Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin
entzückenden Sachen, die sie gesehen und zeigte mir, was sie gekauft hatte: ein paar Löffel und einen Teller mit einem kleinen Fehler. Dann meinte sie: »Wenn wir den Zwei-Uhr-Bus nach Hause nehmen, haben wir noch Zeit für ein weiteres Kaufhaus in der Mary Street.«
Unmittelbar nach dem Lunch liefen wir hinüber in die Mary Street. Als ich die Eingangstür des Kaufhauses aufstieß, sah ich Engel Elisa bereits drinnen stehen. Mir schien das ganze Gebäude zu vibrieren, ich konnte die Energie fühlen. Hier würde sich etwas Schönes für mich und auch eine besondere Überraschung für meine Mutter ereignen.
Sie hatte sich gerade der Auslage mit den Strickwaren zugewandt, als ein Mann auf sie zutrat. Er war klein, schmal und trug einen Anzug. Mam schien ihn nicht zu erkennen, aber er hatte sie erkannt und sprach sie mit
ihrem Namen an. Als er sich vorstellte, spiegelte ihr Gesichtsausdruck ihre Überraschung.
»Du musst dich einfach an mich erinnern«, meinte der Mann, »schließlich habe ich nur einige Häuser von euch entfernt gewohnt. Wir sind ein paar Mal zusammen ausgegangen. «
Mit einem Mal ging ein Leuchten des Wiedererkennens über Mams Gesicht. Sie unterhielten sich und lachten. Meine Mutter schien völlig vergessen zu haben, dass ich neben ihr stand. Doch dann fragte der Mann: »Wer ist die junge Dame hier neben dir, Rose? Deine Tochter? «
»Ja, das ist Lorna«, antwortete Mam.
Und in genau diesem Augenblick flüsterte der Geist meines Bruders Christopher Mam etwas ins Ohr und sie sagte ohne das geringste Zögern: »Lorna sucht nach einem neuen Job, sie hat zwei Jahre bei ihrem Vater in der Tankstelle gearbeitet und würde jetzt gerne etwas anderes ausprobieren.«
Der Mann sah mich an und sagte: »Lorna, sehen Sie die Treppe dort drüben? Gehen Sie dort hinauf zum Empfang und fragen Sie nach einem Bewerbungsbogen. Füllen Sie ihn aus und gehen Sie damit ins Personalbüro, fragen Sie dort nach Phyllis.«
Ich tat, was er sagte. Kurz darauf klopfte ich an die Tür des Büros und bat, Phyllis sprechen zu dürfen. Ich war nervös und wollte, dass die Engel dicht in meiner Nähe blieben. Die Dame im Personalbüro wollte das ausgefüllte Formular sehen und ließ mich wissen, die Chefin sei gerade nicht in ihrem Zimmer. Dann schickte sie mich die Treppe wieder hinunter, um nach ihr Ausschau zu halten. Ich sollte mich nach links wenden und dann dem schmalen Gang folgen, wo ich dann linkerhand auf eine Tür treffen würde. Ich dankte ihr und machte mich auf den beschriebenen Weg. Die besagte Tür links im Gang stand einen Spaltbreit offen, ich klopfte vorsichtig an und rief: »Hallo?«
»Kommen Sie herein, die Tür ist offen«, erklang von drinnen eine Frauenstimme.
Ich öffnete die Tür ganz und warf einen Blick in das Büro. Es war ziemlich düster und drinnen saß eine zierliche Dame mittleren Alters an einem Schreibtisch. Mir fiel auf, dass die Vorderwand des Büros aus Glas bestand. Auf diese Weise konnte man die Verkaufsräume überblicken. Als ich Engel Elisa neben der Dame stehen sah, legte sich meine Aufregung ein wenig. Die Dame stellte sich vor – sie war die Geschäftsführerin des Kaufhauses.
»Was kann ich für Sie tun?«, wollte sie wissen.
Ich erzählte ihr, der Direktor der Verkaufsabteilung habe mich zu ihr geschickt. Sie warf einen Blick auf meinen Bewerbungsbogen und erkundigte sich, ob ich bisher ausschließlich bei meinem Vater beschäftigt gewesen sei.
Ich gab zurück: »Ja, das wäre meine erste Stelle woanders. «
Daraufhin meinte sie, ich hätte Glück, denn es gebe ein paar freie Stellen und ich könne gleich am Montag bei ihnen anfangen. Ich solle mich dann um neun Uhr direkt bei ihr im Büro melden und falls ich sie da nicht anträfe, in den Verkaufsraum gehen. Sie werde mich dann in meine zukünftige Abteilung einführen und eines der Mädchen dort mich in alles einweisen. Das war’s fürs Erste – wir schüttelten uns die Hände und verabschiedeten uns voneinander.
Vor lauter Entzücken tanzte ich schier die Stufen hinab: Eine neue Arbeit und noch dazu in der Abteilung für Damenmode! Ich war hin und weg. Innerlich dankte ich allen meinen Engeln und pries sie in sämtlichen Tonarten. Als ich wieder zu Mam zurückging, fand ich sie noch immer in der Unterhaltung mit ihrem alten Freund. Da erst fiel mir auf, dass er wohl um einiges älter sein musste als sie. Er erkundigte sich nach dem Verlauf meines Gesprächs mit Phyllis.
»Ich fange am Montag an«, antwortete
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