Engel mit Biss
dich gefunden hat. Und ich wünsche mir, dass ihr so glücklich werdet wie Yago und ich; und das meine ich vom ganzen Herzen.“
Ich sah wie ein Leuchten auf ihrem Gesicht erschien, sie freute sich über meine Worte.
„Ich bin auch froh, dass ich Paul kennen gelernt habe. Er ist so ein aufrichtiger und ehrlicher Mensch, noch nie war jemand zu mir so zuvorkommend.“
„Ja, dasselbe Gefühl habe ich mit Yago. Das kann ja nur ein gutes Zeichen sein“ sagte ich mit Nachdruck.
Da kam meine Mutter um die Ecke. „Ach hier seid ihr zwei, nehmt doch schon mal den Kuchen mit ins Wohnzimmer und deckt den Tisch.“
Lächelnd wuselte sie in der Küche herum. Man sah ihr an, dass sie glücklich war, endlich wieder alle vereint.
Ich nahm den Kuchen und wir gingen wieder ins Wohnzimmer. Als wir den Tisch gedeckt hatten und den Kaffee eingeschenkt, mussten wir natürlich erst mal berichten, wie unser erstes Jahr so verlaufen ist.
Als ich dann von Luc Stanton erzählte, und dass ich sogar bei den Dreharbeiten zu sehen durfte, war Erica natürlich hin und weg.
„Du hast tatsächlich Luc Stanton getroffen? Gott wie ich dich darum beneide“, seufzte sie träumerisch.
Mein Bruder verdrehte die Augen. „Das musstest du ihr natürlich erzählen“, schnaufte er „gegen den Kerl habe ich doch Null Chance. Was meint ihr was los ist, wenn sie nur eine Folge dieser dämlichen Serie verpasst. Ich verstehe gar nicht, wie man sich so einen Schwachsinn anschauen kann, Vampire, wer sich das ausgedacht hat der spinnt doch.“
Yago sah mich an, dein Bruder steht anscheinend nicht auf Vampire, dachte er. Nun, er denkt ja auch, dass es so etwas wie Vampire gar nicht gibt, schickte ich meine Gedanken zurück.
Meine Mutter wollte mir gerade Kuchen aufladen, ich winkte dankend ab. „Wir haben gerade erst gegessen Mum. Für mich bitte nur einen Kaffee.“
„Ich hoffe, nur weil du jetzt so schlank bist, dass du nicht hungerst“, skeptisch sah sie mich an.
„Keine Sorge, ich ernähre mich meiner Körpersituation entsprechend vernünftig, ich achte halt darauf, dass ich nur Dinge zu mir nehme die ich auch gut vertrage“, und das war ja noch nicht einmal gelogen.
Um vom Thema abzulenken, fragte Paul was wir denn sonst noch so gemacht hätten. Mit Begeisterung erzählte ich von Weihnachten in New York und der Silvesterfeier in der Karibik. Natürlich ohne gewisse Details.
„Und wie lief es bei euch so? Was machst du denn beruflich“ fragte ich Erica. Sie sah mich an wie ein weidwundes Reh.
„Oh, ich bin Kindergärtnerin“, kam es verschüchtert, als würde sie sich dafür schämen.
„Das ist doch ein toller Beruf, aber bestimmt sehr anstrengend“ antwortete ich.
„Ja, das schon, aber es macht mir viel Spaß, ich liebe Kinder.“
Es war wirklich schwer, sie aus der Reserve zu locken. Paul legte einen Arm um sie.
„Erica ist viel zu bescheiden, natürlich ist die Arbeit nicht ohne, den ganzen Tag die Kinder von anderen Leuten um sich zu haben, kostet ganz schöne Nerven, mir reicht es ja schon, wenn ich sie abhole und nur ein paar Minuten dort bin.“
Ich musste lachen, typisch Paul, der wird sich noch umgucken wenn er mal eigene Kinder hat.
Wir hatten noch einen netten Nachmittag, die Stimmung wurde immer lockerer und keiner beachtete mehr die Veränderung an mir. Es war, als wären wir gar nicht fort gewesen.
Als Paul Erica nach Hause gebracht hatte, trafen wir uns vor unserem ehemaligen Haus, dass mein Bruder jetzt bewohnte.
Es war schon ein komisches Gefühl, wieder an dem Ort zu sein wo quasi alles begann. Paul hatte nicht viel verändert, ein paar Dekorationen und hier und da ein anderes Bild.
Ich fühlte mich hier aber nicht mehr zu Hause, mein Heim war jetzt Paris. Yago brachte unsere Sachen nach oben ins Gästezimmer, Paul und ich setzten uns ins Wohnzimmer.
„Wie wäre es mit einem schönen Glas Wein zur Feier des Tages“, fragte Paul und ging rüber zum Bar Fach.
„Gerne“, ich wollte ihn nicht enttäuschen und ein Glas schadet uns nicht. Yago kam rein und setzte sich zu mir. Paul reichte uns jedem ein Glas Rotwein und setzte sich uns gegenüber.
Erwartungsvoll sah er uns an, ich wusste was jetzt kommen würde, Yago auch. Aber wir waren darauf vorbereitet.
Ich ließ mir nichts anmerken und prostete ihm zu, ich nahm einen Schluck Wein, der für mich nach gar nichts schmeckte.
„Jetzt mal ehrlich Nora, wie hast du das mit deinem Aussehen hinbekommen? Warst du die ganze Zeit in einer Klinik und hast
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