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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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Schnee bedeckt, und die kahlen Zweige der Bäume rechts und links der Allee erstrahlten in blendendem Weiß.
    Royal atmete die saubere kalte Luft tief ein und stieg dann die Stufen hinab. Einer der Stallburschen hatte sein Pferd Jupiter gebracht, es war gesattelt und wartete auf ihn. Zum Glück hatte sein Vater es nicht übers Herz gebracht, Royals Lieblingspferd zu verkaufen. In Breeches, einen dunkelblauen Rock und hohe schwarze Stiefel gekleidet, stieg Royal in den Sattel, während der schwere scharlachrote Umhang ihn umwehte.
    Er wendete den Hengst, ließ das Tier erst im Schritt gehen, dann im Trab, und der Klang der Hufe wurde von der dicken Schneedecke erstickt. Während Jupiter ihn die Straße hinunterbrachte, warf er einen letzten Blick zurück auf den alten Greaves, der ihm von der Veranda aus besorgt nachsah.
    Ehe Jocelyn eintraf, wollte er zurück sein, das nahm er sich fest vor. Bis dahin brauchte er etwas Zeit, um sich vorzubereiten. Der Umstand, dass er mehr als ein Jahr Zeit gehabt hatte, sich auf diese Begegnung einzustellen, erschien ihm unbedeutend. Er war einfach nicht bereit für eine Ehe, und ganz gewiss nicht mit einer Frau, die er noch nie getroffen hatte.
    Dennoch würde er sein Wort halten.
    Royal trieb den Hengst zu einem Galopp an und bog in eine schmale, ungepflasterte Straße ein, die an den Feldern entlangführte, die das Haus umgaben. So weit er sehen konnte, war alles weiß. Die Bäume glitzerten im Sonnenlicht, als wäre Sternenstaub auf sie herabgeregnet.
    Zwölftausend Morgen Land umgaben Bransford Castle. So viel Grund bedeutete Dutzende von Pächtern, die alle von seinen Entscheidungen abhängig waren. Das Land war fest an den Titel gebunden, sonst wäre das meiste davon vermutlich längst verkauft worden.
    Royal rutschte ein wenig im Sattel hin und her. Er wollte jetzt nicht an seine Pflichten denken. Er wollte nur seinen Kopf frei bekommen und sich darauf vorbereiten, die Frau zu treffen, mit der er seine Zukunft teilen würde.
    Eine Weile ritt er so vor sich hin, bog in verschiedene Wege ab und überquerte mehrere Felder. Dann war es Zeit, zum Haus zurückzukehren und sich dem Unausweichlichen zu stellen.
    Für den Rückweg wählte er eine andere Route, zwischen ein paar Bäumen hindurch, bis er die Landstraße erreichte, die vom Dorf ins Schloss führte. Als er um eine Biegung ritt, sah er ein Stück weiter vorn etwas im Schnee liegen. Das Sonnenlicht wurde von den feinen Eiskristallen reflektiert, daher war es unglaublich hell. Royal kniff die Augen zusammen und versuchte zu erkennen, was dort lag.
    Er trieb das Pferd vom Schritt zu einem Trab an, und als er näher kam, hörte er ein seltsam quietschendes Geräusch in der leichten Brise, die von den Feldern her wehte. Ganz plötzlich erkannte er, worum es sich handelte. Es war eine Kutsche, die auf die Seite gestürzt war. Eines der Räder drehte sich im Wind. Auf dem Feld zur Linken standen die Kutschpferde, noch immer angeschirrt, als warteten sie auf weitere Anweisungen.
    Royal entdeckte den Kutscher, der auf der Straße lag. Er ritt hinzu, schwang sich aus dem Sattel, kniete neben dem Bewusstlosen nieder und untersuchte ihn nach Anzeichen für Verletzungen oder Knochenbrüchen. Außer einer Platzwunde am Kopf schien ihm nichts zu fehlen. Royal sah sich schnell um, ob jemand in der Kutsche gesessen hatte und vielleicht herausgeschleudert worden war. Er kletterte auf den Wagen und spähte durch die offene Tür hinein, entdeckte aber niemanden und kehrte daher zu dem bewusstlosen Kutscher zurück.
    Offenbar spürte der Royals Gegenwart, denn er stöhnte und begann sich zu bewegen.
    „Machen Sie sich keine Sorgen, alter Freund, Sie hatten einen Unfall. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben.“
    Der stämmige Mann schluckte schwer. „Die Lady – geht es ihr gut?“
    Royal erschrak. In der Kutsche war eine Frau gewesen. Er schaute zurück zu dem umgekippten Wagen und bemerkte zum ersten Mal die Eleganz der schimmernden schwarzen Karosse. Dann blickte er zu den vier Pferden auf dem Feld, Tiere bester Qualität, und er erschauerte.
    „Jocelyn …“ Rasch erhob er sich und begann, die Umgebung der Kutsche ein zweites Mal abzusuchen. Einen Moment lang war er vom strahlenden Weiß der Umgebung geblendet und konnte kaum etwas erkennen. Als er sich weiter umsah, fand er sie endlich. Wie eine zerbrochene Puppe lag sie auf dem weißen Feld. Sie trug ein schlichtes Kleid aus rosafarbenem Samt, und der pelzgefütterte Umhang bauschte

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