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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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dank des erfolgreichsten Betrugs, der ihm je gelungen war. Sein Vermögen war so groß, dass er nie wieder arbeiten müsste.
    Aber nicht nur das Geld war verlockend, es war auch die Herausforderung. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die alte Lady Crowley, die ein wenig von der Countess abgerückt war und nun etwas unbehaglich neben einer Kübelpflanze stand. Preston zwang sich zu einem Lächeln und ging auf sie zu.
    „Mrs Crowley, welche Freude, Sie wiederzusehen.“
    Sie runzelte die Stirn. „Kenne ich Sie?“
    Er verspürte einen Anflug von Ärger. Er war es nicht gewohnt, dass man ihn vergaß. „Nun ja, wir sind uns schon mehrmals begegnet. Mein Name ist Preston Loomis. Wissen Sie noch – ich habe Sie an ihren verstorbenen Ehemann erinnert.“
    Sie sah ihn an, und ihre Augen strahlten plötzlich. „In der Tat. Natürlich, Mr Loomis. Sie sehen genauso aus wie mein Freddie, als er in Ihrem Alter war.“
    Sie plauderten eine Weile über nichts Wichtiges. Er gab ihr die Zeit, sich in seiner Gesellschaft zu entspannen und die Dinge in die Richtung zu lenken, in der er sie haben wollte.
    „Lesen Sie die Zeitungen, Mrs Crowley?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Dafür hatte ich nie viel Sinn. Mein Freddie hat das aber getan.“
    „Ich glaube mich zu erinnern, dass Ihr Mann unter anderem auch im Waffengeschäft tätig war.“
    „Sie meinen Gewehre?“
    „Genau.“
    Sie nickte, und ein paar graue Strähnen, die sich aus ihrer Haube gelöst hatten, wippten dazu. „Jetzt, da Sie es erwähnen – er hat Waffen gebaut. Ausländer sind jetzt an den Gewehren interessiert.“
    „Ich interessiere mich selbst dafür, jedenfalls um zu investieren. Gibt es die Möglichkeit für mich, mich an dem Unternehmen zu beteiligen?“
    Sie spähte in die Ferne und sagte eine Weile nichts. Dann blinzelte sie und schien sich wieder seiner zu erinnern. „Sie meinen, Sie wollen Aktien kaufen?“
    „Ich ziehe es vielleicht in Erwägung. Ich müsste das Unternehmen dazu aber sehen.“
    Sie nickte. „Natürlich. Mein Freddie sagte immer, man dürfte niemals die Katze im Sack kaufen. Mein Vermögensverwalter könnte Ihnen einen Besuch abstatten. Er heißt Stevens. Ist ein guter Mann.“
    Preston reichte ihr seine Karte. Er hoffte, die Alte würde lange genug klar im Kopf sein, um sich zu erinnern, warum sie sie hatte.
    „Wozu ist das?“ Sie wedelte mit der Karte, als wollte sie versuchen, die Tinte zu trocknen, und seine Hoffnung sank.
    „Sie wollten sie Ihrem Vermögensverwalter Mr Stevens geben. Sagen Sie ihm, ich bin interessiert an Aktien Ihrer Waffenfabrik.“
    „Sie meinen, Gewehre?“
    Es fiel ihm schwer, seinen Zorn zu unterdrücken. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn Ihr Mr Stevens Kontakt zu mir aufnimmt.“ Wenn er das getan hatte – falls er das tat –, würde Preston den Rest erledigen.
    Die alte Frau steckte die Karte in das Retikül, das an ihrem Handgelenk hing, drehte sich um und ging davon.
    Preston holte tief Luft. Vielleicht würde er nie etwas von dem Mann hören.
    Allerdings hatte die Zigeunerin sich noch nie getäuscht.
    Er sah sie förmlich vor sich, exotisch und reizvoll. Ihre blasse Haut und die hellen Augen bildeten einen feinen Kontrast zu dem schwarzen Haar und den dunklen Brauen. Ein unerwarteter Anflug von Begehren durchzuckte ihn. Das passierte ihm selten in der letzten Zeit. Vielleicht könnten sie ein Abkommen treffen, das über Geschäftliches hinausging.
    Er lächelte innerlich. Dann schob er diesen Gedanken beiseite. Im Moment wollte er das Geld, nicht die Frau.
    Alles zu seiner Zeit, sagte er sich. Alles zu seiner Zeit.
    Endlich konnte Royal seiner Verlobten und den Gratulanten entkommen und zu seinen Freunden flüchten.
    „Herzlichen Glückwunsch“, sagte Nightingale. Der schwere Goldring mit dem Rubin an seiner Hand funkelte, als er einen Schluck Champagner trank. „Bald wirst du zu uns Verheirateten gehören.“
    Royal nickte nur. Er würde verheiratet sein, aber Nightingale hatte das Glück gehabt, aus Liebe heiraten zu können.
    „Kopf hoch, alter Mann“, sagte Quentin und lächelte. „Früher oder später hättest du auf jeden Fall heiraten müssen. Ein Mann braucht einen Erben und so.“ Das von einem Mann, der soeben erst begonnen hatte, sich auf dem Heiratsmarkt umzusehen! Royal fragte sich, wie er sich wohl in ein paar Monaten fühlen würde.
    „Sie ist reizend“, meinte Savage. „Du heiratest den Schwarm von ganz London. Mit ihr das Bett zu teilen dürfte nett

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