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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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sich um einen angemessenen Gesichtsausdruck. „Ich war einst verheiratet“, sagte sie ernst. „Mein Ehemann ist vor drei Jahren auf die andere Seite gegangen.“
    „Ich möchte Ihnen mein tiefstes Bedauern aussprechen“, sagte Burrows.
    „Sie sind also Witwe“, sagte ein anderer junger Mann. „Sie müssen sehr einsam sein.“
    Sie zuckte die Achseln. „Man gewöhnt sich an die Einsamkeit.“
    „Das ist wohl kaum nötig“, sagte Burrows, schlank, blond und eifrig. „Es wäre mir ein Vergnügen, Sie unterhalten zu dürfen. Vielleicht möchten Sie mich zu einem Spiel begleiten.“
    Sie senkte den Blick. „Dazu kenne ich Sie nicht gut genug. Vielleicht irgendwann in der Zukunft.“ Sie warf ihm einen ermutigenden Blick zu, ehe sie sich verabschiedete und davonging, auf Lord Nightingale zu.
    Vor ihm blieb sie stehen. „Mylord?“
    Er sah auf, als hätte er ihre Frage nicht erwartet, aber sie wusste, dass es so war. Ebenso wie Royals übrige Freunde sah Nightingale gut aus, mit seinem beinahe schwarzen Haar und den haselnussbraunen Augen. Er schien älter zu sein als die anderen, aber sie wusste, das war nicht der Fall. „Was ist, meine Liebe?“
    „Ich habe gesehen, dass Sie – sollten Sie Ihr Vermögen vermehren wollen – folgende Aktien kaufen sollten …“ Sie beugte sich vor und tat so, als würde sie ihm einen Namen ins Ohr flüstern.
    „Ich glaube, davon habe ich schon einmal gehört. Ich werde es mir ansehen. Vielen Dank, meine Liebe.“
    Sie wandte sich ab, ohne zu Loomis zu sehen, der, wie sie wusste, sie aus seinen blauen Augen beobachtete. Es war nicht das erste Mal, dass er sie ansah. Seit ihrer Ankunft hatte er sie nicht aus den Augen gelassen.
    Wie es schien, hatte sie erreicht, was ihr Ziel gewesen war. Sie hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Das Spiel würde seinen Lauf nehmen.
    Erschöpfung begann sich ihrer zu bemächtigen, wie immer, wenn sie einen Auftritt gehabt hatte. Lily war froh, dass es jetzt vorbei war, entschuldigte sich und ging hinaus und die Treppe hinauf zum Erfrischungsraum für Damen.
    Royal lachte höflich über irgendetwas, das Sherry gesagt hatte, und folgte dann der schlanken, schwarzhaarigen jungen Frau hinaus. Den ganzen Abend über hatte er sie beobachtet. Mit ihrer exotischen Schönheit und dem bunten Seidenkleid hatte sie die Männer angezogen wie der Honig die Bienen.
    Er hatte gewusst, dass Lily verkleidet sein würde, aber die Frau in der Taverne schien eine harmlosere Version des Geschöpfes gewesen zu sein, das er hier gesehen hatte. Er konnte kaum glauben, dass das verführerische Lächeln zu seiner süßen Lily gehört hatte, und auch nicht die dunkel umrandeten Augen, die sie noch fremdartiger aussehen ließen. Genau wie alle anderen Männer fand er sich bezaubert von ihrem heiseren Lachen und ihrem abwesenden Blick. Obwohl sie nie geflirtet hatte, sahen ihr die Männer nach, angezogen von ihrem geheimnisvollen Wesen, und hätten sie gern in ihrem Bett gehabt.
    Und keiner von ihnen begehrte sie so sehr wie er.
    Eifersucht durchzuckte ihn, als er ihr die Treppe hinauf folgte. Er sah, wie sie im Erfrischungsraum verschwand, und wartete außer Sichtweite, bis sie wieder erschien. Dann ging er zu ihr. Diese Frau war keine geheimnisvolle Fremde, es war Lily, und Lily benahm sich nicht so wie diese Frau.
    Er umfasste ihren Arm, und sie sah ihn an. Sie sagte kein Wort, widersprach auch nicht, als er sie den Gang hinunterführte, sorgfältig darauf achtend, dass niemand sie sah. Er zog sie in eines der Schlafzimmer, schloss die Tür und verriegelte sie.
    „Was ist los?“, fragte sie. „Stimmt etwas nicht?“ Sie sah zu ihm auf, und ihre Haut hob sich hell von dem schimmernden schwarzen Haar ab.
    „Was nicht stimmt?“, wiederholte er und konnte seinen Unmut kaum zurückhalten. „Was nicht stimmt, ist, dass Sie den ganzen Abend jeden einzelnen Mann im Salon verführt haben. Die Hälfte der Männer wünscht sich, Sie im Bett zu haben. Sie lächeln und lassen sie glauben, Sie wären an ihren Avancen interessiert. Diese Dummköpfe sind halb wahnsinnig vor Verlangen nach Ihnen.“
    Statt sich zu entschuldigen, hob sie den Kopf. „Ich spiele eine Rolle, Hoheit – falls Sie das vergessen haben sollten. Die Rolle einer Wahrsagerin. Eine Rolle, die ich für Sie spiele!“
    Ihre Lippen waren dunkelrot gefärbt, und als sie mit der Zunge darüberleckte, schimmerten sie. Es erregte ihn so, dass es schmerzte.
    „Ist das so? Sie sahen nicht aus, als spielten Sie

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