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Engel der Schuld Roman

Titel: Engel der Schuld Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Anmerkung über Paul haftenblieb. »Ich habe es schon einmal gesagt – ich glaube, die Leute würden es gern sehen, wenn Paul der böse Bube wäre. Er ist nicht sehr bekannt und nicht beliebt. Sie würden lieber glauben, daß einer wie er den Verstand verloren hat, als daß ein Mann wie Garrett Wright ein böses Genie ist.«
    »Ich habe gemerkt, daß die Leute so dachten, als Josh vermißt wurde. Aber wie soll das mit Holloman zusammenhängen? Das ergibt keinen Sinn.«
    »Hängt davon ab, wie man es dreht, Counselor. Wer will wem was in die Schuhe schieben?«
    »Du fängst doch nicht etwa auch an zu zweifeln, oder etwa doch?«
    Er strich sich mit der Hand durchs Haar, so daß es in Büscheln hochstand. Die Erschöpfung zehrte an seinem Gesicht, in das die Zeit und die Sorgen tiefe Falten gegraben hatten. »Mein Bauch sagt mir, Paul hat es nicht getan, aber wie Megan manchmal meint, vielleicht bringe ich da zuviel persönliche Erfahrung ein. Egal, Wilhelm hatte recht – wir werden diese Möglichkeit gründlicher untersuchen müssen. Ich freue mich nicht gerade darauf, diese Durchsuchungen zu machen, aber es muß sein.«
    Wir opfern Zeit, um den Falschen zu jagen, dachte Ellen, während Garrett Wright sich lächelnd zurücklehnt und sein Komplize von Schatten zu Schatten huscht, ungesehen, unverdächtig.
    »Wir brauchen ein loses Ende des Fadens, an dem wir ziehen können«, sagte sie. »Wie kommt Megan denn mit Wrights Lebenslauf voran?«
    »Sie hat noch nichts gefunden. Es geht nur langsam voran. Wenn Wright bis jetzt noch nie erwischt wurde, hat er wahrscheinlich nicht viele Spuren hinterlassen.«
    »Wir dürfen ihn damit nicht durchkommen lassen, Mitch.« Sie blieb an einem Eintrag für den 22 . Januar stehen. Agent O ' Malley ü berfallen und gekidnappt. Verd ä chtiger nach Verfolgung zu Fu ß festgenommen: Garrett Wright. Es ist alles ein Spiel für ihn. »Darum geht's ihm – das System besiegen, den Kopf aus der Schlinge ziehen. Er hat sogar Beweise verteilt, damit es interessanter wird.«
    Die Vorstellung, daß er gewinnen könnte, erfüllte sie mit Angst und Schrecken.
    »Zu einem verwandten Thema«, sagte Mitch. »Ich habe einen Zeugen, der Samstag früh möglicherweise Ihren verrückten Bombenleger gesehen hat.«
    Ellen horchte auf. »Einen Zeugen? Wen?«
    »Wes Vogler. Ein Trucker, der in diesem Viertel wohnt. Er ist Sonntag früh zu einer Fahrt aufgebrochen und hat einen schwarzen Jungen gesehen, der über den Pla-Mor -Parkplatz lief. Hat sich nichts dabei gedacht, weil vor kurzem ein paar schwarze Familien in das Viertel gezogen sind. Als er heute nach Hause kam, hat er von der Explosion gehört, Verdacht geschöpft und beschlossen, es zu melden.«
    »Sie glauben, er hat Tyrell gesehen?«
    »Vielleicht. Oder er hat eine Gelegenheit gewittert, irgendeinem Jungen Ärger zu machen«, sagte er. »Wes ist ein bißchen rechtsradikal. Er ist nicht gerade begeistert, daß Deer Lake ethnisch etwas vielfältiger wird.«
    »Stellen Sie eine Fotogegenüberstellung zusammen. Wenn Vogler ihn identifiziert, holen wir Tyrell zu einer Livevorstellung.«
    »Wenn wir ihn finden. Er scheint sich rar gemacht zu haben. Die Polizei von Minneapolis hält Ausschau nach ihm.«
    Ellen sammelte mit gerunzelter Stirn ihre Sachen zusammen. »Ich weiß nicht, ob ich erleichtert sein oder Angst um mein Leben haben soll.«
    »Der Junge ist ein Pulverfaß, aber er ist nicht dumm«, sagte Mitch. »Seit heute muß er wissen, daß Wright Punkte sammelt. Was würde es ihm nützen, Ihnen weh zu tun?«
    »Nichts«, gab Ellen zu. »Aber er könnte denken, daß es trotzdem Spaß macht.«
    Megan O'Malleys Wohnung war die einzige im zweiten Stock. Jay klopfte und wartete. Auf der anderen Seite der Tür fiel etwas mit einem dumpfen Knall zu Boden. Der Fluch, der das Geräusch begleitete, war kurz und deftig.
    »Wer ist da?«
    »Jay Butler Brooks, Ma'am.«
    Die Tür ging auf, soweit es die Sicherheitskette erlaubte, und O'Malleys wütende Augen erschienen im Spalt.
    »Ich komme gleich zum Schluß, Brooks«, sagte sie knapp. »Kein Kommentar. Kein Kommentar. Kein Scheiß-Kommentar.«
    »Ich bin kein Reporter.«
    »Ich weiß, was Sie sind. Was wollen Sie?«
    »Ihnen einen Vorschlag machen.«
    Ihre grünen Augen wurden schmal vor Mißtrauen.
    »Ich weiß, daß Sie Garrett Wrights Lebenslauf untersuchen. Ich würde gern helfen.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte sie knapp. »Ich bin auf Krankenurlaub.«
    »Ellen North hat es mir

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