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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Vater ein Lagerfeuer zu machen. Seine Hände zitterten, er hatte Schwierigkeiten mit dem Anzünden. Ich hielt meine Augen auf ihn gerichtet und wartete auf ein Wort von ihm. Lautlos sprach ich zu den Engeln, bat sie, meinen Vater zu beruhigen. Nach einigen Minuten hatte er das Feuer in Gang gebracht und als das Wasser in dem Campinggeschirr kochte, brühte er uns Tee auf. Schweigend verzehrten wir unsere belegten Brote.
    Endlich öffnete mein Vater den Mund und sagte mit keineswegs fester Stimme: »Es tut mir leid, dass ich dich dermaßen erschreckt habe, Lorna. Ich habe selbst einen höllischen Schrecken davongetragen. Ich habe wirklich
keine Ahnung, was das da drinnen war, und das Einzige, was nach meinem Wissen dafür in Frage kommt, ist ein Poltergeist. Soweit ich gehört habe, können nur diese Kreaturen Stühle herumschleudern, andererseits habe ich noch nie von etwas gehört, das ein Feuer auf diese Weise explodieren lassen kann.«
    Mein Vater verstand eine Menge von Feuer und war im Umgang mit offenen Flammen immer äußerst vorsichtig. Ich glaube, die Feuer-Explosion hat ihn wesentlich mehr erschreckt als der fliegende Stuhl.
    Ich sagte nichts zu alledem, trank stumm meinen Tee. Ich wollte meinen Vater nicht merken lassen, wie entsetzlich ich mich gefürchtet hatte. Ich hatte mich maßlos geängstigt, obwohl ich tief in meinem Inneren wusste, dass wir nicht wirklich in Gefahr waren, da die Engel uns beschützten.
    Als ich so neben dem Feuer saß, berührte Michael wieder meine Schulter, zeigte sich jedoch nicht. Er flüsterte mir zu, mein Vater habe Recht mit seiner Vermutung: Was ich gesehen hatte, sei tatsächlich ein Poltergeist gewesen. Wie er mir erklärte, sind Poltergeister seelenlose Kreaturen, von Satan selbst geschaffen. Manchmal laden Menschen sie sogar ein: beispielsweise durch Experimente mit Schwarzer Magie oder den Umgang mit Ouija-Brettern 1 und ähnlichen gefährlichen Beschwörungsriten. Nach Michaels Worten sind Poltergeister äußerst gerissen, sie schleichen sich ein, wo immer man ihnen die Möglichkeit dazu gibt, und können enormen Schaden anrichten.
    Mein Vater und ich beendeten das Mittagessen in Schweigen und packten auch gleich unsere Sachen, als
wir fertig waren. Paps schlug vor, wir sollten unseren Angelausflug an einem ein paar Kilometer flussaufwärts gelegenen Abschnitt fortsetzen. Ich war sofort einverstanden. Beide wollten wir eine möglichst große Entfernung zwischen uns und diesen Ort des Grauens legen. Wir angelten dann tatsächlich woanders weiter, kamen auch beide wieder zur Ruhe und fingen ausreichend Fische fürs Abendessen.
    Während wir sie zu Hause mit Genuss verzehrten, fiel kein Wort über die Geschehnisse des Tages. Und keiner von uns hat den Vorfall jemals wieder erwähnt.

KAPITEL 8
Der Vermittler
    Eines Nachmittags, ich stand gerade in der Tankstellentoilette beim Händewaschen und blickte in den Wandspiegel über dem Becken, als ein Engel darin erschien – zuerst konnte ich nur das Gesicht erkennen. Erschrocken tat ich einen Satz nach hinten. Als ich wieder vor den Spiegel trat, schien es zu verschwinden und die Engelfrau wurde im Ganzen sichtbar. Ihr strahlendes Licht erfüllte den ganzen Raum.
    Sie sprach mich zuerst an, mit meinem Namen: »Lorna, nenn mich Engel Elisa.«
    Bei diesen Worten hatte sie ihre Hände ausgestreckt und meine in ihre genommen. Sie fühlten sich an wie Federn, und als ich sie mir näher besah, hatten sie wirklich Ähnlichkeit damit, obwohl sie die Form von Menschenhänden besaßen.
    Ich spreche von Elisa als weiblichem Engel, weil sie so vor mir erschien. Tatsächlich sind Engel im Gegensatz zu uns Menschen jedoch geschlechtslos. Wenn sie Menschengestalt annehmen, dann geschieht das nur unseretwegen, damit wir uns leichter tun und keine Furcht vor ihnen empfinden. Und sie wechseln ihr Erscheinungsbild von männlich zu weiblich und umgekehrt, weil sie uns den Umgang mit ihnen einfacher gestalten wollen, aber auch, damit wir ihre jeweilige Botschaft besser verstehen können.
    In Kapitel 5 hatte ich erwähnt, dass ich die Engel um Informationen über Elija gebeten hatte; in diesem Zusammenhang berichteten mir die Engel auch von Elisa: Er war ebenfalls ein Mann des Alten Testaments, jener Prophet, der den Mantel des Propheten Elija und
damit dessen Nachfolge übernahm, nachdem dieser »in einem feurigen Wagen mit feurigen Rossen gen Himmel aufgefahren war« [2. Könige 2,11].
    »Engel Elisa, weshalb bist du hier? Wird sich etwas in

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