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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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ich.

    »Großartig«, gab er zurück. Mam und er redeten noch ein paar Minuten weiter und dann sagten wir uns auf Wiedersehen.
    Am nächsten Abend war ich mit Joe verabredet und erzählte ihm von meinem neuen Job. Er freute sich für mich, sagte aber auch, dass er mich bei der täglichen Arbeit natürlich sehr vermissen würde. »Die Liebe wächst mit der Entfernung«, verkündete er und fügte hinzu, dass mich eine Arbeitsstelle außerhalb meines Vaters Reichweite wesentlich unabhängiger machen würde. Joe und ich standen einander inzwischen so nahe, dass es für uns nur wenig Unterschied machte, ob wir im selben Betrieb arbeiteten oder nicht. Nach wie vor hielten wir unsere Verbindung jedoch vor allen geheim.
    Als ich am darauffolgenden Montag um neun Uhr das Kaufhaus betrat, wirkte es ganz leer auf mich, obwohl bereits eine Menge Personal zugegen war. Nachdem ich die Geschäftsführerin entdeckt hatte, lief ich zu ihr hin. Ich sollte sie gleich in den unten gelegenen Personalraum begleiten, und so folgte ich ihr, wobei mir vor lauter Nervosität und Angst das Herz bis zum Hals schlug. Das war mein erster Job ohne familiären Hintergrund, und ich war nun völlig auf mich allein gestellt. Die Geschäftsführerin stellte mich Frances vor, der die Abteilung Damenröcke unterstand und deren neue Assistentin ich werden sollte.
    Ich war sehr unsicher und besorgt an diesem ersten Tag, besonders im Hinblick auf die Mittagspause. Doch das hätte ich mir sparen können: Pauline, ein Mädchen in meinem Alter und aus derselben Abteilung, kam während des Vormittags auf mich zu, erklärte mir, wir seien beide für dieselbe Pausenschicht eingeteilt und lud mich ein, die Pause mit ihr gemeinsam zu verbringen. Sie machte mich mit allem vertraut und wir freundeten uns an.
    Die Arbeit im Kaufhaus gefiel mir von Anfang an sehr gut. Ich hatte Spaß am Kontakt mit so vielen Menschen
und genoss die angenehme Atmosphäre. Die Geschäftsleitung verhielt sich gegenüber den Angestellten sehr anständig und sozial. In der Abteilung für Damenmode befand ich mich in meinem Element; schnell hatte ich mir alles über Röcke angeeignet, was es zu lernen gab und gelegentlich, wenn bei uns nicht viel los war, half ich in anderen Unterabteilungen aus.

KAPITEL 9
Der Engel des Todes
    Nach ein paar Wochen an meiner neuen Arbeitsstelle lenkten die Engel meine Aufmerksamkeit auf einen jungen Mann namens Mark, der in der Handtaschenabteilung beschäftigt war. Er war lang und dünn, hatte braunes gewelltes Haar, braune Augen und wohl auch immer einen braunen Anzug an. Jedes Mal, wenn ich zu ihm hinüberblickte, war ein sanftes Leuchten um ihn herum.
    Eines Nachmittags, als es bei uns ruhig zuging, beobachtete ich Mark von weitem und sah, wie ein Engel hinter ihm erschien. Kein Schutzengel – die Schwingung und das ihn umgebende Licht waren vollkommen anders als bei einem Schutzengel. Dieser Engel war schlank, elegant und ungewöhnlich groß.
    Mir war klar, was ich hier sah, unterschied sich stark von allem mir bisher Bekannten. Der Engel wandte sich nach mir um und schaute mich an, in seinem Gesicht stand tiefes Mitgefühl. Dann stellte er sich hinter Mark und lehnte sich vor, griff über die Schultern des jungen Mannes in dessen Körper hinein und berührte seine Seele. Ich konnte sehen, wie er die Seele sanft hochnahm, wie ein Neugeborenes, und sie in Marks Körper hin- und herwiegte, sachte und mitfühlend. Mark schien einfach nur dazustehen, ganz still, als sei er in Trance versunken und nehme seine Umgebung nicht länger wahr.
    Ich brach in Tränen aus, wusste aber nicht weshalb. Ich erlebte einen Ansturm von Emotionen, hatte aber keine Ahnung, was eigentlich los war. Da tippte mir jemand von hinten auf die Schulter: Engel Hosus. Ich drehte mich zu ihm um. Er hob die Hände, wischte mir die Tränen ab und bedeutete mir, ich solle unter irgendeinem
Vorwand ins Lager hinuntergehen, er werde dort auf mich warten.
    Ich hielt nach dem Abteilungsleiter Ausschau, zu meiner Erleichterung entdeckte ich ihn am Hintereingang im Gespräch mit einem der Sicherheitsleute. Ich sagte ihm, ich müsse kurz ins Lager.
    Ich ging hinunter und gelangte durch die beiden schweren Schwingtüren in die Räume des Hauptlagers, wo sich Kisten und Kästen bis zur Decke stapelten. Ich bahnte mir einen Weg hindurch und erklomm dann die steinerne Wendeltreppe, denn das Lager für die Damenmoden befand sich drei Treppen höher im obersten Stockwerk. So schnell ich konnte,

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