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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Tassen ausspülte, kam Joe herein und wollte mir beim Abwaschen helfen. Ich lachte ihn aus und meinte, bei drei Tassen sei das eigentlich nicht nötig! Als ich die Kantine mitsamt meinem Teetablett gerade wieder verlassen wollte, fragte er mich: »Lorna, was hieltest du davon, wenn ich dich bäte, einmal mit mir auszugehen?«
    Ich lächelte ihn an: »Das wäre nett, ich würde sehr gerne mit dir ausgehen.«
    Joe schlug gleich denselben Abend vor, doch ich lehnte ab und vertröstete ihn auf Freitag nach der Arbeit.
    »Einverstanden, passt prima«, gab Joe zurück, während er die Tür für mich öffnete.
    »Wir können uns ja später noch darüber unterhalten, was wir Freitag Abend unternehmen«, schlug ich im Hinausgehen vor.
    Vor lauter Glück schwebte ich auf Wolken. Die Woche verging wie im Flug und bevor ich es so richtig begriffen hatte, war schon Freitag. Als ich an jenem Morgen die Kantine betrat, wartete Joe bereits auf mich. Er strahlte
über das ganze Gesicht und wollte wissen: »Lorna, was würdest du denn heute Abend gerne machen?«
    »Ich würde gerne ins Kino gehen«, gab ich zurück und setzte hinzu: »Am besten treffen wir uns gegen halb acht an der O’Connell-Brücke.«
    Joe schlug vor, dass ich den Film aussuchen sollte, doch da kam gerade einer seiner Kollegen herein und es bot sich uns während der Arbeitszeit keine Möglichkeit mehr, das Weitere zu besprechen. Ich bat meinen Vater, eher Schluss machen zu dürfen, anstatt um sechs wollte ich gerne schon um vier Uhr gehen. Mein Vater sagte ja, ohne nach dem Grund zu fragen. Die Engel hatten mir vorher eingeschärft, mein Rendezvous müsse geheim bleiben.
    Ich nahm den Vier-Uhr-Bus für den Heimweg und während ich auf unser Haus zulief, hielt ich Zwiesprache mit den Engeln: »Es ist so aufregend. Ich habe doch keine Ahnung, was für Filme zurzeit in Dublin laufen. Ich war doch schon ewig nicht mehr im Kino – bestimmt zwei Jahre. Außerdem ist es mir doch egal, was wir anschauen. Ich möchte doch bloß mit Joe zusammensein! « Die Engel lachten. In diesem Moment kamen mir sämtliche Worte des Engels Elija wieder in Erinnerung.
    Zu Hause erzählte ich Mam, ich würde in der Stadt eine Freundin treffen und mit ihr ins Kino gehen. Meine Mutter sagte bloß: »Sieh nur zu, dass du den letzten Bus nach Hause nicht verpasst.«
    Auch sie stellte mir keine Fragen – ich nehme an, die Engel hatten dafür gesorgt.
    In der Tageszeitung auf dem Esszimmertisch schlug ich die Seite mit dem Kinoprogramm auf; es wurden so viele Filme gezeigt, dass ich aufs Geratewohl einen herauspickte. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wovon er handelte, aber da es mir ohnehin gleich war und auch die Engel keine Einwände erhoben, ging ich einfach davon aus, dass meine Wahl schon in Ordnung sein würde. Darüber muss ich heute noch lachen.

    Es war ein wunderschöner, lauer Sommerabend und die O’Connell-Brücke mit all ihren Laternen und Blumenkübeln lag herrlich da im Abendlicht. Joe verspätete sich ein paar Minuten, was mir Zeit gab, ein bisschen in die Runde zu gucken. In der Nähe saß eine Frau mit Kind auf dem Boden und bettelte die zahlreichen von der Arbeit heimhastenden Passanten an. Eine andere Frau bot den Vorübergehenden Rosen an, doch schien niemand Zeit zu haben, um innezuhalten und ihr welche abzukaufen. Die Farben der Energiefelder um die einzelnen Menschen ließen mich auf deren Verfassung schließen – ob sie zum Beispiel in Eile waren oder voller Aufregung. Währenddessen kam Joe von rückwärts und tippte mir auf die Schulter. Ich sprang hoch vor Schreck und er lachte mich an, als ich mich zu ihm umdrehte. Ich war so glücklich, ihn zu sehen. Er nahm meine Hand und wir gingen schnurstracks ins Kino.
    Der Film, den ich ausgesucht hatte, trug den Titel The Virgin and the Gypsy – Das Mädchen und der Zigeuner – und beruhte auf einer literarischen Vorlage von D. H. Lawrence, des Autors von Lady Chatterley . Er war so begehrt, dass das Kino schier aus den Nähten platzte und wir gerade noch Plätze ziemlich weit vorne bekamen. Nach den ersten zehn Minuten begann ich unruhig auf meinem Sessel herumzurutschen: Das war nun wirklich kein Film, wie ich ihn sehen wollte, und schon gar nicht bei meiner ersten Verabredung mit Joe! Die Deutlichkeit der Sex-Szenen schockierte mich. Zu jener Zeit, Anfang der siebziger Jahre, war dieses Film-Genre in Irland noch nicht sehr verbreitet. Vielleicht war das der Grund für die große Anzahl von Kino-Besuchern!
    Nach

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