Engel für den Duke
Kutscher, der ihm kurz zuwinkte, ehe er die Pferde auf die Straße führte und sich auf das Leitpferd schwang. Royal sah ihm nach, als er davonritt, und dachte an die Straßenräuber, die diesen Unfall verursacht hatten. Er blickte über die Felder, entdeckte jedoch keine Spur von ihnen.
Als er seufzte, stieg eine Atemwolke auf. Später würde er sich über die Straßenräuber Gedanken machen. Jetzt brauchte die Lady seine Aufmerksamkeit.
Royal wandte sich wieder der Frau zu, die er im Arm hielt – der Frau, die er heiraten würde. Als er ihr ernstes, reizendes Gesicht sah und sich an ihre zierliche Gestalt und die grünen Augen erinnerte, dachte er, dass es vielleicht gar nicht so schlimm sein würde, verheiratet zu sein.
3. KAPITEL
R oyal reichte Jupiters Zügel einem wartenden Stallburschen, hob Jocelyn vom Pferd und zog sie dabei in seine Arme. Greaves gab einen seltsamen Laut von sich, als er die Tür öffnete und sah, wie der Duke of Bransford eine halb bewusstlose Frau die Treppe zur Veranda hinauftrug.
„Die Kutsche hatte auf der Straße einen Unfall, ein paar Meilen vom Dorf entfernt“, erklärte Royal. „Miss Caulfield wurde aus dem Wagen geschleudert. Schicken Sie nach dem Arzt.“ Greaves eilte zu einem der Diener, einem von nur mehr fünfzehn im Haus – einst waren fünfundachtzig Männern und Frauen hier angestellt gewesen.
Der Diener ging zur Tür, während Greaves weitere Anweisungen gab. Darunter auch die, das Gepäck der Lady aus der umgestürzten Kutsche zu holen. Royal hielt sich nicht länger auf, sondern stieg die geschwungene Treppe hinauf. Die Lady hatte den Kopf an seine Brust gelegt, die Bahnen ihres rosa Samtrocks hingen hinab.
„Jemand muss sich um sie kümmern“, sagte er, als Greaves ihn eingeholt hatte. „Ist Tante Agatha schon eingetroffen?“
„Sie hat eine Nachricht geschickt. In der nächsten Stunde sollte sie ankommen.“
Er nickte und sah dann hinunter auf seine zukünftige Frau. „Welche Räume sind für sie vorgesehen?“
„Die Suite der Duchess, Hoheit. Es ist das schönste Zimmer im Haus.“
Weil sein Vater es nicht übers Herz gebracht hatte, die eleganten Möbel aus dem Schlafgemach seiner geliebten Frau zu verkaufen. Auch wenn es nicht ganz in Ordnung war, die zukünftige Frau eines Dukes bereits vor der Heirat in einem Raum unterzubringen, der an seinen grenzte, war das vermutlich die richtige Entscheidung.
Royal drehte den silbernen Türknauf und stieß die Tür mit dem Stiefel auf. Greaves lief voraus und schlug die Decke des großen Bettes zurück, dann eilte er zum Fenster und zog die schweren Damastvorhänge auf. Das Zimmer war in hellen Grüntönen gehalten und ausgestattet mit reizvollen Möbeln aus Rosenholz. Seine Mutter hatte diesen Raum geliebt.
Er fragte sich, ob diese Umgebung Jocelyn wohl gefallen würde, und betrachtete sie, als er sie aufs Bett legte. Er bemerkte, dass ihre Augen geöffnet und von demselben Grün waren wie das Zimmer.
„Wie fühlen Sie sich?“, fragte er. Er zog die Handschuhe aus und nahm ihre Hand. Sie war eiskalt, und er spürte, dass sie zitterte.
„Das Feuer, Greaves. Die Lady braucht Wärme.“ Aber der alte Mann hatte sich bereits an die Arbeit gemacht, und schon begannen die ersten Flammen zu knistern. Ein leises Klopfen ertönte, und auf Royals Erlaubnis hin trat eines der Zimmermädchen ein, das aus der Küche eine wärmende Bettpfanne brachte. Ein weiteres Mädchen erschien, um der Lady beim Auskleiden zu helfen, damit sie sich zwischen die warmen Betttücher legen konnte.
„Ich komme wieder, wenn Sie so weit sind“, versprach er und trat hinaus in den Gang, um zu warten. Er hörte, wie die Zofe plauderte, während sie das Bett anwärmte, und lächelte, als er vernahm, wie Jocelyn sich mit einem Seufzer ins Bett legte.
Ein weiteres Mädchen erschien. „Ich bringe einen heißen Ziegelstein, Hoheit.“
Er nickte zustimmend, und sie verschwand im Zimmer, um den heißen Stein ans Fußende des Betts zu legen.
„Das fühlt sich herrlich an“, sagte Jocelyn zu den Frauen, ehe diese das Zimmer verließen. „Vielen Dank.“
Royal wartete nicht erst, bis die Tür geschlossen war, ehe er wieder ins Zimmer ging. Er lächelte die Frau an, die im Bett seiner Mutter lag, und versuchte, nicht daran zu denken, dass sie, wenn sie erst einmal verheiratet waren, die meisten Nächte in seinem Bett verbringen würde. „Ich hoffe, Sie fühlen sich etwas besser.“
Jocelyn erwiderte sein Lächeln. „Mein Kopf
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