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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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gekommen.
    Selbst jetzt konnte sie, wenn sie die Augen schloss, fühlen, wie es gewesen war, in seinen Armen zu liegen, seine Sorge um ihre Sicherheit und seine sanfte Fürsorge zu erfahren.
    Lily schüttelte den Kopf, um diese Erinnerung zu vertreiben, sodass es wieder hinter ihren Schläfen zu pochen begann. Der Duke gehörte zu ihrer Cousine, einer Frau, die weitaus besser in der Lage war, mit einem Mann seiner Macht und sozialen Stellung umzugehen.
    Lily wusste, dass der Duke Geld brauchte, um den Familiensitz wieder aufzubauen. Das war der Grund für die Verbindung, die zwischen den Dewars und den Caulfields vereinbart worden war. Lily verfügte nicht einmal über eine Mitgift. Und selbst wenn sie so reich gewesen wäre wie Krösus, würde ihre Vergangenheit es unmöglich machen, ein solches Bündnis einzugehen.
    Was natürlich keine Rolle spielte.
    In ein paar Tagen würde Jocelyn eintreffen, und die Schönheit ihrer Cousine würde das Interesse des Dukes auf sie ziehen, wie es bei beinahe jedem Mann der Fall war. Ein Blick auf Jo würde genügen, um den Anflug von Enttäuschung zu vertreiben, den Lily in den Augen des Dukes gesehen hatte, als er erfuhr, dass sie nicht seine zukünftige Verlobte war.
    Wenn sie sich das nicht überhaupt nur eingebildet hatte.
    Lily holte tief Luft und griff nach der silbernen Glocke, die das Zimmermädchen neben das Bett gestellt hatte. Sie läutete kurz, und gleich darauf schwang die Tür auf, und eine junge Frau trat ein, die sich schon in der vergangenen Nacht um sie gekümmert hatte. Penelope lautete ihr Name, wenn sie sich recht erinnerte.
    „Guten Morgen, Miss.“ Das rothaarige Mädchen knickste höflich.
    „Guten Morgen, Penelope.“
    „Nur Penny, bitte, Miss.“
    „Also gut, dann Penny. Könntest du mir bitte beim Ankleiden helfen? Ich fühle mich noch etwas schwach.“
    „Ja, Miss. Ihre Koffer sind aus der Kutsche geholt worden. Ich lasse sie in Ihr Zimmer bringen, während ich Tee und Kekse für Ihr Frühstück hole.“
    „Danke, das wäre reizend.“
    Es dauerte nicht einmal eine Stunde, dann war Lily angezogen und bereit, dem Tag entgegenzutreten. Sie schritt die Treppe hinunter und achtete darauf, sich am Geländer festzuhalten, für den Fall, dass ihr wieder schwindelig würde. Dann begab sie sich auf die Suche nach dem Duke.
    An diesem Morgen sah sie wesentlich präsentabler aus. Sie trug ein Hauskleid von rostfarbenem Samt, eine schlichtere Version von einem von Jocelyns Kleidern, mit cremefarbener Spitze an Ärmel und Ausschnitt. Die Zofe hatte Lilys silberblondes Haar im Nacken zu einem festen Knoten gedreht, und sie hatte sich in die Wangen gekniffen, um etwas Farbe zu bekommen.
    Am Fuß der Treppe begegnete sie dem Butler, einem dünnen, älteren Mann mit hellblauen Augen. „Es tut mir leid, Sie belästigen zu müssen, Mr …?“
    „Greaves“, sagte er und musterte sie. „Kann ich Ihnen helfen, Miss Moran?“
    „Ich suche Seine Hoheit. Könnten Sie nachsehen, ob es gerade möglich für mich wäre, mit ihm ein paar Worte zu wechseln?“
    „Ich werde fragen, Miss. Wenn Sie mir bitte folgen würden – Sie können im Blauen Salon auf ihn warten.“
    „Vielen Dank.“
    Er geleitete sie in einen Raum – früher muss er sehr elegant gewesen sein, dachte sie – mit hoher Decke, blassblauen Wänden, die einen neuen Anstrich brauchten, und schweren dunkelblauen Samtvorhängen. Die Perserteppiche mit einem dunkelblauen Paisleymuster sowie dunkelgrünen und roten Akzenten waren alt, aber noch nicht fadenscheinig und tadellos sauber.
    Sie erinnerte sich, dass auch ihr Schlafgemach sehr sauber gewesen war, darüber würde sie also nicht sprechen müssen. Sie setzte sich in einen Sessel, um auf den Duke zu warten, und fragte sich dabei, ob er tatsächlich so gut aussah, wie sie es in Erinnerung hatte.
    Und sie fragte sich, ob er sie jetzt, da er wusste, dass sie kaum mehr als eine Dienstbotin war, überhaupt noch ansehen würde.
    Unruhig beobachtete sie die Zeiger der Kaminuhr. Als der Duke eintrat, hob sie den Kopf, und ihr stockte der Atem. Der goldblonde Hausherr war sogar noch schöner als der Engel, an den sie sich erinnerte. Jetzt, da ihr Blick nicht mehr verschleiert war und ihr Kopf nicht mehr schmerzte, erkannte sie, wie gut er tatsächlich aussah.
    Und doch wirkte er trotz seiner fein geschnittenen Züge mit den schmalen hellen Brauen ausgesprochen maskulin. Sie passten zu ihm wie der lange scharlachrote Umhang, der ihn umweht hatte, als er

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