motorhaube.
    „Blöde Kuh! Hast du keine Augen im Kopf?!“ Ein junger Mann funkelte sie mit
    wutverzerrtem Gesicht durch die Windschutzscheibe an. Noch einmal betätigte er die Hupe, bis Michelle endlich fluchend zurücksprang, und er weiterfahren konnte.
    Mehrere Passanten waren stehen geblieben und sahen sie schockiert und kopfschüttelnd an. Sie kam sich so dumm vor! Sie konnte den Tag nicht ertragen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Voller Panik floh sie zurück in ihre schützenden vier Wände.

Rückkehr in den Club
    Der Mond warf seinen weichen Schein auf Michelles nackte Haut. Sie rekelte sich im Schlaf. Ganz leicht öffneten sich ihre Lippen und entließen einen Seufzer in die Freiheit.
    Tiefe Linien bildeten sich im nächsten Moment auf ihrer Stirn. Ihre Finger krallten sich im Kopfkissen fest.
    Nur allzu deutlich spürte Michelle die Hitze in sich aufsteigen. Sie lag noch immer auf ihrem Bett, doch der Raum hatte keine Wände mehr. Er erstreckte sich in eine endlose Dunkelheit. Nebel kroch über den Boden, am Bett hinauf und legte sich wie der Hauch eines Kusses auf ihren Körper. Sie erschauderte.
    Eine Gestalt löste sich aus den Schatten. Groß und stark und umgeben von einer atemberaubenden Ausstrahlung. Michelle hielt die Luft an. Das Glühen in ihrem Inneren kroch bis in ihre Kehle und drohte sie zu verbrennen.
    Keuchend ergab sie sich. Die Anspannung fiel von ihr ab.
    Kraftlos blieb sie liegen und wartete, bis die Gestalt sich über sie beugte.
    Seine Hände glitten von ihren Fußspitzen die Schenkel hinauf. Kurz verharrten sie in ihrer Mitte und bescherten Michelle einen überirdischen Glücksmoment. Sie bäumte sich auf. Stöhnte ungeduldig.
    Dann wanderten seine Hände weiter, umkreisten ihren Bauchnabel und fassten besitzergreifend nach ihren Brüsten.
    Nun tauchte das Gesicht des Mannes aus dem Schatten auf. Seine dunklen Augen zeigten einen begierigen Glanz, als er sich herabbeugte, um sie auf die Stirn zu küssen.
    „Andrew ...“ Michelle streckte beide Hände aus. Sie wollte sich an ihn klammern. Ganz fest. Und ihn nie wieder loslassen. Aber alles, was sie spürte, war das weiche Kopfkissen in ihren Armen.
    Die Nebelschleier des Traumes verflogen jäh. Mit tränenfeuchten Augen setzte Michelle sich auf und starrte in die Einsamkeit ihres Schlafzimmers.
    „Andrew ...?“
    Stille. Atemlose Sekunden verharrte sie lauschend, aufs Äußerste angespannt.
    Nichts.

Der Vampir hatte sie verschmäht. Sie würde niemals seine Liebe erringen können. An seiner Seite gab es nun eine andere: Jesse. Eine Engländerin – ausgerechnet! Und nun hatte diese Person sich auch noch vollkommen in Brüssel niedergelassen – war obendrein zu einer von ihnen geworden. Eine Vampirin.
    Michelle verzog ihr hübsches Gesicht zu einer Grimasse. Warum hatte er sich nicht in sie verliebt? Was stimmte nicht mit ihr? Und was hatte diese Jesse, was sie nicht hatte?
    Sie würde es wohl nie herausfinden, wenn sie weiterhin faul in ihrem Bett lag und die Zeit mit Nichtstun verschwendete.
    Seufzend warf Michelle einen Blick auf die digitale Anzeige ihres Weckers.
    Kurz nach Mitternacht.
    In diesem Moment würde im „Club Noir“ die Hölle los sein – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Vampire feierten mit ihren menschlichen Spielzeugen ihre wilden Orgien und Exzesse. Alkohol und Blut flossen in Mengen. Teils viel zu junge Mädchen gaben sich diesem Rausch der Sinne hin, verfielen ihm, und manche von
    ihnen kamen nie wieder an die Oberfläche – in die Realität – zurück.
    Michelle schnaufte verächtlich, als sie sich an ihre eigenen ersten Tage im Club erinnerte. Sie hatte sich so mädchenhaft und schüchtern angestellt, dass gleich ein ganzes Dutzend finsterer Gestalten auf sie aufmerksam geworden waren.
    Heute würde ihr das nie wieder passieren. Heute war sie abgeklärt.
    Sie suchte den Club nur noch auf, um sich dort ihr Geld zu verdienen. Die Vampire zahlten gute Preise – auch für Blut ohne den dazugehörigen Sex. Schließlich brauchten sie den Lebenssaft der Menschen, um selbst weiter existieren zu können. Und Michelle konnte ihr Geld auf keine leichtere Weise verdienen. Was war schon dabei?
    Der einzige Nachteil

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